Der Familienbericht NRW entsteht: „Vater sein in Siegen"

Ein Familiendialog fand im Audimax der Universität Siegen statt

(wS/uni) Siegen. „Vater sein in Siegen – Vater sein in NRW“ lautete der Titel einer Veranstaltung im Audimax der Uni Siegen, die in Kooperation mit dem NRW-Familienministerium angeboten wurde. Hintergrund war die anstehende Erstellung des Familienberichts für Nordrhein-Westfalen. Familien sind eingeladen diesen Bericht mitzuschreiben. Dr. David Juncke von der vom Ministerium mit der Berichterstellung beauftragten Prognos AG in Richtung Auditorium: „ Wir möchten mit Ihnen über Themen diskutieren.“ Der eine Teil des Berichts wird aus Zahlen, Daten Fakten über Familien bestehen, der andere aus Einschätzungen von Familien über ihr Leben in NRW.

2014-11-19_Siegen_Uni_Vater sein_Foto_Uni_02Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Familiendialogs wurden von Dr. Elisabeth Heinrich, Gleichstellungsbeauftragte der Universität Siegen, sowie von Kanzler Ulf Richter begrüßt. Richter danke der Gleichstellungsbeauftragten dafür, „dass Sie diese wichtige Veranstaltung in diesen schönen Raum geholt haben“. Und weiter: „Vielleicht bilden wir ja die Speerspitze, um dieses Thema voranzubringen.“ Bislang, so Richter, hätten beim Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor allem die Mütter und deren beruflicher Wiedereinstieg im Mittelpunkt des Interesses gestanden. Nunmehr rückten allmählich auch die Väter in den Blickpunkt.

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Das Bild der Gesprächsrunde zeigt (v.l.) Hans-Georg Nelles, Dominik Eichbaum, Uwe Dornhöfer, Ulf Richter und Tobias Quast.

Rede und Antwort über ihre Erfahrungen standen als dann Uwe Dörnhöfer (Bauleiter und alleinerziehender Vater eines fünfjährigen Sohnes), Dominik Eichbaum (Stadt Siegen), Kanzler Ulf Richter und Tobias Quast (stellv. Pflegedienstleiter Krankenhaus Olpe). Moderiert wurde die Gesprächsrunde von Hans Georg Nelles (Väter & Karriere). Eine Kultur der Elternzeit für Väter müsse sich entwickeln, so Eichbaum. Ein flexibles Arbeitszeitkonto erleichtere auch Männern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ulf Richter berichtete, dass ein Blick in den Terminkalender zeige, dass für die Familie häufig nur die Restzeit übrig bleibe: „Es sollte mehr zur Selbstverständlichkeit werden, dass auch das Managen familiärer Dinge große Wichtigkeit hat.“ Wer sich Zeit für Familie nehme, sei in der Regel ausgeglichener: „Das ist auch eine Bereicherung fürs Berufsleben“. Tobias Quast verwies auf den Fachkräftemangel in seinem Arbeitsbereich und darauf, dass Anreize beispielsweise mit Blick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf notwendig seien. Junge Väter nähmen ungünstigere Arbeitszeiten wie Nachtdienst häufig in Anspruch, um tagsüber Zeit für die Familie zu haben. Uwe Dornhöfer gewährte Einblicke in das Leben eines allein erziehenden Vaters: „Freizeit bleibt nicht mehr“. Längere Kita-Öffnungszeiten seien wünschenswert. Mit Schulbeginn, so Dornhöfer, werde die Situation wahrscheinlich noch komplizierter.

Nach der Gesprächsrunde wurden Workshops zu Themen wie Wohnen angeboten. An vier Tischen fand der Austausch statt. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen diskutierten an jedem Tisch für eine gewisse Zeit lang mit und notierten Erfahrungen und Anregungen auf der Papiertischdecke. Zu Gast in Siegen war auch Dr. Hildegard Kaluza vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW. Wer mehr über den Familienbericht wissen oder sich an der Diskussion beteiligen möchte, kann das unter www.familienbericht-nrw.de tun.

Fotos: Uni

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