(wS/red) Kreuztal-Buschhütten 03.06.2019 | Vierfachsieg für EJOT Team beim 1. Bundesliga-Rennen im Kraichgau – Deutscher Meister setzt dickes Ausrufezeichen
Ubstadt-Weiher/Buschhütten. Das EJOT Team TV Buschhütten schaffte beim Auftakt der neuen 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga-Saison 2019 Historisches und unterstrich mit einem Team-Doppelsieg und zwei Einzelsiegen bei den Damen und Herren seine Ambitionen auf die von der Teamleitung vorgegebene Marschroute „Mission Titelverteidigung“ eindrucksvoll vor den Augen zahlreicher Zuschauer an den drei Streckenteilen. Doch mussten die EJOT Team-Verantwortlichen vor Ort, Team Leiterin Sabine Jung, der in neuer Funktion als Sportdirektor Triathlon nach drei Jahren ins Team zurückgekehrte Rainer Jung sowie der Sportliche Leiter Marco Göckus und die Betreuer Heiner und Claudia Stötzel und Andrea Göckus und die neue Physiotherapeutin Isabelle Eberling, bei den Männern lange Minuten zittern, bis der anvisierte Teamsieg feststand.
„Zusammenfassend würde ich sagen: Frauen phänomenal, Männer trotz Pech knapp vorne. Das Support-Team macht erstklassige Arbeit und somit war es ein Saisonstart, wie man ihn sich gewünscht hat“, bilanzierte Rainer Jung.
Erstmals in der Teamgeschichte erklommen in der 1. Bundesliga die Damen des amtierenden Deutschen Meisters sie die Plätz eins, zwei und drei und konnten sich am Hardtsee, bei sommerlichem Wetter wie im Vorjahr, ausgiebig feiern lassen. Nach der Sprint-Distanz (750 m Schwimmen im 21,6 Grad warmen Wasser, 20 km Radfahren auf einer vierründigen flachen Wendepunktstrecke und abschließende 5 km Laufen, flache vier Runden entlang des Sees) jubelte nach 55:30 Minuten die Australierin Emma Jeffcoat in der Weinregion bei ihrem überhaupt ersten Einsatz für das EJOT Team.
„Es war ein großartiges Rennen, mein erster Sieg für das EJOT Team TV Buschhütten. Natalie und ich hatten den Plan, beim Schwimmen hart anzugehen und beim Radfahren zusammenzuarbeiten und auszubrechen, um dann den Sieg für das Team zu sichern. Es war keine einfache Aufgabe heute. Natalie und ich haben hart miteinander trainiert und wir kennen uns sehr gut. Während des Rennens haben wir auch miteinander gesprochen. Der Sieg gibt mir viel Selbstvertrauen für Leeds“, freute sich Jeffcoat wie ein Honigkuchenpferd im Zielbereich. „Mein größtes Ziel in diesem Jahr ist die Qualifikation für Olympia 2020 in Tokio.“
Hinter ihr kam nur drei Sekunden später ihre im Zielsprint unterlegene Landsfrau Natalie Van Coevorden als Zweite an. Beide hatten das Rennen von Beginn an dominiert. Bis zum Radfahren konnte noch die Schwester von EJOT-Akteur Felix Duchampt (FRA), Léa Duchampt (Triathlon Team DSW Darmstadt) mit den beiden Weltklasseathletinnen vom fünften Kontinent mithalten. Die sich in diesen Jahr wieder in guter Form befindliche Emmie Charayron (FRA), die im Vorjahr als Vierte mit „Blech“ vorliebnehmen musste und wegen einer abgelaufenen Kreditkarte keinen Mietwagen bekam und somit am Straßburger Flughafen vom Ehepaar Jung abgeholt werden musste, sicherte sich am Samstagabend unweit von Bruchsal den dritten Platz in 55:56 Minuten und machte damit das Premieren-Triple für das Siegerländer Team perfekt.
Neuzugang Klaudia Sebök (HUN) belegte nach 57:59 Minuten den zwölften Platz.
