Parklet statt Parkplatz – mehr „Parkraum“ für Menschen – Projektbeteiligte weihten neues Stadtmobiliar ein

(wS/ne) Neunkirchen 28.01.2025 | Gemütlich zusammensitzen, plaudern und sich austauschen – all das soll das Parklet ermöglichen, welches die Gemeinde Neunkirchen kürzlich mit Hilfe einer Kleinprojekteförderung angeschafft und zunächst neben dem Haupteingang der Sparkasse Burbach-Neunkirchen in der Ortsmitte platziert hat.

„Dabei handelt es sich um ein Stadtmobiliar, welches Funktionalität und Aufenthaltsqualität miteinander kombiniert“, erläutert Bürgermeister Marco Schwunk. Es beinhaltet Sitzgelegenheiten, Ablagemöglichkeiten und Begrünung sowie Radparker und ein Radreparaturset. So wird nicht nur das Angebot an Radinfrastruktur ergänzt. Zugleich kommt die Verwaltung dem Wunsch mehrerer Bürgerinnen und Bürger nach, weitere Sitzgelegenheiten im Zentrum Neunkirchens bereitzustellen – und diese sind dank einer Rampe sogar barrierefrei. Nun können sich die Besucher von Sparkasse, Rathaus, Ärzten und Physiotherapie-Praxis hier treffen und ein „Schwätzchen“ halten oder sitzend auf die Abholung durch ein Taxi oder einen Angehörigen warten.

„Als die Gemeinde Neunkirchen mit dem Ansinnen auf uns zukam, das Parklet auf unserer Fläche aufzustellen, mussten wir daher nicht lange überlegen“, betont Christian Roth, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Burbach-Neunkirchen. Dabei wird das Parklet nicht für immer hier verortet sein. Denn der Clou ist, dass es mit wenigen Handgriffen abgebaut und an einen anderen Ort transportiert werden kann. So kann es beispielsweise bei Veranstaltungsformaten wie der Europäischen Mobilitätswoche, aber auch bei Märkten und Festen zum Einsatz kommen.

„Die Meinungen darüber, wie öffentlicher Raum genutzt werden soll, gehen mitunter weit auseinander“, weiß Sylvia P. Heinz, Leiterin der Stabsstelle „Regionale Entwicklung“ bei der Gemeinde Neunkirchen. Während sich so mancher mehr Parkflächen wünsche, sehnten andere mehr Raum für Begegnung, Spielmöglichkeiten oder alternative Mobilitätsangebote herbei. „Durch das Mobiliar kann der Straßenraum neu entdeckt und ausprobiert werden und mehr sein als eine reine Straße für den Verkehr oder ein Parkplatz“, ergänzt Boris Edelmann, der das Projekt mit umgesetzt hat. Weil räumliche Änderungen für viele Menschen nur schwer vorstellbar sind, braucht es positive Beispiele, die mögliche Änderungen erlebbar machen und den Wandel Schritt für Schritt real werden lassen.

Besondere Berücksichtigung fand in diesem Projekt auch der Bereich der Inklusion. Im Rahmen der beruflichen Teilhabe wurde das Parkplet von Menschen mit Behinderung in den AWO Siegener Werkstätten gefertigt. Die Gemeinde Neunkirchen kontaktierte hierfür die Werkstatt Netphen-Deuz, die nach Abstimmung mit den Fachbereichen gemeinsam mit dem Siegener Technik Service (STS) ein passendes Konzept entwickelte. „Bei der Umsetzung des Projekts konnten die Beschäftigten neue Kompetenzen erwerben, was ihnen nicht nur eine aktive Teilhabe am Arbeitsleben ermöglicht, sondern auch ihren Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt fördert“, erklärt Pascal Weinert, Fertigungsleiter der AWO Siegener Werkstätten Deuz. Das Parklet ist barrierefrei und rollstuhlgerecht zugänglich und bietet somit allen Bevölkerungsgruppen die Möglichkeit, es zu nutzen und miteinander in Kontakt zu kommen.

Das Land NRW übernahm im Rahmen der Kleinprojekteförderung 80 Prozent der Kosten. Beantragt und abgewickelt wird dieses Förderprogramm über die LEADER-Region 3-Länder-Eck.

Vertreterinnen und Vertreter von Gemeinde Neunkirchen, Sparkasse Burbach-Neunkirchen, AWO Siegener Werkstätten und LEADER-Regionalmanagement weihten das Parklet ein.

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