Am 25. Oktober im Lÿz: Beispiele gelebter Mundart und Vorträge zur Zukunft der Landschaftssprachen
(wS/si) Siegen. „Sind die Dialekte noch zu retten?“ Unter anderem diese Frage stellt Prof. Dr. Heinrich Dingeldein am Samstag, 25. Oktober, beim „2. Siegerländer und Wittgensteiner Mundartforum“. Zu dem lädt der Heimatbund Siegerland-Wittgenstein von 11:00 bis 17:00 Uhr in die Aula des Kulturhauses Lÿz in Siegen ein. Nach dem ersten Mundartforum im Jahr 2006 sollen jetzt erneut Beispiele der lebendigen Pflege der heimischen Mundarten präsentiert und Perspektiven für den Erhalt der Mundarten ausgelotet werden.
„Im Gebiet des Westfälischen Heimatbundes finden bei uns die meisten Aktivitäten zum Erhalt der Mundarten statt“, freut sich Paul Breuer, der Vorsitzende des Heimatbundes, und verweist auf verschiedene Beispiele: So kooperieren die „Dielfer Mühlenkinder“ des DRK Kindergartens in Sachen Mundart mit dem angrenzenden Altenheim und dem örtlichen Heimatverein. In Neunkirchen-Salchendorf und Wilnsdorf-Niederdielfen gibt es regelmäßig Mundartveranstaltungen der Heimatvereine mit Theater und Sketchen. Der Heimatbund selbst veranstaltet jedes Jahr einen Mundartnachmittag, alle zwei Jahre den Mundartlesewettbewerb für Schulen und veröffentlicht mehrmals im Jahr die Mundartzeitschrift „Riewekooche • Mach´s gütt!“.
Vieles davon findet sich am 25. Oktober im Lÿz wieder: Beim 2. Mundartforum wird es Mundartbeiträge von Schülern der Grundschule Burbach, der Schülermundartgruppe des Heimatvereins Wahlbach, von Bruno Steuber und von Jan-Niklas Kloft, einem der Sieger des Mundartlesewettbewerbs 2013, geben.Musikalische Beiträge kommen von der Gitarrengruppe Oberdielfen, dem Folksänger und Liedermacher Manfred Pohlmann, dem Kinderchor der Grundschule Neunkirchen-Salchendorf und den Kornberg-Musikanten.
Darüber hinaus gibt es verschiedene Referate und Wortbeiträge. Den Auftakt macht Prof. Dr. Heinrich Dingeldein von der Universität Marburg. Er spricht u.a. über die Zersplitterung des Deutschen in zahlreiche Landessprachen, die Funktionen und Chancen des landschaftsgebundenen Sprachgebrauchs heute und fragt am Ende „Sind die Dialekte noch zu retten?“.
Karl-Josef Görg macht sich in Gedichtform Gedanken zum Erhalt der Mundart. Der Leiter der Gesellschaft für Nordhessische Mundarten, Roland Siebert, fragt, was wir tun können, um die Mundarten zu bewahren.
„Siegerländer Platt – eine Mundart, viele Variationen“ ist das Thema von Petra Solau-Riebel, die maßgeblich den Sprachatlas der Universität Siegen erarbeitet hat. Und schließlich berichtet Jane Sonnenberg, die Landesbeauftragte für Niederdeutsch des Kultusministeriums von Mecklenburg-Vorpommern, über das Niederdeutsch in ihrer Heimat.
Bevor am Ende der Veranstaltung Werner Kreutz und Dirk Niesel vom Arbeitskreis „Mundart, Brauchtum und Volkskunde“ über Mundartprojekte im Heimatbund Siegerland-Wittgenstein berichten, gibt es einen Gedankenaustausch aller Referenten im Rahmen einer Podiumsdiskussion.
„Mit dem 2. Mundartforum wollen wir neue Impulse setzen, um den Schatz der Mundart auch für die Zukunft lebendig zu bewahren“, unterstreicht Dirk Niesel, der Vorsitzende des Arbeitskreises „Mundart, Brauchtum und Volkskunde“ – und lädt gemeinsam mit dem Vorsitzenden Paul Breuer alle Freunde der heimischen Mundarten zum 2. Mundartforum ein.
Dirk Niesel selbst wird übrigens im Dezember bundesweit im Fernsehen zu sehen sein: in der Sendung ARD-Buffet mit einem Mundarträtsel.
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