Hinter dem EJOT Team holten sich Triathlon Potsdam (Platzziffer 23) und SG Triathlon one Witten (Platzziffer 41) die weiteren Plätze auf dem Siegerpodest.
Bei den Herren war auch diesmal Top-Favorit Richard Murray vom EJOT Team TV Buschhütten in seinem zweiten „Wohnzimmer“ im „Land der 1000 Hügel“ von keinem der 80 Athleten im Feld zu schlagen. Geplagt von einer Knöchelverletzung, konnte der sympathische Südafrikaner, der vor einigen Jahren auch schon einmal bei einer Stippvisite in der Kreuztaler Stählerwiese, dem EJOT-Nachwuchs wertvolle Tipps gab, nach eigenen Worten seit etwa acht Monaten mal wieder ein Rennen zu seinen Gunsten entscheiden. Natürlich fühle es sich gut an, endlich mal wieder auf dem Podium zu stehen.
Als 29. stieg Murray aus dem Wasser mit 21 Sekunden Rückstand auf seinen Teamkameraden Linus Stimmel, der mit 8:51 Minuten wie bereits 2018 der schnellste Schwimmer im Feld war. Zeitgleich mit dem Blondschopf wechselte Fabian Kraft (Triathlon Team DSW Darmstadt), gefolgt vom späteren Tageszweiten Csongor Lehmann (8:53 Minuten).
Eine etwa 60-köpfige Gruppe lieferte sich im Anschluss einen heißen Ritt auf der Rasierklinge beim Radrennen. Nach den 20 Kilometern lag Scott McClymont (REA Card Triathlon Team TuS Griesheim nur minimal vor Murray. Gleich nach dem Wechsel in die Laufschuhe zündete der 30-jährige Murray, der im kommenden Jahr die ebenfalls für das EJOT Team startende Rachel Klamer (NED) heiraten möchte, den von der Konkurrenz so sehr gefürchteten Turbomotor. Schnell hatte der Olypiavierte von Rio de Janeiro einen gewaltigen Vorsprung herausgelaufen, den er sich nicht mehr nehmen ließ und das Zielband nach starken 49:12 Minuten in den Armen hielt.
Murray: „Ich bin sehr zufrieden, wie die Dinge momentan laufen. Ich war glücklich mit dem Schwimmen, als ich in die Wechselzone kam, habe ich noch viele Fahrräder gesehen, das ist ein gutes Zeichen für mich. Auf dem Rad habe ich mich sehr stark gefühlt und einige Versuche mit anderen Athleten unternommen auszureißen, was aber nicht geklappt hat. Beim Laufen hatte ich gute Beine und habe in der ersten Runde richtig Druck gemacht.“ In Berlin werde ich sicher starten und in Düsseldorf werde ich wahrscheinlich auch am Start sein. Ich wollte im Kraichgau erst einmal testen, wie meine Form ist.“ Der Mann mit der Startnummer 1 sprach zudem von einer klasse Team-Leistung und freute sich mit seinen Teamkollegen über den neuerlichen Doppelpack.
Nach Lehmann (49:43 Minuten) wurde Valentin Wernz vom (KiologIQ Team Saar, 49:47 Minuten) Dritter. Felix Duchampt, der wegen eines Überholvergehens eine zehnsekündige Strafe auf der Laufstrecke absitzen musste, belegte den fünften Platz (49:50 Minuten). Einen guten Einstand im Team feierte Maximilian Sperl, der mit 50:09 Minuten einen achtbaren zehnten Platz errang. Pech hatten dagegen Stimmel und EJOT-Neuzugang Ryan Sissons (NZL), die beide in einen Massencrash in der letzten Radrunde verwickelt waren und zu Sturz kamen. Während Stimmel wegen eines defekten Rades das Rennen nicht mehr fortsetzen konnte, zeigte Sissons trotz einiger blutender Schürfwunden an den Knien eine phänomenale Darbietung auf der Laufstrecke, die er nur fünf Sekunden langsamer als der Tagesschnellste, Richard Murray (14:00 Minuten) absolvierte und sich somit noch von Rang 55 nach dem Radfahren auf Platz 22 nach vorne preschte.
