(wS/Kr) Kreuztal-Ferndorf 12.05.2022 | Die Revanche für die Hinspielniederlage ist mehr als geglückt.
Das Gesetz der Serie, wer kennt diesen Ausspruch nicht, man kann davon halten, was mal will, irgendwie passt er aber zur momentanen Situation beim TuS.
Am 09.04. fing es an, nach drei sieglosen Spielen in Folge kam ein Remis gegen den EHV Aue, danach fing das Riesenrad an, sich zu drehen, mal rauf, mal runter, erst gewann man mit 5 Toren in Nordhorn-Lingen, dann verlor man mit 9 in Eisenach, gewann mit 8 gegen die Eulen in der Stählerwiese, verlor mit 9 in Coburg um dann am gestrigen Tag den Tabellenfünften TV Hüttenberg mit 30:23 aus der Halle zu fegen. Und Hüttenberg ist kein Punktelieferant, beim Hinspiel wurde Ferndorf mit 31:20 geschlagen, für den TVH war es übrigens die dritthöchste Niederlage in dieser Saison, nur noch Gummersbach und Emsdetten haben das noch getoppt.
Beim gestrigen Spiel hätte man meinen können, dass in Coburg ein andertes Team gespielt hätte, Ferndorf war mit dem Anpfiff sofort im Spiel. Der Gegner hatte zwar Anwurf und beging da schon seinen ersten Fehler, denn der TuS schnappte sich das Spielgerät und Chris Neuhold ließ sich das 1:0 nicht nehmen, nach Spielende waren es 6 tolle Tore von ihm und gegen einen Verbleib über die Saison hinaus hätte sicher niemand etwas einzuwenden, aber da gibt es ja Verträge, Klauseln, aber wer weiß?
Schon einmal vorweg genommen, Ferndorf ging also in Führung und diese Führung gaben sie nicht mehr aus der Hand, denn das hatte nach 60 Minuten immer noch Bestand.
Kim Voss-Fels
Ich denke dass wir ein sehr gutes Spiel gemacht haben. Wir haben sehr konzentriert und mit vollem Einsatz gespielt, da wir wussten , dass es um enorm viel für uns geht. Wir hatten Hüttenberg gut im Griff und haben immer Lösungen gegen die offensive Abwehr gefunden. Vor allem Bornemann war hier der Unterschiedspieler an diesem Abend. Nun gilt es eine ähnliche Leistung am Samstag abzurufen und wieder alles reinzuhauen.
Dazwischen sahen wir den TuS zaubern und die 856 Zuschauer machten die Stählerwiese zu dem bekannten Hexenkessel. Was da auf der Platte abgeliefert wurde, verdiente höchste Anerkennung, Robert Andersson hatte sein Team optimal eingestellt.
In der 52. Minute lag Ferndorf sogar mit 11 Toren vorne, ausgeführt von Branimir Koloper, es sah wie ein verunglückter Kempa aus, aber er war drin, „Branko“ grinste und den Hessen war das Lachen schon lange vergangen.
Es war, wie bei den anderen Siegen eine absolut geschlossene Mannschaftsleistung, die Mannschaft war auf den Punkt bereit und das sah man ihnen auch an. Andreas Bornemann, der in beiden Halbzeiten jeweils 5 krachende Dinger in die 6 qm hämmerte riss bei jedem Tor die Arme in Richtung Tribüne hoch und schrie seine Begeisterung raus. Nicht gefallen hat es den beiden Torhütern der Gäste, Dominik Plaue und Simon Böhne, besonders Plaue wusste sich der Wurfgewalt von „Borne“ nicht zu erwehren, im Bereich von ca. 120 – 130 km/h könnte sich das bewegt haben.
Christoph Neuhold
Wir haben immer eine Lösung gegen die offensive Abwehr gefunden, das war sehr gut heute. Hinten hatten wir einen sehr guten Torwart. Wir hatten das Spiel jederzeit im Griff und haben das souverän nach Hause gebracht.
Solche Sorgen hatte Lucas Puhl im Ferndorfer Tor nicht, er hatte einen Sahnetag erwischt und war dafür verantwortlich, das sich etliche Hessenspieler die Haare rauften, zu oft scheiterten sie, ob aus dem Nahbereich oder aus dem Rückraum, der Hexer war wieder da und unterstütze seine Abwehr nach allen Regeln der Kunst.
