wS/si – Diakonie in Südwestfalen – 12.12.2012 – Das Kompetenznetz Prostata hat ein Qualitätssiegel erhalten. Im Rahmen eines Arzt-Patienten-Seminars überreichte Hubert Becher, Geschäftsführer des Ev. Jung-Stilling-Krankenhauses Siegen, ein Zertifikat des Dachverbands der Prostatazentren Deutschlands. In dem Kompetenznetz Prostata haben sich 23 Mediziner aus Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz zusammengeschlossen – darunter Urologen, Strahlentherapeuten und Pathologen. Dr. Peter Weib, Chefarzt der Urologie am Ev. Jung-Stilling-Krankenhaus, leitet das Netzwerk. „Das Zertifikat bestätigt, dass wir Prostataerkrankungen nach hohen Standards feststellen und behandeln“, erklärte Weib. „Um das Zertifikat zu erhalten, mussten wir unterschiedliche Vorgaben erfüllen.“ Dazu zählen beispielsweise regelmäßige Konferenzen, in denen die Ärzte gemeinsam Untersuchungsergebnisse besprechen. Dadurch sind sowohl Ärzte mit eigener Praxis als auch Klinik-Ärzte über den Gesundheitszustand ihrer Patienten informiert. „So können wir beispielsweise Doppeluntersuchungen vermeiden und im Team eine optimale Therapie entwickeln“, sagte Weib. Außerdem nehmen die Mediziner regelmäßig an Fortbildungen teil, begleiten wissenschaftliche Projekte und bieten umfangreiche diagnostische und therapeutische Möglichkeiten an. Letzteres gilt insbesondere bei Prostatkrebs, gutartig vergrößerte Prostatae und prostatabedingten Störungen des Harnabflusses (benignes Prostatasyndrom). Bei diesen Erkrankungen müssen die Mediziner alle standardisierten Diagnose- und Therapiemöglichkeiten vorhalten.
Wie sich das Kompetenznetz weiterführend auf die Behandlungsqualität auswirkt, fasste Dr. Malte Heckmann zusammen. Der Urologe aus Olpe sagte: „Unsere Patienten können sicher sein, alle notwendigen Behandlungen zu erhalten.“ Zugleich könne man den Behandlungserfolg langfristig überwachen und unnötige Therapien und Eingriffe vermeiden. Die Behandlungsschwerpunkte und Therapiemöglichkeiten des Kompetenznetzes stellten die Ärzte in sechs Kurzvorträgen vor. Sie referierten über Prostatakrebs- und Entzündungen, Laser-, Strahlen- und Chemotherapien sowie darüber, wie man Inkontinenz nach Operationen vermeiden kann. Weib betonte dabei, wie wichtig Vorsorgeuntersuchungen sind. „Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern – bundesweit sterben jährlich mehr als 12.000 Betroffene.“ Trotzdem würden 80 Prozent der über 45-Jährigen die entsprechenden Vorsorgeuntersuchungen nicht nutzen. Ergänzend zu den Vorträgen informierte auch die Selbsthilfegruppe Prostatakrebs über ihre Arbeit. Unterschiedliche Aussteller zeigten medizinische Geräte und Hilfsmittel.
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