Jahresbericht der Freiwilligen Feuerwehr Freudenberg für 2012

wS/oS  –  Freudenberg  –  05.03.2013  –  Das Jahr 2012 war für die Feuerwehr Freudenberg ein schnelllebiges Jahr, was mit vielen Ereignissen bestückt war. So mussten über 100 Einsätze bewältigt werden. Was nicht immer so einfach für die Kameradinnen und Kameraden war. Natürlich mussten wir auch wieder Überörtlich tätig werden. Soweit ich mich in meiner 35 jährigen Dienstzeit erinnern kann, war der Einsatz am 04.09.12 auf BAB 45, LKW mit eingeklemmter Person der Gefahrenstoff geladen hatte, der längste und schwierigste Einsatz. Denn er dauerte über zwölf Stunden. Nochmals mein Dank an die Kameraden die die ganze Zeit hoch konzentriert arbeiten mussten. Natürlich konnte man in den Medien, auch von anderen Einsätzen der Feuerwehr Freudenberg erfahren.

Manchmal stellt man sich die Frage, müssen wir 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr für den Nächsten da sein? Nein wir müssen es nicht, aber wir tun es einfach.

Durch viele Übungen und Ausbildungsstunden unserer Kameraden in den einzelnen Einheiten der Feuerwehr Freudenberg, konnten wir im Rahmen unserer Möglichkeiten den betroffenen Menschen und Tieren, die in Not geraten waren, schnell und umfassend helfen. Manchmal bleibt der erhoffte Erfolg durch gewisse Umstände aus.

In Medien konnte man in den letzten Wochen verfolgen, wie der Feuerwehrmann bei der Unfallkasse NRW angesehen ist. Man weigert sich stetig bei Unfällen dem versicherten Feuerwehrleuten ihre Entschädigung zu zahlen. Man sollte sich seitens der Politik mal überlegen, was das Ehrenamt Feuerwehr noch wert ist. Wenn wir in den nächsten Jahren so weiter machen, sehe ich das Ehrenamt dahin schwimmen. Gott sei Dank hat die Stadt Freudenberg die Feuerwehrleute mit einer Zusatzversicherung ausgestattet, was nicht bei allen Städten und Gemeinden im Kreis SIWI selbstverständlich ist.

Auch wenn die Haushaltskassen der Städte und Gemeinden sehr knapp sind, darf die Feuerwehr nicht kaputt gespart werden. Immerhin ist es laut FSHG § 1 eine Pflichtaufgabe der Städte und Gemeinden eine funktionierende Freiwillige Feuerwehr zu unterhalten. Eine hauptamtliche Wache würde die Stadt Freudenberg ca. zwei Mio. Euro im Jahr an Personal kosten. Will man das?

Nein das will man nicht!

Ich glaube wir sind auf einem guten Weg. Letztes Jahr haben einige Gespräche mit Verwaltung und Politik stattgefunden. Ich hoffe man wird sich unserer Probleme annehmen.

Die Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans wurde dem Bürgermeister von der Wehrführung und dem Fachbereich 1/1 nach der Anpassung Digitalfunk und ABC Konzept neu vorgelegt und zur Beratung der Politik zur Verfügung gestellt.

Der Rat der Stadt Freudenberg hat den Brandschutzbedarfsplan mit klaren Vorgaben beschlossen.

Eine große Herausforderung im Jahr 2012 war die Planung des Digitalfunks. Da die Stadt Freudenberg einer Einkaufsgemeinschaft beigetreten ist, war es notwendig schnell die umfangreiche Planung umzusetzen. Dies konnte mit Hilfe der Kameraden Sascha Krakor, Michael Stöhr und Thomas Münker passieren. Euch meinen herzlichen Dank für die Unterstützung. Somit hoffe ich, dass wir im Oktober den Probetrieb starten können.

Trotz vieler Kritiken musste die Feuerwehr der Stadt Freudenberg 2012 wie oben schon erwähnt einige Einsätze meistern.

Sei der Einsatz noch so klein, er erfordert immer wieder eine hohe Konzentration und Aufmerksamkeit für die Kameradinnen und Kameraden. Unser Aller Ziel sollte es sein, dass allen Bürgern so schnell und gut wie möglich geholfen wird. Ich wünsche mir, dass nach den Einsätzen Alle wieder gesund nach Hause kommen.

Indem Zusammenhang möchte ich nochmals darauf hinweisen, das man es tunlichst unterlassen sollte, in Facebook und ähnlichen Internetforen Einsätze und sonstige Feuerwehrangelegenheiten zu kommentieren. Wie alle wissen sollten, die Feuerwehr ist eine öffentliche Einrichtung der Stadt Freudenberg.

Aus kameradschaftlicher Sicht ist dieses Verhalten für mich als Wehrführer nicht nachvollziehbar.

