Todesursache revidiert – Endgültige Untersuchungsergebnisse liegen vor – 10-jährige Schülerin verstorben

(wS/si) UPDATE 14.09.2023 | Die DRK-Kinderklinik erhielt am Nachmittag den Laborbefund der Blutuntersuchung des verstorbenen 10-Jährigen Mädchens. Die Klinik teilte dem Kreis-Gesundheitsamt soeben mit, dass das Kind an einer A-Streptokokken- und nicht an einer Meningokokkeninfektion verstorben ist.

Eine Ansteckung mit A-Streptokokken erfolgt durch direkten bzw. indirekten Körperkontakt. Wobei ein indirekter Körperkontakt eine Berührung mit einem kontaminierten Gegenstand sein kann. Weniger häufig werden A-Streptokokken durch Erreger-haltige Tröpfchen bzw. Aerosole von Mensch zu Mensch z.B. durch Husten oder Niesen übertragen. Die Symptome variieren je nach befallener Körperregion. Alle Streptokokkeninfektionen gehen oft mit Fieber, Schwellungen, eitrigen Sekretabsonderungen und starken Schmerzen einher. Sie können sich aber auch zu ernsthaften Krankheitsbildern entwickeln; wie eine Hirnhautentzündung oder Sepsis. Die Symptome ähneln dabei einer Meningokokkeninfektion. Oft wird daher die Antibiotikagabe unter dem initialen Verdacht einer Meningokokkeninfektion begonnen.

Bei dem verstorbenen Kind handelt es sich um einen schwerwiegenden Verlauf. Alle vom Gesundheitsamt ermittelten engen Kontaktpersonen sollten daher die empfohlene Antibiotikaeinnahme bis zu Ende fortführen, da diese auch gegen eine Streptokokkeninfektionen wirkt.

 

Siegen 13.09.2023 | Enge Kontaktpersonen erhalten Antibiotikatherapie

ERSTMELDUNG Dem Kreisgesundheitsamt wurde am Montagabend von der DRK-Kinderklinik ein schwerer Verlauf einer Meningokokken-Erkrankung einer 10-jährigen Schülerin gemeldet. Das Mädchen verstarb noch im Laufe des Abends.

Enge Kontaktpersonen haben ein erhöhtes Risiko an einer schweren Meningokokken-Infektion zu erkranken. Deshalb hat das Kreisgesundheitsamt umgehend die Ermittlung der direkten Kontaktpersonen aufgenommen. Hierbei handelt es sich vor allem um Familienmitglieder und Schulkameradinnen und -kameraden. Die ermittelten Kontaktpersonen erhielten ein Informationsschreiben des Gesundheitsamtes. Ihnen wurde empfohlen, bei Krankheitszeichen umgehend einen Arzt aufzusuchen. Zudem wurden sie über die notwendige Antibiotikagabe informiert. Die Antibiotikatherapie erfolgt bei Kindern über zwei Tage, für Erwachsene steht eine Einmaldosis zur Verfügung.

Das Spektrum der Erkrankung reicht von leichten Verläufen mit spontaner Abheilung bis hin zu einem hochakuten Ausbruch in seltenen Fällen, der trotz Behandlung in wenigen Stunden zum Tod führt. Die Hirnhautentzündung beginnt mit starken Krankheitsgefühlen wie Abgeschlagenheit, hohem Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Schüttelfrost, Gelenk- und Muskelschmerzen, Krämpfen oder Bewusstseinsstörungen. Als typisches Zeichen tritt die Nackensteifigkeit auf. Treten die Bakterien in die Blutbahn über spricht man von einer Sepsis mit häufig lebensbedrohlichem Verlauf.

Meningokokken werden durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch beispielsweise beim Anhusten, Niesen oder Küssen übertragen. Die Zeit bis zum Ausbruch der Erkrankung nach Ansteckung beträgt in der Regel drei bis vier Tage, sie kann allerdings auch zwischen zwei und zehn Tage liegen. Erkrankte sind bis zu sieben Tage vor Beginn der Symptome und bis 24 Stunden nach Beginn einer erfolgreichen Antibiotika-Therapie ansteckend. 24 Stunden nach Beginn der Antibiotikatherapie gilt eine Kontaktperson als nicht mehr ansteckend und kann die Schule/Gemeinschaftseinrichtung wieder besuchen.

Eine in der Vergangenheit erfolgte Impfung gegen Meningokokken ist zum Schutz vor Erkrankung bei einem engen Kontakt nicht ausreichend, eine Antibiotikatherapie ist notwendig, um das Risiko einer Erkrankung zu minimieren.

 

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