VIDEO: Seltene Wildkatzen fühlen sich wieder wohl in NRW

Katzen die nicht kuscheln wollen

(wS/red) Nordrhein-Westfalen – Der internationale Katzentag, jedes Jahr am 8. August, wurde von der International Fund for Animal Welfare ausgerufen und wird in Deutschland von der TierTafel ausgerichtet. Das Anliegen der Aktion ist es, das Bewusstsein für die Bedürfnisse der Katze zu schärfen. Im Fokus dieses Aktionstages stehen die Stubentiger. Die Försterinnen und Förster des Landes NRW meinen allerdings, dass die Wildkatze unbedingt etwas von der Aufmerksamkeit des internationalen Katzentages abbekommen soll. Immerhin ist sie eines unserer seltensten Wildtiere. Auch der Kreis Siegen-Wittgenstein bietet beste Lebensbedingungen für Wildkatzen und beherbergt einige Exemplare.

Ausgewachsene Wildkatze im Hochstift auf einem Holzstapel. (Foto: Jan Preller / Wald und Holz NRW)

Ausgewachsene Wildkatze im Hochstift auf einem Holzstapel. (Foto: Jan Preller / Wald und Holz NRW)

Wildkatzen sind übrigens nicht die Vorfahren unserer Hauskatzen. Deren genetischer Stammbaum führt zur ägyptischen Falbkatze. Wildkatzen sind größer und kräftiger als Miezie und Muschi. Eine männliche Wildkatze, auch Kuder genannt, wird bis zu 8 Kilogramm schwer. Dagegen ist sogar der berühmte Lasagne fressende Comic-Kater Garfield ein Leichtgewicht. Der auffälligste Unterschied ist aber ihr komplett anderes Verhalten. Wildkatzen sind extrem scheu und mögen keinen Kontakt zum Menschen. Niemals würde eine Wildkatze kuscheln und schnurren – im Gegenteil, wer ihr zu nahe kommt muss damit rechnen dass er ihre Krallen zu spüren bekommt.

Kleine Jungkatze in der Aufzuchtstation „Essenthoer Mühle“. (Foto: Jan Preller / Wald und Holz NRW)

Kleine Jungkatze in der Aufzuchtstation „Essenthoer Mühle“. (Foto: Jan Preller / Wald und Holz NRW)

Selbst Försterinnen und Förster, die viel in ihren Wäldern unterwegs sind, bekommen nur äußerst selten eine Wildkatze zu sehen. Mehr Glück hatte ein Förster aus dem Forstamt Hochstift bei Paderborn. Mit einer automatischen Wildtierkamera konnte er festhalten, wie eine Wildkatzenmutter mit ihren Jungen ausgelassen in der Abendsonne spielt. Die Aufnahmen entstanden bei der Erforschung der heimischen Wildkatzenbestände. Das aktuell aufgenommene Video ist auf unserem Youtube-Kanal zu sehen(s.u.) und zeigt, dass die jungen Katzen, die in diesem Frühjahr geboren wurden, schon ziemlich groß, kräftig und gesund sind. Die Wildkatzen profitieren von dem guten Mäusejahr. Försterinnen und Förster von Wald und Holz NRW beobachten die Entwicklung der bedrohten Tierart kontinuierlich, um zu kontrollieren ob die engagierte Naturschutzarbeit im Wald Früchte trägt.

Wildkatzen sind anspruchsvoll. Sie brauchen große, ruhige und alte Wälder. Sie sind streng geschützt und dürfen nicht gejagt werden. Die größte Gefahr ist der Straßenverkehr. Fast unweigerlich müssen Wildkatzen auf ihren Streifzügen durch ihre großen Reviere Straßen überqueren – jedes Jahr endet das für dutzende Wildkatzen tödlich. Wildbrücken können helfen, die seltenen Tiere vor dem Unfalltod zu bewahren.

Das Wildkatzenvideo der Wildkamera sieht man auf dem Youtube-Kanal von Wald und Holz NRW:


Ein informatives Poster zur Wildkatze kann man auf der Internetseite von Wald und Holz NRW kostenlos bestellen, oder als PDF Datei herunterladen: www.wald-und-holz.nrw.de/wald-und-holz-nrw/service/publikationen.html (Rubrik Poster auswählen).

Weitere Informationen zur Wildkatze mit einer aktuellen Verbreitungskarte findet man hier: http://www.naturschutz-fachinformationssysteme-nrw.de/ffh-arten/de/arten/gruppe/saeugetiere/kurzbeschreibung/6575

Über Wald und Holz NRW:

Wald und Holz NRW ist die Forstbehörde des Landes Nordrhein-Westfalen. Die dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Naturschutz und Verbraucherschutz (MKULNV) nachgeordnete Behörde hat ihren Hauptsitz in Münster. Zuständiger Minister ist Johannes Remmel. Bei Wald und Holz NRW arbeiten fast 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 300 Försterinnen und Förster in den Forstrevieren. Zu Wald und Holz NRW gehören 14 Regionalforstämter, das Lehr und Versuchsforstamt Arnsberger Wald und der Nationalpark Eifel. Die Forstbehörde kümmert sich um die Belange des Waldes. Dazu gehören Erhalt und Förderung des Waldes in NRW, Beratung und Betreuung des privaten und kommunalen Waldbesitzes, Bewirtschaftung von 113.000 Hektar landeseigener Waldflächen sowie Forschung in den Bereichen Wald-, Holzverwendungs-und Klimafragen. Zum Aufgabengebiet zählen außerdem Umweltbildung, Überwachung der Einhaltung der geltenden Rechtsvorschriften im Wald auf der gesamten Waldfläche NRWs (910.000 Hektar )und die Förderung der Wald- und Forstwirtschaft in NRW.

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