Frauen in Kreuztals Stadtgeschichte

(wS/red) Kreuztal 16.08.2019 | Frauen in Kreuztals Stadtgeschichte – Geschichtswerkstatt

Die Kreuztaler Stadtbibliothek gab den schönen Rahmen zur Gründung der Geschichtswerkstatt rund um die Geschichte der Frauen in Kreuztal.

Die Einführung in das breitgefächerte Thema erfolgte anhand einiger Beispiele. So wurde z.B. mit „100 Gramm Gänseblümchen“ die selbstgeschriebene Lebensgeschichte einer jugendlichen Kredenbacherin zu Zeiten des 2. Weltkrieges vorgestellt. Außerdem rückten die mit Verdienstorden geehrten, aber nicht mehr sichtbaren Frauen in den Mittelpunkt des Interesses. Dazu kam der Blick auf erste erinnerbare Kreuztaler Ärztinnen, Lehrerinnen, Künstle-rinnen sowie das Leben und Sterben der Jüdinnen. Der Blick auf die „Jungen Wilden“ wie z.B. Tine Nell als erfolgreiche Autorin und Poetry Slammerin erfolgte ebenso wie der Blick auf die Kreuztalerinnen mit ausländischen Wurzeln.

Die Vorstellungsrunde zeigte dann einmal mehr, dass, wenn Menschen etwas bewegt, sie auch etwas bewegen wollen, so dass es gleich zu einem intensiven Austausch über allerlei (nicht immer nur positive) Erfahrungen, Erinnerungen und Erzählungen gekommen ist.

Rosemarie Weickenmeier, Judith Buchen, Heike Siebel, Ingrid Kalberg, Ria Siewert als Stadtarchivarin und Monika Molkentin-Syring Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kreuztal, sowie die nicht anwesenden, aber beim nächsten Treffen sehr willkommenen, Stephan Hahn und Eva-Maria Holly fanden schnell die Themen, die sie in den nächsten Wochen näher beleuchten wollen. Hierzu passt eine gehörte Geschichte rund um die Trauerhalle auf dem Friedhof in Eichen, die mit Trümmerfrauen in Verbindung gebracht wurde. Auch die im Einwohnerbuch gefundenen Berufseinträge von Frauen als „Tabakarbeiterin“ ließen uns aufmerksam werden.

Folgende Fragen stellen sich:

-Gab es in Kreuztal und den anderen Ortsteilen „Trümmerfrauen“ die z.B. den Wiederaufbau begleiteten? Wer weiß etwas darüber und kann uns darüber berichten?

-Was haben Tabakarbeiterinnen in Kreuztal gemacht? Eine davon hat in Burgholdinghausen, eine in Littfeld und eine in Stendenbach gelebt.

-Erna Steffen ist im Einwohnerbuch von 1937 in Langenau mit dem Eintrag „Tabakwarengroßhandlung“ genannt. Gibt es darüber noch Erinnerungen, Dokumente, Bilder?

Einig sind sich Alle, es lohnt sich das Leben und die Lebensbedingungen und auch Leistungen der Frauen aus vergangenen Zeiten bis in die Gegenwart genauer zu erforschen und aus dem Verborgenen ans Tageslicht zu bringen. Denn nach wie vor wissen wir durch die aktuelle Geschichtsschreibung und über heimatkundliche Überlieferungen zu wenig über die Frauen.

Wer Lust hat -auch zeitlich begrenzt- in der Geschichtswerkstatt zum Thema „Frauen in Kreuztals Stadtgeschichte“ mitzuarbeiten, historische Kenntnisse besitzt, weibliche Persönlichkeiten kennt, deren Wirken öffentlich werden sollte, oder Bilder und Geschichten einbringen möchte, kann sich bei M. Molkentin-Syring melden oder zum nächsten Treffen in die Stadtbibliothek kommen.

Termin: Mittwoch, 25. September 2019, 17:00 – 19:00 Uhr, Seminarraum der Stadtbibliothek

Ansprechpartnerin:

Monika Molkentin-Syring 02732 51310

m.molkentin@kreuztal.de

Foto: M. Molkentin-Syring, Rosemarie Weickenmeier, Heike Siebel und Ria Siewert

Heike Siebel ist Besitzerin eines Schiffbauspiels (in unseren Händen), das bereits um 1923 von Alma Buscher entworfen wurde. Das Spiel ist bis heute noch im Vertrieb. Die Geburtsurkunde von Alma Buscher (gehalten von Ria Siewert) liegt im Archiv der Stadt Kreuztal.

Weitere Bilder: Kinderzimmer, Wurfpuppen und Schiffbauspiel von Alma Siedhoff-Buscher, Kunsthandwerkerin, Tischlerin, Möbeldesignerin, Spielzeugentwerferin, Bauhauskünstlerin, geboren 1899 in Kreuztal, sie studierte von 1922-1925 am Bauhaus in Weimar. Die Bilder sind von mir aufgenommen im Bauhausmuseum in Weimar.

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