(wS/ots) Neuwied/Altenkirchen 11.03.2025 | Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ist eine jährlich veröffentlichte Statistik der Polizei, die alle bekannt gewordenen Straftaten (das sog. „Hellfeld“) beinhaltet, die von den Strafverfolgungsbehörden registriert wurden. Die PKS dient der Darstellung und Analyse von Kriminalitätslagen und -entwicklungen und bildet die Grundlage für gezielte Maßnahmen zur Verbrechensbekämpfung und Kriminalprävention.
Nachfolgend werden die wesentlichen Kriminalitätsentwicklungen der Polizeidirektion Neuwied mit ihren beiden Landkreisen Neuwied und Altenkirchen dargestellt:
Im Berichtszeitraum 2024 wurden für den gesamten Präsidialbereich des Polizeipräsidiums Koblenz 66.082 Straftaten (2023: 71.346) statistisch erfasst, was einem deutlichen Rückgang von 5.264 Fällen (-7,4 %) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.
Die Polizeidirektion Neuwied hat in ihrem Zuständigkeitsbereich 15.992 Straftaten (2023: 16.133) registriert. Davon entfallen auf den Landkreis Neuwied 9.644 Straftaten (2023: 9.681) und auf den Landkreis Altenkirchen 6.348 Straftaten (2023: 6.452). Im Bereich der Polizeidirektion Neuwied entspricht dies einem Rückgang um insgesamt 141 Fälle (-0,9 Prozent), davon 37 Straftaten im Kreis Neuwied und 104 Straftaten im Kreis Altenkirchen.
Insgesamt wurden in der Polizeidirektion Neuwied 10.496 Straftaten aufgeklärt. Die Aufklärungsquote liegt bei 65,6 Prozent. Im Vergleich: Die Aufklärungsquote im Polizeipräsidium Koblenz liegt bei 63,7 Prozent, in Rheinland-Pfalz bei 64,3 Prozent. Demzufolge liegt die Aufklärungsquote in der Polizeidirektion in Neuwied über dem Landesdurchschnitt und kann daher auf einem hohen Niveau konsolidiert werden.
Die Häufigkeitszahl liegt in der Polizeidirektion Neuwied bei 4.997 Fällen (2023: 5.059), im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Koblenz bei 5.217 Fällen. Je kleiner die Häufigkeitszahl, desto geringer ist die statistische Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat zu werden.
Im Jahr 2024 hat die Polizei im Bereich der Polizeidirektion Neuwied 7.825 Tatverdächtige (2023: 7.945) registriert. Im Kreis Neuwied waren es 4.811 Tatverdächtige (2023: 4.802) und im Kreis Altenkirchen 3.066 Tatverdächtige (2023: 3.202).
Bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist im Jahr 2024 ein Rückgang von 19,7 Prozent auf insgesamt 435 Fälle zu verzeichnen. Die Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit hingegen haben im Vergleich zum Vorjahr um 5,0 Prozent zugenommen und liegen bei 3580 Fällen. Die signifikanten Steigerungen liegen hier im Bereich der Raubdelikte auf Straße, Wegen oder Plätzen und den einfachen Körperverletzungen.
Die Diebstahlsdelikte insgesamt stiegen diesjährig nochmals um 2,3 % auf nunmehr 3706 Fälle an. Auffallend ist der Anstieg im Bereich der einfachen Taschendiebstähle um 20,0 % auf 132 Fälle. Ökonomische und soziale Belastungen, wie sie durch Inflation und steigende Lebenshaltungskosten entstehen gelten als gut belegter Risikofaktor für Kriminalität und liefern einen generellen Erklärungsansatz für den Anstieg in diesem Deliktsbereich.
Die Wohnungseinbruchdiebstähle lagen im Jahr 2024 bei insgesamt 215 Fällen. Demnach haben wir in dem Bereich einen Anstieg von +15 Fällen (+7,5%) zu verzeichnen. Bei mehr als 50 % der 215 Fällen im Jahr 2024 handelt es sich um Versuchstaten. Trotz des leichten Anstiegs verbleiben die Fallzahlen in diesem Deliktsbereich weiterhin in einem Langzeittief.
Im Bereich der Rauschgiftkriminalität verzeichnet die Polizeidirektion Neuwied einen deutlichen Rückgang um -520 Fälle auf insgesamt 1.103 Fälle (-32,0%). Dies dürfte im Wesentlichen auf die Teillegalisierung von Cannabis im April 2024 zurückzuführen sein, da ein Großteil an strafrechtlichen Sanktionen für bestimmte cannabis-bezogene Delikte entfallen sind.
Weiterführende Informationen und Erläuterungen zur Polizeilichen Kriminalstatistik des Jahres 2024 der Polizeidirektion Neuwied können der Anlage entnommen werden. Es wird ergänzend auf die Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik im Polizeipräsidium Koblenz vom 11.03.2025 sowie auf die Veröffentlichung des Ministeriums des Innern und für Sport vom 10.03.2025 verwiesen.
Die Mitarbeitenden der Polizeidirektion Neuwied sind für die Bürgerinnen und Bürger jederzeit im Einsatz und ansprechbar. In gewohnter Weise werden sie Sorge dafür tragen, dass die Menschen in unserem Zuständigkeitsbereich weiterhin gut und sicher leben können.
Symbolfoto