(wS/wn) Siegen 08.03.2023
- Verteilnetzbetreiber setzt auf digitale Helfer im Freileitungsnetz
- Internationale Gäste besuchen Westnetz-Standort Siegen
- Neue Technik macht automatisierten Drohnenflug möglich
Sie fliegen automatisiert Stromleitungen und -masten ab, sie dokumentieren Baustellen aus luftiger Höhe und entfernen Fremdkörper aus Leitungen: Die Einsatzmöglichkeiten von Drohnen im Verteilnetz sind vielfältig. Im Zuge der Digitalisierung der Energieinfrastruktur setzt der Verteilnetzbetreiber Westnetz, eine Tochtergesellschaft von Westenergie, auf die fliegenden Helfer. 25 nationale und internationale Gäste verschiedener Verteilnetzbetreiber besuchten den Westnetz Standort Siegen.
Die Teilnehmer, die aus Schweden, der Slowakei und Rumänien anreisten, informierten sich über den teilautomatisierten Drohnenflug und weitere Anwendungsfelder. Der Standort Siegen hat als Westnetz „Kompetenzcenter Drohne“ einen ganz besonderen Stellenwert im Unternehmen. So befindet sich beispielsweise eine Drohnen-Teststrecke auf dem Siegener Wellersberg.
Beim teilautomatisierten Einsatz fliegt die Drohne eine zuvor definierte und programmierte Flugroute ab. Dabei untersucht sie die dort verlaufenden Leitungen und Masten und erzeugt Bildmaterial, welches mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) ausgewertet wird.
Möglich ist dies, da Flugrouten für definierte Masttypen bereits standardisiert und programmiert wurden. So wird die Flugroute der zu inspizierenden
Masten und Freileitungen innerhalb der App auf dem Controller der Drohne ausgewählt und aktiviert. Die Drohne startet ihren teilautomatisierten Inspektionsflug. Der Flug wird dabei weiterhin durch den Drohnenpiloten überwacht, der jederzeit manuell die Steuerung übernehmen kann.
„Der Einsatz von Drohnen zur Leitungsinspektion bietet viele Vorteile. Neben der Lärmreduktion, Reduzierung von CO2 und dem Tier- und Naturschutz, durch den Wegfall des Steigereinsatzes, bietet die Drohne eine verbesserte Dokumentation und geniert hochauflösendes Bildmaterial. Dieses Bildmaterial dient auch als Vorbereitung für das Einlernen von künstlichen Netzen zur automatischen Fehlerdetektion.“ erläutert, Frederik Puhe, Projektleiter Drohnen bei Westnetz. Bürgerinnen und Bürger brauchen sich keine Sorgen über die Sicherheit machen. Der Einsatz der Drohnen und deren Technik wurde in Zusammenarbeit mit Luftfahrtbundesamtes geprüft und genehmigt. Zudem bietet der Einsatz auch für die Mitarbeitenden mehr Sicherheit, da Steigereinsätze in luftigen Höhen und unwegsamen Gelände reduziert werden.
Die Anwendungsfelder für Drohnen gehen über den teilautomatisierten Inspektionsflug hinaus. So wurde am Standort Siegen eine feuerspeiende Drohne entwickelt, die mit einer bis zu 5 Meter langen Flamme Fremdkörper, wie etwa Flugdrachen, Luftballonschnüre oder Müll, aus den Stromleitungen brennen kann.
Das oberste Ziel ist dabei immer: die sichere Versorgung der Menschen vor Ort mit Energie.
Bereits in der Ausbildung sind Drohnen ein Thema. „In Siegen haben die Auszubildenen zum Elektroniker für Betriebstechnik die Möglichkeit einen Drohnenführerschein er erlangen. Somit schaffen wir bereits bei den Nachwuchskräften das Know-How für die moderne Technologie und Anwendungsfelder“, erläutert Thomas von Polheim, Bereichsleiter Hochspannung & Freileitung bei Westnetz.
Foto: Westnetz GmbH
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