wS/wi -Wilnsdorf- Neun weitere Windkraftanlagen in drei Konzentrationszonen könnten voraussichtlich in der Gemeinde Wilnsdorf gebaut werden, ohne dass Wohngebiete unzumutbar durch Geräusche und Schattenwurf der Anlagen belästigt werden würden. Das ermittelte eine Machbarkeitsstudie zur Wilnsdorfer Windkraftplanung, die sich mit der Frage des Immissionsschutzes auseinandersetzte. Die Ergebnisse wurden im Juli dem Wilnsdorfer Bau- und Umweltausschuss vorgestellt.
Nun soll sich auch die Öffentlichkeit einen Eindruck von den Planungsmöglichkeiten verschaffen können, bevor die politischen Entscheidungsgremien die Weichen stellen für die weitere Windkraftplanung. Daher lädt die Gemeindeverwaltung nach den Sommerferien zu drei Informationsveranstaltungen ein. In Anzhausen, Wilnsdorf und Wilgersdorf soll der derzeitige Planungsstand vorgestellt werden.
Unter Immissionsschutzaspekten wären in der Gemeinde Wilnsdorf neun weitere Windkraftanlagen denkbar, so das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie: Foto: Gemeinde Wilnsdorf
Dieser zieht in Betracht, dass je drei Windkraftanlagen in den Suchbereichen Hohe Roth/Haferhain/Schürscheid (bei Flammersbach/Anzhausen), Tiefenrother Höhe/Gernsbacher Höhe (bei Wilgersdorf/Rudersdorf/Gernsdorf) sowie in einem Erweiterungsbereich der bereits bestehenden Windkraftkonzentrationszone Kalteiche (bei Wilnsdorf) errichtet werden könnten. Um diese Planung zu realisieren, müssten die Suchzonen im Flächennutzungsplan und gegebenenfalls in ergänzenden Bebauungsplänen als Windkraftkonzentrationszonen ausgewiesen werden. Doch einer Entscheidung darüber, ob, wo und in welchem Umfang diese Flächen entstehen sollen, geht zwingend die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes voraus. In diesem werden – als Grundlage für alle weiteren Schritte – Möglichkeiten für eine breite regionale Wertschöpfung darzustellen sein. Und natürlich ist eine ausgewogene fachliche Planung nötig, die neben den „harten“ Fakten wie gesetzlichen Vorgaben über den Mindestabstand von Windkraftanlagen zur Wohnbebauung oder Richtlinien zum Naturschutz auch die Frage behandelt, in welcher Form die Planung sonstige öffentliche Belange berührt. In diesem Zusammenhang stehen Themen wie Landschaftsbild, Erholungswert oder Tourismus zur Debatte.
Deshalb möchte die Verwaltung im September nicht nur über die wesentlichen Inhalte der weitreichenden Planung informieren, sondern auch ein Meinungsbild einholen. „Unsere Bürger sollen Bedenken und Anregungen äußern können, die wir den Kommunalpolitikern für den Abwägungs-und Entscheidungsprozess mit auf den Weg geben werden“, sagt Wilnsdorfs Bürgermeisterin Christa Schuppler. Sie lädt daher ausdrücklich alle Bürger der Gemeinde ein, denn Windkraftanlagen von rund 200 m Höhe würden nicht nur in den Orten wahrzunehmen sein, die nah an den Suchräumen lägen.
Info-Veranstaltungen in Anzhausen, Wilnsdorf und Wilgersdorf
Die Veranstaltungen finden statt am Donnerstag, 12. September, ab 19.30 Uhr in der Mehrzweckhalle Anzhausen, am Mittwoch, 18. September, ab 19.30 Uhr in der Festhalle Wilnsdorf und am Donnerstag, 19. September, ab 19.30 Uhr in der Turnhalle Wilgersdorf.
Wer sich vorab über die Planungsmöglichkeiten informieren möchte, kann auf den Internetseiten der Gemeinde Wilnsdorf jene Präsentation finden, die auch im Bauausschuss vorgestellt wurde. Die Unterlagen geben einen Einblick in die rechtlichen Grundlagen und den bisherigen Planungsverlauf und fassen die Ergebnisse der Fachgutachten zum Arten- und Immissionsschutz zusammen. Interessierte finden einen Schnelleinstieg über die Schaltfläche „Windkraftplanung“ auf der Startseite www.wilnsdorf.de
Weitere Auskünfte zu Planungsinhalten und Planungsverfahren erteilen die Mitarbeiter im Fachbereich Umwelt und Bauen der Gemeinde Wilnsdorf unter Tel. 02739/802-170.
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