Aber umgekehrt arbeitete die Abwehr auch für ihn, das Bollwerk der Ferndorfer war fast unüberwindbar und auch die Auszeiten von TVH-Trainer Johannes Wohlrab änderten nichts daran.
Ende der 1. HZ, nach dem Tor von Chris Neuhold in der 25. Minute zum 13:9 ließ Ferndorf die Zügel etwas locker, die Hessen machten noch 2 Tore und man ging mit einem 13:11 zum Pausentee. Großen Redebedarf wird es für Robert Andersson nicht gegeben haben, aber etwas zu verbessern gibt es ja immer. Seine Jungs haben gut dagegengehalten, haben schnell nach vorne gespielt, sehenswert der Dreierpack von „Borne“, der aus dem knappen 9:8 ein 12:8 machte.
War man mit der 1. HZ schon zufrieden, war die 2. HZ ein Leckerbissen für Augen und Ohren, man zeigte den Hessen professionell ihre Grenzen auf und machte in Abwehr und Angriff alles richtig.
Jörn Persson, der ihre Abwehr ein ums andere mal durcheinanderwirbelte und als Spielmacher glänzte, verlor den Ball und Hüttenberg verkürzte wieder auf 13:12. Was danach passierte, erscheint den Hessen sicherlich auch heute noch wie ein Alptraum. Chris Neuhold legte nach, die Hessen verwandelten einen Siebenmeter, es folgte ein Dreierpack von Bornemann, Michel und Eres und es stand 17:13. Die Gegner verrannten sich in Fehler, hatten wenig Ideen und dem TuS schon zu diesem frühen Zeitpunkt nichts mehr entgegenzusetzen.
In der 50. Minute stand es schon 25:15 und dem folgte dann ja das oben schon erwähnte 26:15 vom Branimir Koloper.
Andreas Bornemann
Das war eine krasse Mannschaftsleistung, wir haben uns vorgenommen, von der 1. Minute an da zu sein. Wir wussten, dass es gegen die 3-2-1-Deckung von Hüttenberg sehr schwer werden kann, aber das was Robert Andersson uns an die Hand gegeben hat, haben wir umgesetzt. Man sieht ganz einfach die Entwicklung, die die Mannschaft in dem halben Jahr nach dem Hinspiel genommen hat, man sieht da schon die Handschrift von Robert Andersson und man sieht auch, dass sich Spieler weiterentwickelt haben und das es optimal passt.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, zur Halbzeit stand es 13:11 und in der 52. Minute 26:15, Ferndorf erzielte bis dahin 13 Treffer, Hüttenberg in diesen 22 Minuten nur 4 (in Worten VIER)
Ferndorf glänzte alleine mit 7 Toren in Folge und beteiligt waren daran 5 verschiedene TuS-Spieler, das zeigt auch den Zusammenhalt im Team, JEDER spielte für JEDEN. Es gibt Spieler, die haben Tore gemacht, andere nicht, aber deswegen haben die nicht schlechter gespielt, es gab Assists von ihnen und sie kämpften ebenso wie jeder andere für diesen unheimlich wichtigen Sieg.
Nach dem 26:15 in der 52. Minute kam nochmal eine Gegenwehr der Gäste und in der 58. Minute erzielten sie, unterbrochen durch einen Doppelpack von Rutger ten Velde, noch 6 Treffer, aber mehr wie eine Ergebniskorrektur war es nicht, sie kamen heute zu keinem Zeitpunkt als Sieger in Betracht. Kim Voss-Fels und Jörn Persson beendeten den Torreigen und Ferndorf gewann, auch in dieser Höhe verdient, mit 30:23 und hat sich jetzt wieder 3 Punkte vom ersten Abstiegsplatz entfernt.
Natürlich gab es im Spiel ein paar technische Fehler und auch Fehlwürfe, aber die gibt es in der Nationalmannschaft auch, aber bei DEM Ergebnis sind die zweitrangig. Mal sehen, ob es wieder jemand in die Mannschaft des Spieltages schafft??
Gratulation an Robert Andersson und seinem Team. –DAS IST FERNDORF, DAS BIST DU–
Statistik:
Lucas Puhl 14 Paraden (38.89 %)
Torschützen:
Andreas Bornemann 10
Chris Neuhold und Rutger ten Velde je 6
Jörn Persson 3
Josip Eres 2
Branimir Koloper, Kim Voss-Fels und Mattis Michel je 1
Bericht/Bilder: petro
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