Medizindrohnen-Projekt KODRONA – Besichtigung zum Start der zweiten Phase

(wS/red) Siegen 25.08.2020 | Bürgermeister und Landrat informierten sich – Zweite Projektphase bei „KODRONA“-Medizindrohne vor dem Start

Eine autonome Flugdrohne surrt im Luftkorridor zwischen der DRK-Kinderklinik und Kreisklinikum in Siegen, um eilige Blutproben zum Zentrallabor zu fliegen. Die Idee des medizinischen Drohnen-Shuttles umzusetzen, ist Ziel des Siegener Pilotprojekts „KODRONA“ („Kooperative Drohnentechnologie und Anwendungen zur medizinischen Versorgung“).

Über den aktuellen Entwicklungsstand informierten sich jetzt Bürgermeister Steffen Mues und Landrat Andreas Müller beim Siegener Unternehmen Guntermann & Drunck im Industrie- und Gewerbegebiet Leimbachtal. Dort überwacht eine Art „Mini-Tower“, ein eigens für das Projekt entwickelter Leitstand, den Flug der Medizindrohne. „Das Projekt ist nicht nur eine Riesenchance, neue, innovative Transportwege der Zukunft im medizinischen Bereich zu entwickeln. Sondern auch nach außen zu zeigen: Wir sind eine Technologieregion, hier werden Logistikprozesse der Zukunft entwickelt“, sagte Bürgermeister Mues. Das geballte Know-how komme von Fachleuten heimischer Technologiespezialisten, die hier seit Monaten zusammenarbeiteten.

Christian Hevicke (m.) von G&D erklärt Bürgermeister Steffen Mues (l.) und Landrat Andreas Müller den eigens für das Projekt entwickelten Drohnenleitstand bei Guntermann & Drunck. (Foto: DRK-Kinderklinik)

Drohneneinsatz für weitere kommunale Anwendungen
Geprüft wird derzeit deshalb auch, den Einsatz von Drohnen auf weitere kommunale Einsatzgebiete auszubauen. Projektleiter Dominik Eichbaum von der städtischen Wirtschaftsförderung nannte als Beispiele den Einsatz von Drohnen in der Vermessungstechnik, zur Beobachtung von Waldschäden und zur Unterstützung bei Rettungseinsätzen der Feuerwehr.

Nach der ersten, vom Bund geförderten Machbarkeitsstudie 2019/2020, streben die Projektpartner nun – auch mit weiterer Unterstützung seitens der Stadt Siegen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein – die zweite Projektphase an, den Demonstrationsbetrieb. Ziel ist ein Regelverkehr zwischen der Kinderklinik auf dem Wellersberg und dem Kreisklinikum in Weidenau. Hier geht es darum, neben der Einführung eines neuen Transportkonzeptes im urbanen Raum die Labordiagnostik durch schnellere Ergebnisse zu verbessern und den Individualverkehr beim Transport von Laborproben und Blutkonserven zu minimieren.

Landrat Andreas Müller und Bürgermeister Steffen Mues informierten sich vor Ort bei G&D zum Projekt KODRONA (v.l.: Andreas Müller, Steffen Mues, Thomas Runge, Christian Hevicke, Roland Ollek, Dominik Eichbaum, Jochen Bauer) (Foto: DRK-Kinderklinik)

Für Landrat Andreas Müller, der sowohl beim Kreisklinikum als auch bei der DRK-Kinderklinik im Aufsichtsrat engagiert ist, steht ebenfalls fest, dass man sich gemeinsam mit allen Beteiligten um die Realisierung dieses besonderes Langzeitprojekts in der Region bemüht: „Als Region haben wir ein großes Interesse daran, innovative Technologien so früh wie möglich zu testen, um sie alltagstauglich zu machen. Das bringt Siegen-Wittgenstein entscheidende Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Regionen und den beteiligten Partnern einen echten Mehrwert. Auch mit der Medizin-Drohne sind wir mal wieder Vorreiter bei einer Technologie, die in wenigen Jahren nicht mehr wegzudenken sein wird.“

Zu den KODRONA-Projektpartnern gehören die Wirtschaftsförderung der Stadt Siegen, die DRK-Kinderklinik Siegen, das Kreisklinikum Siegen, das St. Marienkrankenhaus (Marien-Gesellschaft Siegen), die Firma Guntermann & Drunck als KVM-Anbieter sowie Microdrones als Lieferant von professionellen Drohnen und die Universität Siegen als begleitende Einrichtung. Die sechsmonatige Machbarkeitsstudie des BMVI hatte erste umfangreiche Erkenntnisse geliefert, wie ein künftiger Einsatz von Medizindrohnen im urbanen Umfeld von Siegen aussehen könnte. Angeregt wurde das Projekt von der Wirtschaftsförderung der Stadt Siegen.

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