Rechtliche Schritte sind nicht ausgeschlossen.

Zu den näheren Einsatzzahlen werde ich gleich noch berichten.

Auch wenn es im Jahr 2012 nicht so viele Neuerungen in der Feuerwehr Freudenberg gab womit sich die Kameradinnen und Kameraden beschäftigen mussten, konnten die Standartausrüstung teilweise ersetzt, sowie Neuanschaffungen getätigt werden.

Zu erwähnen seien die Bereiche Atemschutz, technische Hilfeleistung, Gerätprüfung und persönliche Schutzausrüstung.

Die Versicherung Provinzial stellt 2012 den Feuerwehren in NRW wieder genügend Ausbildungsmaterial zu Verfügung um gewisse Gefahren besser erkennen zu können und um Unfälle zu vermeiden.

Durch Instandhalten von Fahrzeugen, Kommunikationsmittel und Ausrüstungsgegenstände sowie Ersatzbeschaffungen musste die Stadt Freudenberg 202.000 Euro investieren. Gegenüber stehen 44.000 Euro aus der Feuerschutzsteuer.

Diese Zahlen sind gleichbleibend gegenüber dem Jahr 2011

Ich möchte nochmals erwähnen. Die Feuerwehr ist mit Sicherheit auch bereit bei der schlechten Haushaltslage weiterhin zu sparen. Aber man sollte dabei die Schutzziele

und Hilfsfristen, die klar definiert sind, nicht aus den Augen verlieren. Diese Ziele sind einstimmig vom Rat beschlossen worden und somit für die Feuerwehr bindend.

 

Ausbildung

Auch wenn in NRW die Anforderungsziele durch neue Ausbildungsvorschriften hier zu nennen die FwDV 2 und Prüfordnungen höher geschraubt werden, müssen wir es gemeinsam meistern die Ausbildungsziele zu erreichen.

Der Verband der Feuerwehr NRW hat es erreicht, dass es pro Feuerwehrfahrzeug das kleiner 7,5 to Gesamtgewicht hat, einen Zuschuss von 800,00 € für Führerscheine vom Land NRW gibt. Die Verwaltung hat die entsprechenden Anträge schon gestellt

Zur weiteren Ausbildungssituation auf Landes, Kreis –und Stadtebene wird gleich der Brandoberinspektor Maik Rother berichten.

Trotzdem hoffe ich, dass wir auch weiterhin gemeinsam den Ausbildungstand in der Feuerwehr Freudenberg halten, eventuell auch noch verbessern können.

Im Jahr 2012 nahmen auch wieder einige Löschgruppen, teilweise sogar mit 2 Gruppen, am Leistungsnachweis in Erndtebrück auf Kreisebene teil. Der Wanderpokal konnte 2012 nicht nach Freudenberg entführt werden.

Die Teilnahme am Leistungsnachweis der Löschgruppen sollte meiner Meinung nach, noch gesteigert werden. Gerade für junge Kameradinnen und Kameraden ist eine Teilnahme wichtig, um die Grundausbildung zu erlernen und zu verbessern.

Im Jahr 2012 wurden zwei Dienstbesprechungen auf Stadtebene und zwei mit den Zugführern durchgeführt und an den Dienstbesprechungen des Kreisbrandmeisters, sowie an den Vorstandssitzungen vom KFV teilgenommen. Hierzu wird später BOI Dietmar Kalteich noch ausführlich berichten. Die Brandschutzerziehung und Öffentlichkeitsarbeit wurde durch den BOI Dietmar Kalteich weiterhin verbessert. Die Ausbildungsbeauftragten kamen auch im Jahr 2012 mehrmals zusammen.

Nicht zuletzt möchte ich erwähnen dass im November auch wieder ein Treffen der Alters- und Ehrenabteilung stattgefunden hat.

 

Personal :

In den 10 Löschzügen / Löschgruppen sind zurzeit 256 Kameradinnen und Kameraden aktiv. Das sind 4 mehr wie im vergangenen Jahr. Aber ich möchte jetzt nochmals darauf hinweisen, dass bis zum Jahr 2014 70 Kameraden in Feuerwehrrente gehen. Wo das hinführt kann sich jeder selbst ausrechnen.

Zur Jugendfeuerwehr wird der Kamerad Michael Bullmann einen ausführlichen Bericht abgeben.

In der Alters und Ehrenabteilung befinden sich zurzeit 120 Kameraden.

5 Kameraden wurden für 35 Dienstjahre und 5 Kameraden für 25 Dienstjahre geehrt.

Die Personalstärke in der aktiven Wehr muss unbedingt gehalten werden. Durch den demographischen Wandel in unserer Stadt dürfen wir als Feuerwehr aber auch die Verwaltung und Politik den roten Faden nicht verlieren und alles mach-bare dafür tun, um das Ehrenamt Feuerwehr zu erhalten und zu fördern. Es muss unser Ziel sein, in den nächsten Jahren unsere Stärke zu halten oder besser noch die Mitgliederzahlen zu erhöhen.

