Frühlingskonzert des Siegener Blasorchesters 1926 e. V. – Großartige symphonische Blasmusik voll Verve und Power

(wS/mw) Siegen 22.04.2023 | Ein großartiges Klangerlebnis war am vergangenen Samstagabend (15.04.) das diesjährige Frühlingskonzert des Siegener Blasorchesters 1926 e. V. unter dem Dirigat von Daniel Ridder in der vollbesetzten Weißtalhalle in Kaan-Marienborn. Um es vorab zu sagen:
Dieses Orchester ist ein ausgesprochenes symphonisches Blasorchester, welches diese Art von Musik in den Vordergrund stellt, auch wenn etliche volkstümliche Kompositionen mit zum Repertoire dieser Formation zählen.

Zum Auftakt präsentierten die Musikerinnen und Musiker, die viele Jugendliche in ihren Reihen haben, den Marsch „Viva Sanssouci“ – flott rhythmisch und gut artikuliert. Anschließend begrüßte Dirigent Daniel Ridder, der Solotubist bei einem Bundeswehr-Musikkorps in Siegburg ist, die Zuhörerschaft. Er fungierte zugleich auch als Moderator; insgesamt war hier der organisatorische Aufwand einfach gehalten, die Musik stand im Vordergrund. Atemberaubend, kraftvoll und schön danach die „Appalachian Overture“, die auch voll zum Tragen kam.

Mit einer einzigen Ausnahme sind die Musiker/innen Amateure – allerdings versiert und sehr gut geschult. „Wir haben eine einzigartige Auswahl getroffen und verstehen es, Stimmung zu erzeugen“, sagte Daniel Ridder. Und dies bemerkte man beim dritten Vortrag, „The Book of love“ – quasi das Liebesbuch – ein Satz der entsprechend viele Motive enthält. Welch verschwenderische Klangfülle!
Doch nun präsentierte das Siegener Blasorchester das Highlight des Konzertabends: Das Hornfestival, ein Solo für Waldhörner, die übrigens nicht leicht zu spielen sind. Die zwei Solistinnen und drei Solisten: Nele Friese und Nadine Keuchel, sowie Lars Urrigshardt, Uli Schneider und Julian Pohlmann. „Wir sind stolz auf diese Truppe“, äußerte sich Ridder sinngemäß. Und so war es in der Tat: Atemberaubend schön, reichlich Verve und kraftvolle Passagen.

Das Waldhorn ist ein ausgesprochenes Blechblas-Instrument mit kreisförmig gewundener Rohrführung. Charakteristisch für das Horn ist das Trichter-Mundstück und eine enge konische Mensur, die in einem weitauslaufenden Schalltrichter endet. Die Spielhaltung ist üblicherweise mit der rechten Hand im Schallbecher (was ungewöhnlich erscheint) und den Fingern der linken Hand an den Ventilen. –

Das über sieben Minuten lange Werk war in mehrere Parts mit unterschiedlichen Motiven aufgeteilt und wurde zum Schluss mit stürmischem Applaus bedacht.

Locker und gefällig danach „Ross Roy“ eine Komposition, die voll von Metaphern ist, und als letztes Werk des 1. Konzertteils erfolgte mit dem Vortrag von „The Phantom oft he Opera“ ein weiterer Höhepunkt. Das berüchtigt berühmte Phantom drangsalierte u. a. lange Zeit die Theaterleitung und beanspruchte bekanntlich stets einen Logenplatz. In den Parts „The Musik of the Night“, Angel of Music“, „Masquerade“, Learn To Be Lonely“ sowie „All I Ask Of Yo“ stellten die Musizierenden unter Beweis, was sie drin und drauf haben. Super!
Voll zu Sache ging es nach der Pause mit etwas „leichterer Kost“: Spritzig der Marsch „Die Regimentskinder“, danach „Tico Tico“, wo die Blechbläser kräftige Akzente setzten und ferner die Polka „Eine letzte Runde“ aus dem Repertoire der österreichischen Kaisermusikanten im typischen Wechselschritt. Einen erneuten Kontrastpunkt dazu bildete dann das Medley „Let me Entertain you“, das u. a. die Parts „Supreme“ und „Angels“ enthält. Der letzte Titel des rund zweistündigen Konzertes war dann die stimmgewaltig vorgetragene Komposition „Saturday Night Fever“, die u. a. die Sätze „Stayin‘ Alive“ und „How Deep Is Your Love (Wie tief ist deine Liebe)“ enthält. – Stürmischer Applaus!

Vorgestellt wurden übrigens auch einige Nachwuchs-Spieler/innen, die erstmals zum Konzert mit dabei waren.

Das Publikum war hell begeistert und forderte eine Zugabe, die mit dem zackig gespielten „Deutschem Kaisermarsch“ natürlich gewährt wurde. – Auf die nächsten Konzerte des Siegener Blasorchesters, die dann in der Presse angekündigt werden, freut man sich jetzt schon!


Bericht und Fotos: Hans-Gerhard Maiwald

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