Neuer Regenwasser-Staukanal wird derzeit gebaut
(wS/red) Burbach 03.06.2017 | Mächtig ist der große Bagger, der gerade in filigraner Arbeit die Schalungsplatten vor dem Betonbauwerk mit der Schaufel entfernt. Mit zwei großen Kränen wurde das kombinierte Drossel-/Entlastungsbauwerk vor kurzem im Erdreich versenkt. Jetzt erfolgt der Anschluss des Stauraumkanals an den riesigen Quader. „Das Kombinationsbauwerk mit Drossel und Entlastungsschwelle sorgt dafür, dass das Regenwasser kontrolliert in die Heller abgegeben wird“, beschreibt Andreas Reitz, technischer Leiter der Burbacher Gemeindewerke, die Notwendigkeit des viereckigen Betonklotzes. „Davor werden auf einer Länge von fast 110 Metern Rohre verlegt, die als Stauraum dienen. Rein mechanisch schließt oder öffnet sich der im Bauwerk befindliche Regler, abhängig von der im Stauraum befindlichen Wassermenge. “ Mannshoch sind die riesigen Röhren. Sie fassen, der Innendurchmesser der gegossenen Großrohre beträgt zwei Meter, rund 345 Kubikmeter Wasser. „Bedingt durch Fremdwasser in der vorhandenen Mischkanalisation und die im Baugebiet Hühnerbalz vorhandene Trennkanalisation haben wir uns dazu entschlossen, den neuen Regenwasserkanal einzubauen“, so Reitz. „Mit der Erstellung dieses modifizierten Mischsystems wird der vorhandene Mischwasserkanal in der Dillenburger Straße von Fremdwässern, also klaren, nicht behandlungsbedürftigen Wassermengen, befreit und die Kläranlage Herdorf somit entlastet.“ Zudem werden marode Teile der vorhandenen Kanalrohre erneuert. „Der Zustand war schlecht, so dass wir die Gelegenheit nun nutzen, auch hier neue Leitungen zu verlegen.“ In diesem Zuge wird auch die alte Wasserversorgungsleitung erneuert.
Eine Herausforderung für den Anschluss des Regenwasserkanals an das Staubecken ist die Werksbahnlinie der Firma Dynamit Nobel: Mithilfe großer Schnecken, die direkt den Abraum aus dem Erdreich zum Ausbaggern durchreichen, wird ein Stahlrohr gepresst, durch das die Versorgungsleitungen anschließend gelegt werden. Neben dem Regenwasserkanal finden durch diese Unterführung Wasserleitungen, Versorgungskabel und Leerrohre für spätere Nutzung ihren Weg. Sie werden schön aufgereiht auf Träger innerhalb des Durchlasses platziert und anschließend verdämmt.
Nicht nur am Stauraumkanal wird derzeit auf der Wasserscheide gearbeitet. Die Kreuzung Dillenburger-/ Sangstraße ist größer geworden. Der Grund ist einfach, schildert Reitz: „Damit wird erreicht, dass LKW aus dem nahegelegenen Industriegebiet nicht mehr in den Gegenverkehr einfahren müssen, wenn sie die Sangstraße verlassen. Das sorgt dafür, dass die Verkehrssicherheit zukünftig verbessert wird.“ Der Straßenunterbau ist fertiggestellt, in Kürze werden die Trag- und Deckschichten aufgebracht. „Wir sind gut im Zeitplan, der eng getaktet ist. Der Kreuzungsbereich muss fertiggestellt werden, damit die Dillenburger Straße komplett zwischen Sangstraße und Ortsausgang Würgendorf Richtung B 54 gesperrt werden kann. Das soll in der kommenden Woche passieren.“ Die Sangstraße wird dann als Umleitungsstrecke ausgewiesen.
Bürgermeister Christoph Ewers weiß um die Strapazen einer solchen komplexen Baumaßnahme: „Nicht jede Baustelle ist gleich, dennoch haben wir Erfahrungen beim Neubau der Ortsdurchfahrt Nieder- und Oberdresselndorf gesammelt. Das kommt hier der Abwicklung sicherlich zu Gute.“ Ewers dankt schon im Vorfeld für das Verständnis, macht aber deutlich, dass neue Straßen eben nicht vom Himmel fallen. „Ich kann sagen, dass unsere Ortsdurchfahrten, wenn alles fertig ist, überwiegend in einem guten bis sehr guten Zustand sind. Und das ist, was zählt und allen Verkehrsteilnehmern zu Gute kommt.“
Bis Ende 2017 wird am ersten Bauabschnitt, der bis zum Wiesacker verläuft, gebaut. Dann geht es ab Anfang 2019 weiter. Dazwischen werden auf hessischer Seite die beiden Brücken über die A 45 erneuert. Dann wird die Landstraße als Umleitungsstrecke benötigt.
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