Ein Mitgliederschwund kann sich die Freiwillige Feuerwehr Freudenberg auf keinen Fall leisten.

Die Feuerwehr wird geführt von dem Leiter der Feuerwehr und seinem Stellvertreter. Weiterhin stehen drei Zugführer und 20 Gruppenführer zur Verfügung. Die Kameradinnen und Kameraden werden medizinisch von unserem Feuerwehrarzt Dr. Heiner Theis betreut. Für die seelsorgerische Betreuung ist der Pastor Ijewski zuständig.

In unserem Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr, der uns 2012 bei vielen Veranstaltungen unterstützt hat, sind 20 Musiker aktiv. Die Jugendfeuerwehr wird geführt vom Stadtjugendfeuerwehrwart Michael Bullmann aus Alchen und seinem Stellvertreter Andre Hess aus Büschergrund.

 

Ausstattung und Ausrüstung:

Die Stadt Freudenberg unterhält in den 10 Löschzügen / Löschgruppen 26 Fahrzeuge und Anhänger Das unterteilt sich wie folgt

TSF / TSF-W = 4

LF 10/6 = 4

STLF = 1

TLF 8/ 18 = 1

TLF 16/25 = 1

LF 16 = 2

LF 20/16 = 1

DLK 18/12 = 1

RW1 = 2

GWG = 1

ELW = 1

MZF/W = 1

MZF/A = 1

MTW = 1

Kommandowagen = 1

Schlauchanhänger = 1

Feldküchenanhänger = 1

TS 8/8 = 15

Hydr. Rettungssätze =3

Die technische Ausstattung ist weitgehend in einem guten Zustand. Bauliche Maßnahmen wurden an den Gerätehäusern meist in Eigenleistung durchgeführt. Ich möchte nicht alle Maßnahmen einzeln erwähnen.

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Kameradinnen und Kameraden für die teils erbrachte Eigenleistung recht herzlich bedanken.

Die Mängel und Wartungsarbeiten an Fahrzeug und Gerät wurden von der Stadtverwaltung problemlos und umgehend erledigt. Dafür auch ein Dank.

Die Alarmierung erfolgt über digitale Meldeempfänger. Zur Kommunikation dienen 30 Fahrzeug- und 80 Handsprechfunkgeräte. Weiterhin befinden sich Handy und Faxgerät im ELW.

Zurzeit stehen 77 Atemschutzgeräte und 150 Atemschutzmasken zur Verfügung.

5 praktische Übungen wurden in der Atemschutzübungsstrecke des Kreises durchgeführt.

Aus den Mitteln der Feuerschutzsteuer erhielt die Stadt Freudenberg, wie schon oben erwähnt 44.000 Euro. Davon wurden wieder persönliche und sächliche Ausrüstung beschafft. Die Atemschutzausrüstung und die Kommunikation konnte auch verbessert werden. Vergessen sollte man aber nicht, dass auch wieder durch Spenden unsere Ausrüstung um ein wesentliches verbessert werden konnte. So schafften die Löschgruppen auch im Jahr 2012 wieder persönliche und sächliche Ausrüstung in Eigenleistung an.

 

Einsätze:

Die Freiwillige Feuerwehr wurde insgesamt zu 129 Einsätze im Jahr 2012 gerufen. Diese untergliedern sich wie folgt

Brände / Explosionen 39

Technische Hilfeleistung 60

Fehlalarmierungen 21

Sonstige 0

Im Jahr 2012 zog sich 1 Feuerwehrkamerad im Feuerwehrdienst eine Verletzung zu.

Ich hoffe die wichtigsten Dinge vom Jahr 2012 berichtet zu haben.

Mein Dank gilt Euch allen für die geleistete Arbeit und für den Einsatz in der Feuerwehr. Ich wünsche mir weiterhin eine gute Zusammenarbeit und viel Erfolg für die Zukunft.

Bedanken möchte ich mich aber auch bei Rat und Verwaltung für das Vertrauen, das mir entgegen gebracht wurde und appelliere nochmals an die Politik: lasst uns Feuerwehrleute nicht im Stich.Auch im Namen der Führungskräfte möchte ich mich bei den Mitarbeitern vom FB 1/1 dem Amtsleiter Herrn Martin und dem Verwaltungsangestellten Herrn Häusgen

für die gute Zusammenarbeit rechtherzlich bedanken.

Ich wünsche uns noch einen schönen Nachmittag und schließe mit den Worten „ Gott zur Ehr dem Nächsten zur Wehr “


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