Flüchtlinge: „Hohes Erwerbspotenzial konsequent nutzen“
(wS/red) Siegen-Wittgenstein 22.04.2016 | Die heimischen SPD-Abgeordneten Falk Heinrichs (MdL), Tanja Wagner (MdL) und Willi Brase (MdB) bewerten die aktuelle Arbeitsmarktlage in der Region Siegen-Wittgenstein-Olpe positiv. Bei einer Arbeitslosenquote von fünf Prozent liegt die Zahl der Arbeitssuchenden regelmäßig bei unter 12.000. Das teilte die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Siegen, Dr. Bettina Wolf, den Abgeordneten bei einem Informationsaustausch mit.
Erfreulich sei auch, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vergleich zum Vorjahresmonat März 2015 um immerhin vier Prozent gesunken ist. Außerdem verwies die Chefin der Arbeitsagentur auf das anhaltend hohe Niveau von derzeit rund 2.700 gemeldeten offenen Arbeitsstellen hin. Auch gebe es in der Region mittlerweile mehr Ausbildungsstellen als Bewerberinnen und Bewerber. Nach Ansicht der Abgeordneten befinden sich junge, ausbildungsbereite Menschen in einer zunehmend komfortablen Situation.
Weiteres Gesprächsthema war die berufliche Integration von Flüchtlingen. Ab 2018 werden in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe jährlich mehr Erwerbstätige den Arbeitsmarkt verlassen, als neue hinzukommen. „Angesichts dieser demographischen Entwicklung stellt die berufliche Integration von Flüchtlingen eine Chance dar“, betonten Dr. Bettina Wolf und die drei SPD-Abgeordneten.
In beiden Kreisen wurden am 01.12.2015 die sogenannten „Integration Points“ eröffnet. Hier wird allen Flüchtlingen – unabhängig von ihrem aktuellen Status – ein gemeinsamer Arbeitsmarktservice von Arbeitsagentur und Jobcenter in Abstimmung mit der Kommunalverwaltung angeboten. Der Integration Point Siegen verfügt über zehn spezialisierte Mitarbeiter, die auch Informationsveranstaltungen für Flüchtlinge und ihre Betreuer in den einzelnen Städten und Gemeinden anbieten.
Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Integration-Points handelt es sich um zusätzlich eingesetztes Personal, fügte Dr. Wolf hinzu. „Das ist wichtig, denn das notwendige Engagement für die Flüchtlinge darf natürlich nicht dazu führen, dass die übrigen Kunden der Agentur und des Jobcenters vernachlässigt werden“, unterstrich Willi Brase (MdB). Die Integration-Points betreuen inzwischen über 1.600 Flüchtlinge – von 6.700 in beiden Kreisgebieten. Dazu erklärten die SPD-Landtagsabgeordneten Tanja Wagener und Falk Heinrichs: „Der Start dieser neuen Einrichtungen scheint gelungen zu sein, so dass man auf eine weiterhin positive Entwicklung hoffen darf. Künftig sollte eine noch größere Zahl an Flüchtlingen erreicht werden.“
Bei den zu uns kommenden Menschen handelt es sich überwiegend um jüngere Leute. „Es gilt, das mit dieser Altersstruktur verbundene hohe Erwerbspotenzial konsequent zu nutzen. Die Mühe lohnt sich also“, hoben die SPD-Abgeordneten und die Leiterin des Agentur für Arbeit übereinstimmend hervor. Einig waren sich die Gesprächspartner auch, dass das frühe Erlernen der deutschen Sprache eine ganz entscheidende Voraussetzung für die erfolgreiche berufliche wie auch gesellschaftliche Integration der Migranten ist. Dr. Bettina Wolf kündigte an, dass die Bundesagentur für Arbeit ihr vorhandenes Angebot an Sprachkursen auch hier vor Ort noch weiter ausbauen wird.
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