(wS/Red) Ferndorf 11.08.2024 | Ceven Klatt: „Die Differenz ist mir zu groß“ – Deutliche Niederlage gegen TV Hüttenberg
TuS Ferndorf gegen TV-Hüttenberg: 22:35 (10:16)
Autsch, was war das denn?? Damit hatte wirklich niemand gerechnet. Nach dem grandiosen 36:22 letzte Woche gegen den letztjährigen Tabellendritten ASV Hamm war man gutgelaunt in die neue Trainingswoche gestartet und hatte sich im Trainingslager gezielt auf dieses Spiel vorbereitet.
Hatte man sich zu gut oder zu schlecht darauf vorbereitet, oder war der Sieg gegen Hamm noch so omnipräsent, dass man gar nicht an eine Niederlage dachte? Hüttenberg war in der abgelaufenen Saison ja auch nur Tabellenzwölfter mit 30:38 Punkten.
Egal wie, 300-400 Zuschauer (viele TVH-Fans) wurden erstaunt Zeuge, wie der „Unschlagbare“ nun doch verlor. Das kann auch in den Testspielwochen mal passieren. In den letztjährigen Testspielwochen haben wir auch 2 Spiele verloren, allerdings waren das Auswärtsspiele in Hamm und Krefeld.
Es ist aber nicht die Tatsache, dass Ferndorf verloren hat, sondern die Höhe der Niederlage, ein 22:35 in eigener Halle.
Die Tatsache, dass Ceven Klatt mit seinen Jungs schon ab 8 Uhr morgens zwei komplette Trainingseinheiten absolviert hat, lässt der Coach nicht als Entschuldigung gelten. 35 Gegentore in der Stählerwiese sind für ihn definitiv zu viel.
Aber der TuS begann schon mit Fehlwürfen, und der TVH, der mit dem Ex-Ferndorfer Tim Rüdiger auflief, ließ sich nicht zweimal bitten, sodass es in der 5. Minute schon 0:3 stand. Verwunderte Blicke auf der Tribüne ließen ein „na schaun mer mal“ erahnen, aber Cevens Jungs fingen sich wieder. Es war Josip Eres, der das Ding zu drehen versuchte, und es blieb nicht beim Versuch; in der 6. und 7. Minute markierte er das 1:3 und auch das 2:3. Na bitte, geht doch, dachte man, denn nun spielte der TuS richtig gut mit.
Noch mehr: Zwischen der 6. und 13. Minute ließ man nur zwei Treffer des hessischen Zweitligisten zu. Daniel Hideg, Fabian Hecker, Mattis Michel und Josip Eres sorgten dafür, dass es in dieser 13. Minute 7:5 für Ferndorf stand. Doch eine Auszeit der Hessen änderte wieder alles, denn das, was der TVH-Coach da sah, gefiel ihm nicht und bedurfte eines Team-Time-Outs.
Nach diesem begann eine ungewöhnliche Fehlwurfserie des TuS, die sich mit Unterbrechungen über die 60 Minuten hinzog, in denen beide Torleute auch keinen guten Tag hatten. Jonas Wilde kam auf 6 Paraden, Can Adanir hatte keinen guten Start in der 2. Halbzeit. Der TVH gab ihm keine Chance, sich zu bewähren. Nach 15 Minuten kam Jonas Wilde wieder, konnte aber auch nur noch einen Wurf abwehren.
So erzielte Ferndorf von der 13. Minute bis zur Halbzeitsirene nur 3 Tore, und das ist ganz einfach zu wenig. So blieb es auch in der 2. Halbzeit, egal was Ceven Klatt probierte: Die Hessen hatten auf alles eine passende Antwort. Eigentlich konnten einem unsere Jungs leidtun, denn sie können es ja, aber an diesem Tag sollte es nicht sein.
Ebenso erging es ja auch der Nationalmannschaft heute, auch sie verloren unerwartet hoch im Endspiel gegen Dänemark. Dort wurden die gleichen Fehler gemacht wie gestern beim TuS. Es passiert also nicht nur im Mekka des Siegerländer Handballs, sondern auch bei der Olympiade.
Daran, dass Josip Eres stets viele Treffer erzielt, änderte sich auch gestern nichts. Er hatte deren 7, gefolgt vom zweitbesten Hampus Dahlgren, der wieder gut spielte und 5 Treffer beisteuerte. Somit haben beide mehr als die Hälfte aller Ferndorfer Treffer erzielt.
Im Ferndorfer Kader fehlten Fynn Herzig, Marvin Mundus und Hendrik Stock.
Fynn Herzig, der ja verletzt zu uns kam, ist weiterhin noch nicht einsatzfähig. Marvin Mundus laboriert noch an seiner Knieverletzung, und Hendrik Stock kann ebenso noch nicht spielen. Julius Fanger hat zwar gespielt, aber die Hand ist noch nicht komplett in Ordnung.
Torschützen:
- Josip Eres 7/3
- Hampus Dahlgren 5/2
- Mattis Michel 3
- Daniel Hideg und Fabian Hecker je 2
- Valentino Duvancic, Julius Fanger und Janko Kevic je 1
Coach Ceven Klatt zum Spiel:
„Ich habe kein Problem damit zu verlieren, mir ist aber der Unterschied bzw. die Differenz zu groß. Auch wenn wir vorher zwei Trainingseinheiten gemacht haben, was man sicherlich gemerkt hat, müssen wir uns in Summe besser präsentieren. Wir werfen nur 22 Tore, vergeben zu viele hundertprozentige Chancen, haben zu wenig Verantwortung für den Ball.
Hinten ist es so, dass wir in der 1. Halbzeit 16 Tore bekommen und in der 2. Halbzeit sogar 19. Da helfen wir unseren Torleuten zu wenig, auf ihre normale Leistung zu kommen, und insgesamt war das dann heute schlichtweg zu wenig für mich. Es war ein guter Dämpfer für uns, dass man mal sieht, dass das Spiel gegen Hamm keine große Aussagekraft hat. Ich denke, das kommt zur rechten Zeit, und die Fehler werden wir im Video besprechen und dann in der Woche aufarbeiten. Hüttenberg war schon deutlich aggressiver, bissiger und leidenschaftlicher, als die „Hammer“ das letzte Woche waren, und hat uns das Leben auch deutlich schwerer gemacht. Wir waren allerdings auch relativ müde aufgrund des Trainingslagers und der Einheiten. Man darf nicht vergessen, wir waren schon um 08:30 heute Morgen in der Halle, das merkt man irgendwo, das soll aber keine Ausrede sein.
Wir haben auch morgen noch zwei Trainingseinheiten, und danach schauen wir uns zusammen das Finalspiel Deutschland gegen Dänemark an.“
Das nächste Testspiel findet dann für die Ferndorfer am kommenden Freitag (16.08., Anwurf 16 Uhr)) im „Sportcentrum Kaiserau“ in Kamen statt. Unser Gegner ist dann der Erstligaabsteiger „Bergischer HC“. Einen Tag später geht es direkt weiter, dann aber wieder in der Stählerwiese. Es wird eine spannende Partie erwartet, denn die HSG Krefeld gibt sich die Ehre. Anwurf ist um 17:00 Uhr.
Bericht: Peter Trojak
Fotos: Carsten Loos
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