(wS/red) Siegen 30.12.2020 | Kooperationsprojekt am Fischbacherberg schreibt trotz Distanz gute Zahlen
Halbzeit bei „DIAS.komm“: Seit knapp zwei Jahren läuft die Kooperation der Diakonie in Südwestfalen und der Stadt Siegen am Standort Fischbacherberg. Primäres Ziel ist es, langzeitarbeitslosen Menschen ab 27 Jahren vornehmlich aus den Stadtteilen Fischbacherberg und Heidenberg/Achenbach dabei zu helfen, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Gespräche, Projekte und Coaching, all das musste in diesem Jahr anders stattfinden, als bislang gewohnt. „Wir haben neue Wege gefunden“, erläutert Projektleiterin Sabrina Büdenbender. Ihre Bilanz zum Projekt fällt positiv aus.
„Digitale Inklusion und Arbeit in Siegen – Kommen Sie vorbei“: Dies verbirgt sich hinter der Abkürzung „DIAS.komm“. In den vergangenen zwei Jahren hat das Team um Sabrina Büdenbender 210 Teilnehmer betreut. Das Mindestziel, das es bis Ende 2022 zu erreichen gilt, sind 270 Teilnehmer. Hauptklientel sind Menschen, die Arbeitslosengeld beziehen, alleinerziehend oder migriert sind. Einen Großteil der Arbeit im Stadteilbüro am Fischbacherberg macht die Beratung in Berufsfragen aus. „In diesem Jahr lief das allerdings nicht so wie gewohnt“, sagt Büdenbender. Die Doppelbüros wurden coronabedingt nur einzeln besetzt. Stattfinden konnten indes einige Kurse, besonders während der Sommermonate. Dabei wurde etwa PC-Basiswissen vermittelt. Auch Bewerbertrainings konnten durchgeführt werden. Virtuell läuft derzeit ein Yoga-Kurs. Und „auf Abstand“ ließ sich auch das Bewerber-Foto-Angebot durchsetzen. Dabei besucht eine professionelle Fotografin regelmäßig das Begegnungs-Zentrum am Fischbacherberg. Interessierte werden zu Einzelterminen geladen.
Das „DIAS.komm“-Team erhielt zudem Unterstützung. Im März nahm die Sozialpädagogin Serena Dombrow ihren Dienst auf. „Einen Tag später kam der Lockdown. Das erschwerte uns die Einarbeitung“, erinnert sich Sabrina Büdenbender. Dennoch: Das Quartett – weitere Mitglieder sind Isabel Weber und Bettina Klein – machte sich erfolgreich für die Klienten stark. Bis Ende September konnten 60 Menschen mit Hilfe von „DIAS.komm“ einen Arbeitsplatz finden. Die Zielvorgabe bis zum Projektende in zwei Jahren lag bei 48. Büdenbender: „Das wir jetzt schon darüber liegen, macht uns sehr stolz.“
Schwer ist es bislang, Pläne für 2021 zu schmieden. Fest steht, dass ab Februar wieder Bewerberfotos gemacht werden. Und es soll digitaler werden. Das Bildungsangebot wird um Seminare zur Nutzung von Online-Konferenz- und Telefonie-Systemen wie Skype oder Zoom erweitert. Auch einen Ersthelferkurs soll es laut Sabrina Büdenbender geben: „Es warten Herausforderungen, aber die gehen wir gemeinsam an.“
Auch personell steht im neuen Jahr eine Veränderung an: Im Januar verlässt Bettina Klein „DIAS.komm“, um neue Aufgaben in der Migrations- und Erwerbslosenberatung der Diakonie in Südwestfalen anzupacken. „Ihre Erfahrung und ihre sozialarbeiterische Professionalität werden uns sehr fehlen“, bedauert Sabrina Büdenbender den Abschied der Kollegin. Mit Melanie Peterko steht aber schon eine Nachfolgerin in den Startlöchern. Seit 2018 ist sie bereits Team-Mitglied der Sozialen Dienste der Diakonie in Südwestfalen
Auslagerung
Das Projekt „DIAS.komm“ ist eine Kooperation der Stadt Siegen mit der Diakonie in Südwestfalen und der Gemeinnützigen Weiterbildungsgesellschaft Achenbach mbH. Dabei werden zwei Teilprojekte an unterschiedlichen Standorten umgesetzt. Während die Mitarbeiter der Sozialen Dienste der Diakonie in Südwestfalen am Fischbacherberg insbesondere beim Ausbau der „digitalen Fähigkeiten“ helfen, werden die Klienten am Heidenberg in den Bereichen Gastronomie und Verkauf qualifiziert.
„DIAS.komm“ gilt als so genanntes BIWAQ-Projekt. Fördermittel fließen demnach aus dem Programm „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier“ des Europäischen Sozialfonds sowie des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat.
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