Bange Mienen waren anschließend im Zielbereich zu sehen, die Buschhüttner waren sichtlich gezeichnet von den Pechmeldungen auf der Radstrecke und hatten den Tageserfolg fast schon abgeschrieben, als Rainer Jung an die Ergebnistafel schritt und doch einen hauchdünnen Tagessieg mit zwei Platzziffern, 38 Punkte zu 40 Punkte, vor Triathlon Potsdam und KiologIQ Team Saar (67 Punkte) verkündete. Binnen Sekunden hellten sich die Gesichtszüge des Teams auf und es wurde sich heftig abgeklatscht und umarmt, bevor es zum geselligen Team-Abendessen in die Pizzeria Forum in Ubstadt-Weiher ging.
„Ich bin natürlich sehr erleichtert, dass es noch zum Teamsieg gereicht hat, denn der Teamerfolg zählt. Die Leistung von Ryan nach dem Sturz war schon beachtlich“, so der glücklicherweise unverletzt gebliebene Stimmel.
„Das war heute ein abenteuerlicher Saisonbeginn. Unglaublich gut gefallen hat mir das Teamverhalten der Athleten. Mit fünf neuen Athleten/Athletinnen am Start ist so ein homogenes Zusammenarbeiten nicht selbstverständlich. Jeder hat einen top Job gemacht und um jeden Platz wurde gekämpft bis zum Ziel. Beim Herren-Rennen lagen jedoch die Nerven blank, als klar wurde, dass Felix wegen einer Zeitstrafe zehn Sekunden absitzen musste und Ryan sowie Linus durch einen Massensturz zu Fall gebracht wurden. Dieses zu der Zeit ‚Nicht wissen, was passiert ist‘ hat schon sehr an den Nerven gezerrt. Das war eine unglaubliche Aufhol-Jagd von Ryan. So entspannt, wie für uns das Damen-Rennen zu verfolgen war, umso aufregender und nervenraubender war das Herren-Rennen für den gesamten Betreuer-Stab. Wir sind überglücklich über das tolle Mannschafts- und Einzelergebnis im Kraichgau und blicken optimistisch dem nächsten Rennen in Düsseldorf entgegen“, analysierte Marco Göckus.
Ergebnisse:
Einzelwertung Herren:
1. Richard Murray (RSA, EJOT Team TV Buschhütten) 49:12 Minuten
2. Csongor Lehmann (HUN, Triathlon one Witten) 49:43 Minuten
3. Valentin Wernz (KiologIQ Team Saar) 49:47 Minuten
5. Felix Duchampt (FRA, EJOT Team TV Buschhütten) 49:50 Minuten
10. Maximilian Sperl (EJOT Team TV Buschhütten) 50:09 Minuten
22. Ryan Sissons (NZL, EJOT Team TV Buschhütten) 50:47 Minuten
DNF Linus Stimmel (EJOT Team TV Buschhütten), Aufgabe nach Radsturz
Teamwertung Herren:
1. EJOT Team TV Buschhütten, Platzziffer 38, 20 Punkte
2. Triathlon Potsdam, Platzziffer 40, 19 Punkte
3. KiologIQ Team Saar, Platzziffer 67, 18 Punkte
Einzelwertung Damen:
1. Emma Jeffcoat (AUS, EJOT Team TV Buschhütten) 55:30 Minuten
2. Natalie Van Coevorden (AUS, EJOT Team TV Buschhütten) 55:33 Minuten
3. Emmie Charayron (FRA, EJOT Team TV Buschhütten) 55:56 Minuten
12. Klaudia Sebök (HUN, EJOT Team TV Buschhütten) 57:59 Minuten
Teamwertung Damen:
1. EJOT Team TV Buschhütten, Platzziffer 6, 20 Punkte
2. Triathlon Potsdam, Platzziffer 23, 19 Punkte
3. SG Triathlon one Witten, Platzziffer 41, 18 Punkte
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