Ersatzneubau der Siegtalbrücke: Planung und Herausforderungen

(wS/au) Siegen 19.07.2024 | Die Siegtalbrücke, seit ihrer Fertigstellung im Jahr 1976 ein markantes Bauwerk der deutschen Straßeninfrastruktur, wird erneuert. Mit einer Länge von etwa 1050 Metern und einer Höhe von rund 100 Metern war sie einst die höchste Straßenbrücke Deutschlands. Der geplante Neubau, der 2028/2029 beginnen und bis 2037 abgeschlossen sein soll, stellt die größte technische Herausforderung für den sechsspurigen Ausbau der A45 dar.

Die bestehende Brücke wird im Querschnitt um sieben Meter erweitert, um die zukünftige Verkehrsbelastung dauerhaft zu tragen. Nach gründlichen Voruntersuchungen und Abwägungen entschied das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, eine Schrägseilbrücke mit Spannweiten von bis zu 192,5 Metern zu bauen. Diese Bauweise ermöglicht eine Reduktion der Pfeileranzahl von zwölf auf sechs und minimiert die Bauaktivitäten im Tal.

Für den Abbruch der bestehenden Brücke werden noch verschiedene Methoden geprüft. Ziel ist es, die Auswirkungen auf die Siegener Bevölkerung so gering wie möglich zu halten. Während der gesamten Bauzeit wird der Verkehr der A45 weiterhin über die Autobahn geführt. Zunächst wird der Verkehr auf einen der beiden Überbauten verlagert, während der andere abgerissen und neu gebaut wird. Nach Fertigstellung der neuen Brücke wird der Verkehr komplett umgeleitet und der zweite Überbau abgerissen.

Die derzeitige Verkehrsbelastung zwischen Siegen und Siegen-Süd beträgt 64.087 Fahrzeuge pro Tag, davon 11.316 Lkw. Bis 2025 wird eine Steigerung auf 80.900 Fahrzeuge erwartet.

Der Ersatzneubau wird als sieben-feldrige Schrägseilbrücke mit Hauptspannweiten von 192 Metern realisiert. Der Brückenkörper besteht aus einem einteiligen Stahlverbund-Überbau mit zwei mittig angeordneten Seilebenen. Der Verkehr wird auf 37,75 Metern Gesamtbreite an den 42 Meter hohen Mittelpfeilern vorbeigeführt. Die sechs Pfeiler werden mit Großbohrpfählen gegründet.

Der Überbau wird im Taktschiebeverfahren hergestellt, wobei der Stahlüberbau Stück für Stück aus einem Taktkeller über die Brückenpfeiler geschoben wird. Dies erfolgt von Norden her bergauf, was technologisch sicherer ist als ein Verschub bergab.

Mehr dazu auch auf www.Autobahn.de

Foto: Andre Frank
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