Aktionswoche "Einbruchschutz": Riegel vor!

wS/ots – Siegen-Wittgenstein – Die nordrhein-westfälischen Kreispolizeibehörden und das LKA NRW führen zur „dunklen“ Jahreszeit im Zeitraum vom 18. bis 25. November eine landesweite Aktionswoche „Einbruchschutz“ durch.

Die Kampagne ist darauf ausgerichtet, die Sicherung der Wohnungen von Bürgerinnen und Bürgern gegen Einbrüche zu verbessern, die Aufmerksamkeit für verdächtige Wahrnehmungen zu steigern sowie eventuelle Hemmungen, die Polizei schnellstmöglich zu benachrichtigen, abzubauen.

Von daher lauten auch die Kernbotschaften der Kampagne – Kostenlose Beratung zum Einbruchschutz bei der Polizei – „Wählen Sie im Verdachtsfall den Notruf 110“ – „Seien Sie aufmerksam!“

Die zentrale Auftaktveranstaltung findet am 18. November in Dortmund statt, wo der Landeskriminaldirektor Dieter Schürmann die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zwischen dem Polizeipräsidium Dortmund und der Arbeitsgemeinschaft Dortmunder Wohnungsunternehmen begleitet.

In Siegen-Wittgenstein findet die örtliche Auftaktveranstaltung ebenfalls am 18. November im Bereich der Siegener Innenstadt statt. Am Bahnhofsvorplatz wird am Montag um 12 Uhr eine so genannte mobile Wache mit mehreren Polizeibeamten vertreten sein, die Bürgerinnen und Bürger in Sachen „Schutz vor Wohnungseinbruch“ anspricht und ihnen Flyer zu diesem Thema aushändigt.

Die mobile Wache ist allerdings nur eine der zahlreichen Maßnahmen, mit denen auch die Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein im Rahmen der Aktionswoche – und natürlich auch darüber hinaus – den Einbrechern jetzt zu Beginn der „dunkeln Jahreszeit“ – unter Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger – wiederum den entscheidenden Riegel vorschieben möchte.

Denn ein Wohnungseinbruch ist für die Betroffenen oft ein Schock: Viele Opfer empfinden das Eindringen in die eigenen vier Wände als extrem belastend. Neben dem reinen Sachschaden und eventuell dem Verlust von unersetzbaren Erinnerungsstücken fühlen sich viele von ihnen in der eigenen Wohnung nicht mehr wohl. Unsicherheit und Ängste nach einem Einbruch belasten die Opfer deshalb oft noch lange nach der Tat.

Während sich die „nackten Fallzahlen“ der Wohnungseinbruchskriminalität im Kreisgebiet Siegen-Wittgenstein in den Jahren 2009 bis 2011 zwischen 240 und 256 bewegten, musste im Jahr 2012 eine Steigerung um 21,2 Prozent auf 291 verzeichnet werden. Auch im laufenden Jahr 2013 ist eine erneute signifikante Steigerung zu verzeichnen.

Insgesamt bewegen sich die Fallzahlen der hiesigen Region allerdings immer noch sehr, sehr deutlich unter dem Landesniveau. Besonders stolz sind die Ermittler der hiesigen Kriminalpolizei übrigens auch auf ihre glänzende Aufklärungsquote im Bereich des Wohnungseinbruchs. Diese war nämlich kontinuierlich auf ein hohes Niveau von 27,5 Prozent gestiegen – und damit fast doppelt so hoch wie im übrigen Land NRW.

Damit dies auch in Zukunft so bleibt, sollte auch in Zukunft der dreifache Riegel gegen Einbrecher vorgeschoben werden bzw. bleiben. Insbesondere mit Beginn der jetzt einsetzenden „dunklen Jahreszeit“, in der Einbrecher relativ einfach erkennen können, ob jemand zu Hause ist oder nicht, gilt diese Aussage umso mehr.

Also: Wohnung sichern! Aufmerksam sein! Polizei über Notruf 110 rufen. Gute Riegel vor Fenstern und Türen führen häufig dazu, dass Täter ihre Einbrüche schon frühzeitig abbrechen. Einbrecher wollen nämlich schnell ins Haus einsteigen. Eine gute Sicherung bedeutet Verzögerung – und damit ein erhöhtes Risiko für die Täter.

Aber auch jeder Bürger kann zusätzlich einen aktiven Beitrag zur Verhinderung von Einbrüchen leisten. Dabei gilt immer: Aufmerksam sein! Eine Kultur des Hinsehens und Handelns macht es den Dieben schwer. Wer seine Umgebung und Nachbarschaft im Auge behält, verdächtige Personen oder Geschehnisse wahrnimmt, sollte dies sofort der Polizei über 110 mitteilen. Dieses Verhalten hilft sehr effektiv, den Tätern noch vor der Tat das Spiel zu verderben.

Eines muss jedem klar sein: Einbrecher steigen nicht nur nachts und zu Urlaubszeiten in Häuser ein. Häufig geschieht dies gerade dann, wenn die Bewohner „nur mal kurz weg“ sind. Die Täter haben es eilig und nutzen jede günstige Gelegenheit.

Hier noch einmal die umfassenden Tipps der Siegen-Wittgensteiner Kriminalexperten zum Schutz vor unerbetenen Gästen: Sichern Sie mögliche Schwachstellen Ihres Hauses/Ihrer Wohnung z. B. Haus und Wohnungseingangstüren, Balkon- oder Terrassentüren, Fenster, Kellerzugänge)durch den Einbau von geprüfter Sicherungstechnik. Gut gesicherte Türen und Fenster aufzuhebeln, kostet den Täter Zeit und verursacht Lärm.

