Inklusion im Freizeitbereich: Netzwerktreffen startete in Netphen

wS/in – Netphen – 27.06.2013 – Anfang des Jahres wurde im Kreuztaler Verein INVEMA, der sich seit 1993 für die Integration von Menschen mit Behinderung einsetzt, ein von der „Aktion Mensch“ gefördertes Projekt initiiert, in dem sich Träger und Anbieter der Kinder- und Jugendarbeit gemeinsam auf den Weg machen, ihre bestehenden Freizeitangebote inklusiv zu gestalten.

Das bedeutet, Kindern und Jugendlichen mit Behinderung im Sinne der UN-Behindertenrechts-Konvention die Teilhabe im Freizeitbereich zu ermöglichen und zwar da, wo dies auch alle anderen Kinder und Jugendliche ohne Behinderung tun.

NetzwerktreffenNetphen

Eines der Angebote des Projekts ist es, acht regionale Netzwerke aufzubauen, in denen sich die Akteure aus dem Freizeitbereich wie Kirchen, Verbände, Sportvereine oder Kommunen austauschen können. So können Erfahrungen gebündelt werden und auch Fortbildungen zum Themenkomplex „Inklusion im Freizeitbereich“ stattfinden.

Das erste Netzwerktreffen für die Region Netphen hat vergangenen Donnerstag im offenen Jugendtreff „Checkpoint“, der unter der Trägerschaft der CAJ (Christlichen ArbeiterInnen Jugend) steht, stattgefunden. „Ich bin sehr froh darüber, wie positiv die Resonanz auf unser Projekt ist und ich freue mich und bin dankbar dafür, dass wir schon einige Kooperationspartner finden konnten, die mit uns den Inklusionsprozess in Gang bringen möchten“, sagte Christina Jaeschke aus dem INVEMA-Projektleitungsteam.

Natürlich gibt es auch Sorgen und Ängste bei denjenigen, die bislang noch keine Erfahrungen mit Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigung haben. Wolfgang Merdes, der als ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter der Stadt Netphen tätig ist, wies darauf hin, „dass man versuchen solle, diese Barrieren in den Köpfen zu überwinden und sich selbst als auch den Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung diese Entwicklung zuzutrauen.“

Um potentiellen Kooperationspartnern Ängste zu nehmen, soll ein Austausch darüber hergestellt werden, wie man Kinder und Jugendliche mit Behinderung in bereits bestehende Gruppen einbinden kann. Beim Netphener Netzwerktreffen ergab sich spontan die Möglichkeit, in einer Kinderturngruppe des TG Friesen Klafeld-Geisweid zu hospitieren.

„Das klappt völlig problemlos“ weiß Lisa Plaßmann, die einen Bundesfreiwilligendienst beim Verein INVEMA absolviert und als Mitarbeiterin der Geisweider Kinderturngruppe agiert. „Es ist schön zu erleben, welche Fortschritte das Kind in dieser Gruppe macht und wir planen unsere Übungsstunden nicht anders als vorher.“

Insgesamt wird es von den Netphener Kooperationspartnern als positiv eingeschätzt, dass Kinder und Jugendliche mit Behinderung, auch durch Assistenzen des Familienunterstüzenden Dienstes von INVEMA zu Freizeitangeboten begleitet werden können. „Kein Kooperationspartner soll das Gefühl haben, mit der Herausforderung allein zu sein. Wir möchten beratend und begleitend tätig sein und werden mit der Zeit alle von den gesammelten Erfahrungen profitieren können und uns gegenseitig zum inklusiven denken und handeln befähigen.“ so Christina Jaeschke.

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