Landesmittel für beruflichen Einstieg von Asylbewerbern

Regierungspräsident übergibt Förderbescheid an Siegener Pilotprojekt

(wS/red) Siegen/Arnsberg – Junge Asylbewerber aktiv zu integrieren und fit für den Arbeitsmarkt zu machen, ist das Ziel einer beispielhaften Initiative der Industrie- und Handelskammer Siegen. Mit dem Projekt „Junge Flüchtlinge metalltechnisch qualifizieren“ erhalten zunächst 36 junge Asylbewerber die Möglichkeit, grundlegende praktische Kenntnisse im Metallbereich zu erwerben. Der dreimonatige Grundlagenkurs wird durch das Berufsbildungszentrum (bbz) der IHK Siegen durchgeführt und mit Landesmitteln gefördert.

Einen entsprechenden Förderbescheid in Höhe von 147.238 Euro übergab Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann an den Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Siegen, Klaus Gräbener, sowie Klaus Fenster, den Geschäftsführer des bbz.

von rechts: Klaus Gräbener, Hauptgeschäftsführer der Industrie und Handelskammer Siegen, Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann, Klaus Fenster, Berufsbildungszentrum der IHK Siegen. (Foto: Bezirksregierung Arnsberg)

von rechts: Klaus Gräbener, Hauptgeschäftsführer der Industrie und Handelskammer Siegen, Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann, Klaus Fenster, Berufsbildungszentrum der IHK Siegen. (Foto: Bezirksregierung Arnsberg)

Für Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann ist es wichtig, Asylbewerbern und Zuwanderern eine konkrete berufliche und lebenspraktische Perspektive zu geben. „Zur Willkommenskultur gehört es, Menschen mit ihren Potentialen und Fähigkeiten zu stärken. Die Initiative des bbz ist in diesem Sinne beispielgebend“, so der
Regierungspräsident.

An dem Projekt beteiligt sich die IHK mit einem Betrag von 50.000 Euro. „Dieser Finanzbeitrag von Unternehmerseite war von vornherein bei allen Beteiligten unstrittig, der Beschluss der Vollversammlung wurde einstimmig gefasst“, beschreibt Klaus Gräbener das Engagement der Unternehmerschaft. Für ihn ist dies ein wichtiger Hinweis dafür, dass die heimische Wirtschaft ein großes Interesse an der Integration von Zuwanderern hat und diese als Chance für die Zukunft ihrer Betriebe wahrnimmt. „Die Vielfalt von Biografien, Talenten und Fähigkeiten bei den Zuwanderern kann unsere Wirtschaft bereichern. Dieses Potential nutzbar zu machen, ist zudem gesellschaftspolitisch sinnvoll. Es gibt keine bessere Integration als diejenige über den Beruf“, so Gräbener im Gespräch mit dem Regierungspräsidenten.

Die Teilnehmer werden in insgesamt sechs Gruppen von je sechs Praktikanten im bbz zunächst in grundlegenden praktischen Tätigkeiten im Bereich der Metalltechnik für die Dauer von drei Monaten geschult. Zudem durchlaufen sie Module, bei denen es um die Vermittlung von grundlegenden Deutschkenntnissen sowie von Grundlagen im Bereich Mathematik, aber auch der Sozialkunde geht. Die durchweg hochmotivierten Teilnehmer der ersten beiden Gruppen, die im Juni mit diesem beruflichen Einführungslehrgang begonnen haben, sind nach Aussage von bbz-Geschäftsführer Klaus Fenster sehr zufrieden, dass sie sich auf diese Weise darauf vorbereiten können, beruflich in Deutschland Fuß zu fassen.

Die IHK plant nach den ersten positiven Erfahrungen mit diesem Projekt, vergleichbare Angebote auch für andere Berufsgruppen zu entwickeln. Im „Haus der Berufsvorbereitung“ wurde in den vergangenen Jahren ein Angebot für Zehntklässler insbesondere aus Haupt- und Förderschulen entwickelt, die in berufsvorbereitenden Kursen erste Kenntnisse und Erfahrungen sammeln konnten. Knapp 1.000 Schülerinnen und Schüler durchliefen seit 2005 das Programm, die Vermittlungsquote in betriebliche Ausbildung betrug dabei 85 %. IHK und bbz werden nun vergleichbare Angebote auch für Asylbewerber entwickeln. Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann: „Was in Siegen-Wittgenstein mit dem Haus der Berufsvorbereitung für Schulabgänger erfolgreich geschaffen wurde, hat sich bewährt. Dieses Konzept nun auch für Asylbewerber nutzbar zu machen, wäre eine hervorragende Initiative, die volle Unterstützung verdient.“
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