Bundesweites Hilfetelefon und regionale Hilfsangebote für Opfer häuslicher Gewalt

„Runder Tisch gegen Gewalt an Frauen und Kindern“ erinnert an „Internationalen Tag gegen Gewalt

(wS/siwi) Siegen 25.11.2015 | „Wir brechen das Schweigen“, das ist das Motto der bundesweiten Aktion zum Internationalen Tag gegen Gewalt, an dem sich auch der Runde Tisch gegen Gewalt im Kreis Siegen-Wittgenstein und die Arbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten beteiligen. Gewalt in der Familie, sogenannte häusliche Gewalt, ist eine der größten Bedrohungen für die Sicherheit von Frauen und Kindern. Jede dritte Frau in Deutschland erlebt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche, psychische und sexualisierte Gewalt. Die Gewalt findet in der Mitte der Gesellschaft statt. Betroffen sind Frauen jeden Alters und jeder Schicht. Nicht wenige erleiden schwerste Misshandlungen oder werden vergewaltigt. Und auch die Folgen für Kinder, deren Mütter misshandelt werden, sind schwerwiegend. Jährlich fliehen in Deutschland etwa 45.000 Frauen mit ihren Kindern in Frauenhäuser.

„Runder Tisch gegen Gewalt an Frauen und Kindern“ erinnert an „Internationalen Tag gegen Gewalt„Trotz des erschreckenden Ausmaßes ist das Thema immer noch ein Tabu. Nur jede fünfte Betroffene wendet sich an eine Beratungs- oder Unterstützungseinrichtung. Gewalt ist keine Privatsache. Sie geht uns alle an. Die betroffenen Frauen und Kinder brauchen unsere Hilfe“, bekräftigt Martina Böttcher, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises, im Namen des Runden Tisches gegen Gewalt im Kreis Siegen-Wittgenstein.

„Wichtig ist uns, dass den Betroffenen schnelle und kompetente Hilfe zuteil wird. Deshalb wollen wir in diesem Jahr nicht nur auf Beratungsangebote vor Ort, sondern auch auf das bundesweite Hilfetelefon als wichtige Erstanlaufstelle aufmerksam machen. Unter der Rufnummer 08000 116016 finden von Gewalt Betroffene rund um die Uhr kostenlose und vertrauliche Beratung, auch an Sonn- und Feiertagen. Zusätzlich garantiert die Beratung die Möglichkeit, innerhalb einer Minute eine Dolmetscherin für insgesamt 15 Sprachen zur Verfügung zu stellen. Damit stellt das Angebot auch eine Hilfe für geflüchtete Frauen mit Gewalterfahrung dar. Betroffene erhalten zu allen Gewaltformen Erstberatung und Information und werden auf Wunsch an eine Unterstützungseinrichtung vor Ort vermittelt.

Auch im Kreis Siegen-Wittgenstein stehen etliche Beratungsstellen für schnelle und unbürokratische Hilfe zur Verfügung. „Die Gewaltschutzbroschüre des Runden Tisches mit Adressen und Infos rund um das Thema häusliche Gewalt wird derzeit aktualisiert“, so Martina Böttcher, „und wir hoffen, diese in wenigen Wochen wieder anbieten zu können.“

Der Runde Tisch gegen Gewalt setzt sich mit seinen rund 40 Bündnispartnerinnen und -partnern aus den verschiedensten Bereichen wie Jugend- und Familienhilfe, Frauenhaus, Justiz, Polizei sowie Beratungsstellen der Kirchen, Institutionen, Vereine und Verbände gemeinsam für die Betreuung, Beratung und Begleitung der von Gewalt Betroffenen ein. Ziele sind dabei neben der Verbesserung des Opferschutzes die Umsetzung des Gewaltschutzgesetzes sowie die Vernetzung von Hilfeeinrichtungen und damit kurze Wege und direkte Hilfe für Betroffene. Durch fachbezogene Zusammenarbeit und gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit soll ein Beitrag zur Gewaltprävention geleistet werden.

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Foto: Andreas Trojak / wirSiegen.de

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