(wS/hgm) Netphen 03.12.2024 | Draußen leuchteten die Weihnachtslichter und ließen die Peterskapelle in Netphen in einem ganz besonderen Ambiente erstrahlen.
Am vergangenen Samstagabend fand in der kleinen Kapelle ein besonderer Gottesdienst statt, der von der sonst eher bekannten reformierten Form in der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde Dreieinigkeit abweicht.
Unter der gesanglichen Mitgestaltung durch den Kammerchor „Carpe Sonum“ (Leitung: Kantor Jens Schreiber) wurde mit Pfarrer Bernd Münker die Lutherische Liturgie mit Heiligem Abendmahl gehalten.
Die Liturgie ist die Grundform des Gottesdienstes, deren Ablauf in der Gottesdienstordnung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens festgelegt ist. Diese offizielle Liturgie ist die Grundlage, bietet aber Möglichkeiten und Varianten, den Ablauf auszugestalten. Von dieser Möglichkeit wurde auch in Netphen Gebrauch gemacht.
Zum Einklang konnte man die neue digitale Orgel der kleinen Kapelle hören; anschließend wurde die Liturgie mit den allgemeinen und auch sonst üblichen Worten „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes eingeleitet. Es folgten das Eingangslied und der Eingangs-Psalm, der mit dem Lob Gottes „Gloria Patri“ endet. Das Gebet mit Schuldbekenntnis – endend mit
dem von der Gemeinde gesungenen „Kyrie sowie das Tagesgebet – endend mit dem Lobpreis „Gloria“ – bildeten die Fortsetzung.
Mit der Lesung des Evangeliums von Jesus Christus sowie Worten des lebendigen Gottes wurde die Liturgie fortgesetzt. Die Gemeinde antwortete mit „Gott sei Lob und Dank“ woraufhin das Apostolische Glaubensbekenntnis gesprochen wurde.
Pfarrer Bernd Münker hielt ein eindrucksvolle Predigt, in der er Bezug auf Christus nahm, der der biblischen Geschichte nach auf einem Füllen (Bezeichnung für junges Pferd oder Esel) seinen Einzug in Jerusalem hielt. Nach der Abkündigung und den Fürbitten wurde das Heilige Abendmahl gefeiert. Die Einleitung dessen erfolgte mit der Präfation – der liturgischen Einleitung der katholischen Eucharistiefeier und des evangelischen Abendmahl- Gottesdienstes. Abweichend von der reformierten Form erfolgt die Vergabe des Abendmahls mit der Oblate, die vom Geistlichen in den Weinbecher eingetaucht wird: Brot und Wein zugleich.
Der Abschluss der lutherischen Liturgie erfolgte nach dem Abendmahlsgebet mit dem Friedensgruß, und als Zeichen der Versöhnung konnte man sich untereinander die Hand reichen. Der Ausklang des Gottesdienstes erfolgte mit dem Satz „Agnus Dei“.
Dieser lateinische Ausdruck wird übersetzt mit „Lamm Gottes“ und steht seit Jahrhunderten als bildhaftes Symbol für Jesus Christus. Eingebunden in die Liturgie waren die eindrucksvollen Liedvorträge des Chores Carpe Sonum mit den Kompositionen „Locus Iste“ (Der Ort) sowie „Über die Berge weit“.
Text und Fotos: Hans-Gerhard Maiwald
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