Vielfältige Flora in Siegen-Wittgenstein soll erfasst werden

(wS/siwi) Kreuztal-Littfeld. Das Littfelder Grubengelände in Kreuztal-Littfeld ist bekannt für seine große biologische Vielfalt der Vegetation von Wäldern, Gehölzen, Magerrasen, Feuchtwiesen sowie Still- und Fließgewässern. Herausragend sind die europaweit geschützten Galmeifluren. Hier finden sich Pflanzen, die bevorzugt metall- und schwermetallhaltige Böden anzeigen und hier daher gut existieren können.Ziel der Landesregierung ist es jetzt die Pflanzenwelt in Nordrhein-Westfalen und somit auch im Kreis Siegen-Wittgenstein zu erfassen. Diesbezüglich fand nun unter der Leitung von Gustav Rinder eine zweite Schulung für Freunde der heimischen Flora vor Ort statt.

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Exkursion mit Teilnehmern der Kartierungswanderung im Littfelder Grubengelände (Foto: Peter Fasel)

Nach einer Frühsommererfassung standen jetzt die bevorzugt im Hochsommer anzutreffenden Sporen- und Blütenpflanzen im Vordergrund. Hierzu zählen etwa die Wildorchideen, die in üppiger Fülle an den unbefestigten Wegrändern wachsen und blühen. In den aufgelassenen Teichen überraschen Teichmummel, Laichkräuter oder der fleischfressende Wasserschlauch. Anzeiger der metallreichsten Stellen sind Grasnelke, Hallers Schaumkresse und Hallers Leimkraut. Die Funde wurden bestimmt und manuell auf Erfassungsbogen mit Fundort und Anzahl vermerkt. Die Bögen werden später unter www.florenkartierung-nrw.de in eine Datenbank übertragen.

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Der stark gefährdete Wasserschlauch
(Foto: Peter Fasel)

Die Zeit steht nicht still. Landschaftswandel, regionale Veränderung, aber auch geänderte Nutzungsformen haben in den letzten Jahrzehnten weitreichende Einflüsse gerade auf die Verbreitung vieler Pflanzen gehabt. Viele Vorkommen sind zurückgegangen oder erloschen, andererseits wurden neue Fundstellen entdeckt. Eine Datenerhebung im Naturschutzgebiet „Grubengelände und Wälder bei Burgholdinghausen“ führt immer wieder zu aufsehenerregenden Entdeckungen.Im Fokus stehen dabei natürlich die seltenen, mehr oder weniger gefährdeten Pflanzenarten, die alle entlang vorhandener Wanderwege zu entdecken sind. Aus der Vergangenheit bekannte Fundorte sollen durch aktuelle Begehungen überprüft werden, um eine Kartographierung der Flora zu ermöglichen. Die Biologischen Stationen in NRW wurden daher auch um Mithilfe und Koordination gebeten. Geplant ist ein fünfjähriger Untersuchungszeitraum, in dem überwiegend ehrenamtliche Kartierer die Daten erfassen sollen.

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Littfelder Grasnelke
(Foto: Peter Fasel)

Für Siegen-Wittgenstein zuständig ist Katharina Koch von der Regionalstelle beim Naturschutzzentrum Hochsauerlandkreis, Schützenstraße 1, 57392 Schmallenberg-Bödefeld, Tel. 02977 1524. Die Floristische Kartierung im Kreisgebiet betreut Peter Fasel von der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein. Interessierte Pflanzenfreunde, di bei der Kartierung helfen möchten, können sich bei ihm unter Telefon 027327677343 oder per Mail an p.fasel@biostation-siwi.de melden. Über das Littfelder Grubengelände informiert Matthias Jung vom Heimatverein Littfeld-Burgholdinghausen.

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