Universität Siegen nimmt gefährdete Wissenschaftlerin auf

Die Philipp Schwartz-Initiative vergibt ein Stipendium an eine türkische Wissenschaftlerin, die ihre Arbeit nun an der Universität Siegen fortsetzen kann.

(wS/red) Siegen 14.07.2017 | Nicht in allen Ländern der Welt können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler problemlos ihrer Arbeit nachgehen, vielen drohen in ihren Heimatländern Krieg und Verfolgung. Mit Hilfe der Stipendien der Philipp Schwartz-Initiative können diese Forschenden an Universitäten in Deutschland aufgenommen werden. In der dritten Vergaberunde der Stipendien ist erneut die Universität Siegen ausgewählt worden und nimmt eine türkische Wissenschaftlerin für zwei Jahre an der Hochschule auf. Nähere persönliche Daten werden nicht bekannt gegeben, um die Forscherin nicht zu gefährden.

Insgesamt 41 Einrichtungen aus ganz Deutschland sind ausgewählt, Fördermittel für 56 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben worden. Die Stipendiaten werden danach ausgewählt, wie gut sie an der jeweiligen Universität eingebunden werden können und wie gut die Aussichten auf einen beruflichen Neustart sind. Der größte Teil der bedachten Wissenschaftler kommt aus der Türkei (40 Stipendiaten). Weitere Herkunftsländer sind Syrien (9), der Irak (3), Venezuela (2), der Jemen und die Ukraine (jeweils 1). Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen ab August 2017 für zwei Jahre als Philipp Schwartz-Stipendiaten an den ausgezeichneten Einrichtungen.

Außenminister Sigmar Gabriel erklärte: „Die Freiheit von Wissenschaft und Forschung ist für eine offene, moderne Gesellschaft unverzichtbar. Deshalb ist die Philipp Schwartz-Initiative in Zeiten, in denen autoritäre Bestrebungen vielerorts offenbar Konjunktur haben, ein klares Signal, dass wir betroffene Forscher nicht allein lassen, sondern ihnen geschützte Räume und Perspektive anbieten“.

Die Philipp Schwartz-Initiative wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung mit Unterstützung des Auswärtigen Amts ins Leben gerufen. Sie wird finanziell unterstützt vom Auswärtigen Amt und von der Alfred Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, der Andrew W. Mellon Foundation (Vereinigte Staaten), der Fritz Thyssen Stiftung, der Gerda Henkel Stiftung, der Klaus Tschira Stiftung, der Robert Bosch Stiftung, dem Stifterverband und der Stiftung Mercandor.

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