wS/rile – Siegen – Es sei zwar die 23. Veranstaltung, aber die erste unter dem neuen Titel. Und es sei, so Emetullah Hokkaömeroglu, Vorstandsmitglied des Integrationrates der Stadt Siegen am Freitagabend im Ratssaal des Rathauses, keine Mogelpackung. Bürgermeister Steffen Mues erklärte in seiner Eröffnungsrede, es sei nur ein namentlicher „Relaunch“ erfolgt. Dennoch ging es immer noch um das Eine: Menschen, die sich für die Integration engagieren.
Und ob nun der Preis „Integrationspreis“ oder eben seit Freitag „Siegener Preis für Interkulturelles Engagement“ heißt, der Hintergrund bleibt derselbe. „Wir haben uns die Auswahl nicht leicht gemacht“, versicherte Emetullah Hokkaömeroglu. Dabei habe man vier mögliche Preisträger im Auge gehabt, die es eigentlich allesamt verdient hätten, den Preis zu bekommen. Zuvor war sie kurz auf die aktuelle Situation der Flüchtlinge eingegangen: „Auch wir sollten davor nicht die Augen verschließen“, mahnte sie. „Europa sollte ein Interesse daran haben, schnell zu handeln!“
Bürgermeister Steffen Mues lobte indes die Arbeit des Integrationsrates der Stadt Siegen. „Er nimmt hier in diesem Zusammenhang eine sehr wichtige Rolle ein“, so Mues. „Mit vielen Aktionen – wie etwa den gerade laufenden interkulturellen Tagen – werden dabei Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte ins Gespräch gebracht, um sich gegenseitig kennen zu lernen. Die Angebote sind da, sie müssen nur genutzt werden. Dieser Weg des gemeinsamen Kennenlernens fördert den Respekt vor dem anderen und fördert die Integration an der Basis. Die ist für mich eines der Hauptinstrumente, um unser Ziel des friedlichen Zusammenlebens in Siegen und Deutschland zu erreichen.“
Nach zwei musikalischen Pausen mit dem Duo „Giu & Concetta“, die übrigens mit viel begeistertem Beifall der Zuschauer bedacht wurden, lüftete Emetullah Emetullah Hokkaömeroglu das Geheimnis. Von den vier nominierten Preisträgern ging der 17-jährige Nico Seringhaus als der Sieger hervor. Er erhielt aus der Hand von Bürgermeister Steffen Mues einen Scheck über 500 Euro als Anerkennung für sein Engagement. Die Mehrheit der Jury hatte sich für den jungen Mann entschieden, der sich bereits in der Realschule am Schießberg für Integration stark gemacht hatte. Im letzten Jahr hatte Nico Seringhaus in Münster den „Preis für Demokratie und Toleranz“ erhalten. Seine Ideen zur Integration sind vielfältig. Unter anderem hatte der 17-Jährige in Eigenregie einen Stand vor „seine“ Kirche gestellt und die Kirchgänger auf das Problem aufmerksam gemacht.
„Du hast schon früh damit begonnen, dich für Integration stark zu machen“, lobte Günther Winkel in seiner Laudation auf den Preisträger und gleichzeitigen designierten Nachfolger als Jugendtrainer, Nico Seringhaus. „Mir fallen viele Beispiele ein, in denen du dich, lieber Nico, für die Integration stark gemacht hast. Wie du dich zum Beispiel auch in Münster hingestellt hast und den jungen Menschen erklärt hast, sie müssen die Verantwortung übernehmen. Schon als Schülersprecher in der Realschule hast ein friedliches Miteinander gefördert. Und auch beim Fußball setzt du dich immer wieder dafür ein.“
Der Preisträger bedankte sich im Anschluss an die Laudatio und versicherte darin, dass der Umgang mit ausländischen Mitbewohnern für ihn schon immer vollkommen selbstverständlich gewesen sei. Für ihn käme es darauf an wie ein Mensch ist und nicht, woher er kommt.
Bericht: Rita Lehmann
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