Kreistag entscheidet: Zukunft TVSW gesichert? FDP für neues Denken im Bereich Tourismus

(wS/fdp) Bad Berleburg 17.09.2024 | Es kommt Bewegung in das Thema Tourismus. Der Fraktionschef der FDP im Kreistag, Guido Müller, informierte jetzt im Ortsverband Bad Berleburg über die geplanten Veränderungen. Und dabei geht es um Grundsätzliches für die Aufgaben der Touristiker. Der Kreistag hat in seiner Haushaltssitzung das Ende der bestehenden Tourismusarbeit gefordert. Die Ausrichtung darauf, Werbung für Pensionen und (wenige) Hotels zu machen, reichte den Mitgliedern im Kreistag nicht mehr aus. Nach dem Weggang der damaligen Tourismuschefin folgte mit Daniel Letocha ein neuer Geschäftsführer des Touristikverbands Siegen-Wittgenstein. Und er vernetzte sich schnell mit der Politik vor Ort Gemeinsam mit Guido Müller und weiteren kommunalen Politikern war er sich schnell einig, dass Tourismus heute einen anderen Stellenwert und eine andere Funktion haben muss. Ein gemeinsamer Workshop hat das zusätzlich herausgearbeitet. „Im Grunde ist es einfach. Tourismus und touristische Infrastruktur muss aus der Sicht der Menschen gedacht werden, die hier wohnen und arbeiten bzw. wohnen und arbeiten wollen. Und wenn die sich in Siegen-Wittgenstein wohlfühlen, klappt das auch mit externen Gästen. Ein Weg, der bspw. im Schwarzwald, im Allgäu und in Österreich schon seit Jahren gegangen wird“, erklärt Müller. Der sperrige Fachbegriff dafür heißt übrigens „Lebensraummanagement“.

Kulturausschuss folgte FDP-Vorschlag
Die FDP hat das zum Anlass genommen, einen Änderungsantrag zu einer Verwaltungsvorlage einzureichen, der genau diese neue Aufgabe klar formuliert. Der Kreistag hat darüber am Freitag bei der Kreistagssitzung, die dieses Mal im Bürgerhaus in Bad Berleburg stattfindet, zu beschließen. Im Kultur- und Tourismusausschuss fand der FDP- eine deutliche Mehrheit.

Der Ausschuss folgte nicht einem von der Verwaltung eingereichten Antrag. Man merkte, dass die Politik im Kreis mehrheitlich für einen anderen, sparsameren Politikstil steht. Zu dem Inhalt des Antrags: folgenden Inhalt: Er begrüßt den Neustart und die Transformation der Tourismusarbeit – vorbehaltlich der Beschlussfassung der jeweiligen Haushalte. Eine Zukunft einer aktiven Tourismusarbeit ist damit wohl gesichert. „Wir begrüßen den Neuanfang und die Neuausrichtung in der Touristik nachdrücklich. Gefordert wird nun ein tragfähiges Budgetkonzept und ein detaillierter Zeitplan für den Transformationsprozess“, so Müller. Gemeint ist damit der Weg des TSW von einer reinen Marketing-Organisation hin zu einem Verband, der Tourismus-Management betreibt. Für die Verwaltung sind hier viele Hausaufgaben zu lösen, bedeutet das Vorhaben doch auch, dass die Vernetzung zu Wirtschaftsförderung, Regionalmarketing und Kultur hergestellt werden muss. Die Frage steht im Raum, ob man diese Bereiche nicht ohnehin viel enger verzahnen müsste. Hier sehen nicht nur die Liberalen spürbare Synergieeffekte, nicht zuletzt bei Personal und Budgetfragen. Es eröffnen sich dadurch auch neue Förderkulissen für den Kreis Siegen-Wittgenstein, die nicht nur auf den Tourismus beschränkt sind.

FDP erfüllt auch Wunsch der Wittgensteiner Wirtschaft
Die FDP hat auch eine genaue Vorstellung auf den Zeitplan. „Diese Baustelle soll in dieser Wahlperiode fertig gestellt werden. Wir halten es für eine gute Kultur, wenn man Aufgaben nicht in die Zukunft schiebt“, meint Guido Müller abschließend. Im kommenden Herbst wird dann ein neuer Kreistag gewählt.

Die FDP kam mit ihrem Vorstoß auch dem Wunsch vieler Wittgensteiner Unternehmen nach, die zwischenzeitlich per Brief an die Fraktionen im Kreistag sich ebenfalls für den Erhalt der Tourismusarbeit eingesetzt haben. Die Unternehmen können sich auch insoweit über den Antrag freuen, da das neue Konzept eben auch einen Beitrag bei der Akquise neuer Fachkräfte leisten wird. Denn ein gutes Lebensumfeld hilft auch dabei, sich für eine Region zu entscheiden. Auch hier zeigt ein Blick auf Allgäu und Schwarzwald wie sich das positiv auswirken kann.

„Tourismus und touristische Infrastruktur muss aus der Sicht der Menschen gedacht werden, die hier wohnen und arbeiten bzw. wohnen und arbeiten wollen. Und wenn die sich in Siegen- Wittgenstein wohlfühlen, klappt das auch mit externen Gästen“, so Guido Müller.

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