Auch wenn Sie nur kurz weg gehen, schließen Sie Ihre Haus-/Wohnungstür so oft wie möglich ab. Eine nur ins Schloss gezogene Tür öffnet der Täter in Sekundenschnelle.

Halten Sie die Hauseingangstür in Mehrfamilienhäusern auch tagsüber geschlossen. Prüfen Sie vor dem Drücken des Türöffners, wer ins Haus will (z. B. durch einen Blick aus dem Fenster). Lassen Sie nur Personen ein, die zu Ihnen wollen oder die bekanntermaßen „ins Haus gehören“.

Lassen Sie bei Wohnungs-/Haustüren mit Glasfüllung niemals innen den Schlüssel stecken. Vermeiden Sie es, Schlüssel draußen zu verstecken, um sich z.B. bei einem unfreiwilligen Aussperren helfen zu können, denn: Einbrecher kennen jedes Versteck. Sollten Sie Ihren Schlüssel verloren haben, wechseln Sie unverzüglich den Schließzylinder aus.

Verschließen Sie Fenster, Balkon und Terrassentüren, auch wenn Sie nur kurz weggehen – denn gekippte Fenster sind offene Fenster. Sichern Sie auch Fenster und Balkontüren in den oberen Stockwerken, denn Einbrecher sind manchmal wahre Kletterkünstler. Leitern, Gartenmöbel, Kisten, Mülltonnen, Rankgerüste usw. können als Kletterhilfen dienen. Lassen Sie Rollläden nur nachts herunter, sonst entsteht tagsüber der Eindruck, die Bewohner seien nicht da.

Verschließen Sie stets Türen von Kellern und Dachböden. Kellerlichtschächte und Kellerfenster sollten Sie z. B. mit massiven, gut verankerten Gittern oder Gitterrosten sichern lassen. Lassen Sie Wohnung oder Haus bei längerer Abwesenheit durch Verwandte, Bekannte, Nachbarn oder gegebenenfalls „Haushüter“ bewohnen oder bewohnt erscheinen: Briefkasten leeren, Rollläden, Vorhänge, Beleuchtung, Radio und Fernseher unregelmäßig betätigen. Verzichten Sie auf eine Mitteilung über Ihre Abwesenheit auf dem Anrufbeantworter.

Informieren Sie Ihre Nachbarn über den Einsatz von Zeitschaltuhren für Rollläden, Beleuchtung, Radio etc. Lassen Sie Wertsachen nicht offen zu Hause herumliegen. Markieren Sie Ihre Wertgegenstände (Gravur, UV-Stifte etc.) eindeutig und notieren Sie die wichtigsten Daten in einer Wertgegenstandsliste. Fotografieren Sie schwer zu beschreibende Gegenstände.

Bewahren Sie besonders Wichtiges oder Wertvolles (z. B. Dokumente, Sparbücher, Sammlungen, Gold oder Schmuck), das Sie nur selten brauchen, bei Ihrem Geldinstitut im Schließfach auf. Wenn Sie diese Dinge im Haus behalten möchten, bringen Sie sie in einem geprüften Wertbehältnis (z. B. Tresor) unter.

Auf gute Nachbarschaft! Achten Sie auf unbekannte Personen, Fahrzeuge und/oder auf verdächtige Situationen „nebenan“. Alarmieren Sie in Verdachtsfällen sofort die Polizei über den Notruf 110. Lassen Sie sich von Ihrer Polizei beraten.

Informationen zur Sicherung Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung erhalten Sie während der normalen Bürodienstzeiten (montags bis freitags von 8 – 16 Uhr) beim Kommissariat Vorbeugung (Telefon 0271-7099-4800) der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein. Das Kommissariat informiert Sie auch über Hersteller von geprüften und zertifizierten einbruchshemmenden Produkten und Unternehmen, die Sicherungstechnik fachgerecht einbauen können.

Im Rahmen der jetzt begonnenen Aktionswoche wird der Siegener Kriminalexperte Uwe Seidel – wie schon im letzten Jahr erfolgreich praktiziert – wiederum mehrere Fachvorträge zum Thema „Schutz vor Wohnungseinbruch“ halten, zu denen interessierte Bürgerinnern und Bürger, Hausbesitzer oder Wohnungsinhaber herzlich eingeladen sind.

Kriminalhauptkommissar Seidel: „Gute Riegel vor Fenstern und Türen führen häufig dazu, dass Täter ihre Einbrüche schon frühzeitig abbrechen. Einbrecher wollen nämlich schnell ins Haus einsteigen. Eine gute Sicherung bedeutet aber Verzögerung – und damit natürlich ein erhöhtes Risiko für die Täter.“

Die Vorträge finden an folgenden Terminen statt:
Montag, 18.11.2013, 18.30 Uhr, Hilchenbach, Ratssaal im Rathaus
Dienstag, 19.11.2013, 18 Uhr, Freudenberg, Ratssaal im Rathaus
Donnerstag, 21.11.2013, 18 Uhr, Burbach, Bürgerhaus Markt
Montag, 25.11.2013, 18 Uhr, Wilnsdorf-Rinsdorf, Bürgerhaus
Dienstag, 26.11.2013, 18 Uhr, Geisweid, Bürgerhaus

Darüber hinaus wird Uwe Seidel am Sonntag, dem 24.11.2013, um 11 Uhr und um 13 Uhr im Gebäude der Polizeiwache Siegen in Siegen-Weidenau, Weidenauer Straße 231 eine praktische und anschauliche Demonstration in Sachen effektiver Einbruchsschutz an verschiedenen sicherheitstechnischen Exponaten ( Fenstern, Zusatzsicherungen und Einbruchmeldeanlagen) durchführen. Auch hierzu sind interessierte Bürgerinnen und Bürgerrecht herzlich eingeladen.

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