(wS/hgm) Hilchenbach 26.09.2024 | Hochklassiges Akkordeonspiel begeistert in Hilchenbach
Das konzertante Akkordeonspiel erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit, trotz mancher Behauptungen, dass das Instrument keine Zukunft habe. Doch das handgefertigte, analog hergestellte Akkordeon bleibt durch nichts zu ersetzen – das zeigt sich deutlich in seinem einzigartigen Klang. Zahlreiche Formationen, die den beliebten Oberkrainer Sound praktizieren, setzen weiterhin auf nichtelektronische Instrumente.
Am vergangenen Sonntag fand in der Evangelischen Kirche Hilchenbach ein Gemeinschaftskonzert des Akkordeon-Orchesters Siegerland unter der Leitung von Philippe Mascot und des Feuerwehrchors Hilchenbach, dirigiert von Katharina Kringe, statt. Das Publikum war zahlreich erschienen und füllte das große Kirchenschiff fast vollständig.
Der Feuerwehrchor eröffnete das Konzert mit „On Rising Wind“, begleitet von Kathrin Hackler am Klavier. Die Ansagen und Moderation übernahm die Sängerin Anette Klotz. Mit dem Titel „Lass die Sonne in dein Herz“ präsentierte der Chor seine Stimmenvielfalt und überzeugte durch humorvolle Parodien, unterstützt von Fingerschnipsen. Der moderne Hit „My Way – So leb dein Leben“ wurde brillant und rhythmisch präzise dargeboten.
Ein weiteres Highlight war „Der größte Chor der Welt“ von Klubbb3, der im Original über 20.000 Sänger zählt. Der Feuerwehrchor setzte die vierstimmige Ausgabe so um, dass selbst kleine Chöre groß herauskamen. Markus Köppen, Bass-Spieler im Akkordeon-Orchester, begleitete am Klavier.
Der Auftritt des Akkordeon-Orchesters Siegerland wurde mit Spannung erwartet. Moderator Jörg Zeig führte durch das Programm. Mit der ersten Komposition „Iris Castle“ schufen die Akkordeonisten eine knisternde Spannung, gefolgt von der fröhlichen Titelmelodie „Die Maus“ aus einer bekannten Fernsehsendung. Die Darbietung des „Amen“ kombinierte die Flöten- und Orgelregister und zeigte die Vielfalt der elf Klangregister.
Im Anschluss folgte der „One Tango“ im Stil Piazzollas, der in eine Pop-Ballade überging und die Dynamik des AOS eindrucksvoll zur Geltung brachte. Mit „Return to Värmeland“ präsentierte das Orchester ein zauberhaftes Stück, in das das schwedische Volkslied „Ack Värmeland, du sköna“ eingewoben wurde.
Der Feuerwehrchor wechselte anschließend in das Genre des Spirituals mit gefühlvollen Darbietungen wie „Über 7 Brücken musst du geh’n“ und „You Raise Me Up“. Besonders bewegend war die Interpretation von „Wir zieh’n in den Frieden“, die auf die Gleichheit aller Menschen vor dem Gesetz hinwies. „Die Himmel erzählen (die Ehre Gottes)“, ein Werk von Joseph Haydn, wurde eindrucksvoll umgesetzt.
Den Abschluss des Konzerts gestaltete das Akkordeon-Orchester mit einer Auswahl besonderer Stücke. „Chiquilin de Bachin“ erzählt die Geschichte eines Jungen im gleichnamigen Café in Buenos Aires, und das Solo spielte die Stimmführerin Kerstin Hoffert mit viel Gefühl.
Nach „Carol of the Bells“ und „New York Overture“ folgte der fulminante Galopp „Erinnerungen an Circus Renz“, bei dem das Xylophon-Solo des jungen Schlagzeugers Simon Wanner das Publikum mitreißte. Der Abend fand seinen krönenden Abschluss in gemeinsamen Vorträgen von AOS und Feuerwehrchor mit „I Will Follow Him“ aus „Sister Act“ und „Hallelujah“ aus „Highland Cathedral“.
Das harmonische Zusammenspiel von Stimmband und Stimmzunge erntete minutenlangen Applaus und Beifallspfiffe. Eindrucksvoll und voller Klangerlebnisse machten sich die Zuhörer auf den Nachhauseweg – viele hätten gerne noch mehr gehört!
Bericht, Video & Fotos: Hans-Gerhard Maiwald
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