(wS/bw) Erndtebrück. In fünf Tagen von Brilon nach Olpe. „Der Wahnsinn – 210 Kilometer – 4560 Höhenmeter“, so kündigte der Veranstalter den spektakulären Spendenlauf an. Bestimmt kein Lauf für Jedermann aber ganz sicher eine „wahnsinnig“ gute Idee. Vom Luftwaffenstandort in Erndtebrück war Hauptfeldwebel Mario Schneider von der Einsatzführungsstaffel 21 als Aktiver beim „Turnbeutel‘s Spendenlauf 2.0“ mit dabei.
„RUN & HELP“
Der Name „Turnbeutel‘s Spendenlauf 2.0“ drückt schon aus, dass hier eine Serie fortgesetzt werden soll. Nachdem der 135 km Spendenlauf im Sommer 2013 gut ankam und dabei ein Betrag von annähernd 7000 Euro für das Kinderhospiz Regenbogenland in Düsseldorf erlaufen wurde, kam es nun zu einer Fortsetzung. Diesmal Zugunsten des Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe. Unter dem Motto „run & help“ nahmen insgesamt 42 Läufer an zumindest einer der fünf Tagesetappen teil. Nur 23 davon planten die sportliche Herausforderung aller fünf Etappen in Angriff zu nehmen. Dieses Ziel erreichten auf der anspruchsvollen Strecke dann jedoch nicht alle Teilnehmer. Mario Schneider, Soldat am Luftwaffenstandort Erndtebrück hatte jedoch keine Probleme mit der Strecke und zeigte sich im Ziel selbst überrascht darüber, dass „ich nun eigentlich noch weiter laufen könnte“.
„Im Schnitt jeden Tag einen Marathon“
Für den sportlichen Hauptfeldwebel des Einsatzführungsbereichs 2 war es eine klare Sache teilzunehmen, denn für dieses Jahr hatte er sich zunächst sowieso eh zum Ziel gesetzt, einen Ultra- (100km-Lauf) und einen mehrtägigen Etappenlauf zu absolvieren. Über Internet erfuhr er dann vom Spendenlauf für das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe. „Da ich mit einer Teilnahme gleichzeitig meinen sportlichen Ehrgeiz befriedigen und anderen Menschen durch Sponsorenspenden helfen konnte, war mein Entschluss teilzunehmen schnell gefasst“, stellte Schneider fest. Dann ging es für den engagierten Luftwaffensoldaten darum, einerseits Sponsoren zu finden um einen möglichst großen Spendenbetrag zusammen zu bekommen und sich selber andererseits soweit fit zu bekommen, um an fünf aufeinanderfolgenden Tagen, im Schnitt jeden Tag einen knappen Marathon zu laufen. „Beides“, so betonte Mario Schneider, „wurden mir sehr leicht gemacht, da zum einen eine große Spendenbereitschaft im Kameradenkreis sowie im privaten Umfeld herrschte und ich von meinem Dienstherrn während der Dienstzeit für notwendige Trainingsläufe unterstützt wurde.“
Luftwaffensoldat mit Startnummer 15 erläuft über 1.500 Euro
Aus dem Kameradenkreis fand der mit der Startnummer 15 laufende Mario Schneider breite Unterstützung, denn die Kameraden der Hachenberg-Kaserne honorierten sein Engagement im Rahmen einer Sammlung mit stattlichen 560 Euro. Zusätzlich gibt es aus der Offiziersheimgesellschaft (OHG) weitere 1.000 Euro dazu. „Soziales Engagement gepaart mit sportlicher Höchstleistung“, so betont Major Markus Joschko, der 2. Vorsitzender der OHG in Erndtebrück, „verdient unsere Unterstützung sowie Respekt und ist beispielgebend für jeden von uns!“ Insgesamt kamen über die Sponsoren aller 42 Teilnehmer über 10.000 Euro für das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar zusammen. „Es ist schön, dass der sportliche Ehrgeiz und die Anstrengung so auch einem guten Zweck dient“, betonte Schneider, „denn das war mir, gerade vor dem Hintergrund des Spendenzwecks, sehr wichtig!“
Trotz aller Einschränkungen ein Stück Normalität bewahren
Der Weg von der erschütternden Diagnose bis zum Tode eines Kindes zieht sich oft über Monate und manchmal sogar Jahre hin. Damit Eltern, Geschwister und Angehörige auf dem schweren Weg nicht alleine sind, wurde das Kinderhospiz Balthasar 1998 als erstes Kinderhospiz in Deutschland eröffnet. 2009 eröffnete dann das Jugendhospiz Balthasar als erstes Hospiz in Deutschland für Jugendliche und junge Erwachsene. Eine unheilbare Erkrankung macht auch junge Menschen in ihrem Alltag abhängiger von der Hilfe anderer. Gerade in diesem Alter ist das jedoch eine enorme psychische Belastung! Das Jugendhospiz Balthasar ist auch hier ab der Diagnose für die Jugendlichen da und hilft ihnen, trotz aller Einschränkungen ein Stück Normalität zu bewahren. (Text: Peter Hanke)
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