(wS/bu) Burbach 05.03.2025 | Es war mal wieder ein Rekordjahr, das die Burbacher Feuerwehr 2024 zu verzeichnen
hatte. Insgesamt 222-mal wurden die Floriansjünger gerufen – so oft wie in keinem Jahr zuvor. 2023
waren es noch 209 Einsätze gewesen, 2023 „nur“ 196. Allerdings, so relativierte Thorsten Schneider
auf der Jahresdienstbesprechung der Freiwilligen Feuerwehr Burbach die Statistik, machten die
Einsätze zur Brandbekämpfung nicht mehr den Löwenanteil aus, auch wenn „Feuer“ im Namen
stehe, so der Leiter der Burbacher Wehr dominieren inzwischen andere Einsatzarten. 35-mal
rückten die Kameradinnen und Kameraden zu Bränden unterschiedlichen Ausmaßes aus – das
machte ca. 16 Prozent der gesamten Einsätze aus.
„Spitzenreiter“ unter den Einsatzarten sind die Alarmierungen durch Brandmeldeanlagen (BMA),
denen jedoch kein Brand zugrunde liegt (z.B. ein angebrannter Toast oder auch eine mutwillige
Auslösung des Alarms). Davon verzeichneten die acht Burbacher Einheiten insgesamt 47, das
entspricht 21 % aller Einsätze. Zu kleineren technischen Hilfeleistungen, das ist beispielsweise die
Beseitigung eines Verkehrshindernisses, wurden sie 40-mal gerufen (18%). Seit einigen Jahren
gehört auch die Alarmierung „Reanimation“ zu den Einsatzarten. 22-mal (10%) rückten die
Kameradinnen und Kameraden hierfür aus. Darüber hinaus gehen 20 Tragehilfen (9 %), 17
Amtshilfen (8 %), 15 ABC-Einsätze (7 %), 10 Ölspuren (5 %), 10 einfache technische Hilfeleistungen
mittleren Umfangs (5 %) und 6 Gas-Einsätze (3 %) in die Jahresbilanz ein.
Zum Glück kamen die Burbacher Feuerwehrleute immer wohlbehalten von den Einsätzen zurück,
betonte Bürgermeister Christoph Ewers vor den rund 110 Kameradinnen und Kameraden, die sich
im Würgendorfer Dorfgemeinschaftshaus versammelt hatten. „Dafür bin ich besonders dankbar!“
Dies sei außerdem ein Indiz für die gute Ausbildung, die in den Einheiten geleistet werde. Auch wenn
sich nicht jedes Unglück vermeiden lasse, so trage eine umfangreiche Vorbereitung auf den Ernstfall
dazu bei, Leben zu retten – nicht nur das von Betroffenen und Verunglückten, sondern eben auch
das der Rettungskräfte selbst.
In den vergangenen Jahren habe die Gemeinde Burbach diese gute Arbeit und das besondere
ehrenamtliche Engagement der Feuerwehrleute erfolgreich unterstützt und gefördert, resümierte
der Bürgermeister. Der aktuelle Brandschutzbedarfsplan werde sukzessive umgesetzt. Auch wenn
„das große Ausschütten mit dem Füllhorn nicht mehr möglich ist. Die Jahre sind herausfordernder
geworden.“ Dennoch: Die Planungen für die neuen Standorte im Hickengrund schreiten voran. Hier
würden „gute Lösungen in einem guten Miteinander zwischen Feuerwehr und Verwaltung“
erarbeitet. Darüber hinaus gebe es Überlegungen, das Feuerwehrgerätehaus in Würgendorf zu
erweitern. „Die Einheit ist schneller größer geworden als wir es erwarten durften“, sagte Christoph
Ewers und meinte vor allem die hervorragende Kinder- und Jugendarbeit – übrigens nicht nur in
Würgendorf, sondern in nahezu allen Einheiten.
Personell ist die Burbacher Feuerwehr weiterhin gut aufgestellt, auch wenn die Zahl der
Gesamtmitglieder im Vergleich zu 2023 etwas gesunken ist. 728 Mitglieder zählten die Einheiten
Ende 2024, davon 288 in der Einsatzabteilung (2023 waren es 298). Aktiv verrichteten demnach 240
Männer und 48 Frauen ihren Dienst. Zweitgrößte Abteilung war die Kinderfeuerwehr mit 91 Jungen
und 58 Mädchen, also 149 Kindern (161 in 2023). Es folgte die Jugendfeuerwehr mit 121
Mitgliedern, 80 Jungen und 41 Mädchen (138). Die Ehrenabteilung wuchs von 72 auf 82 Männer an,
und auch die Abteilung Unterstützung vergrößerte sich von 43 auf 51 Mitgleider (15 Männer, 36
Frauen). Unverändert blieb die Zahl in der Musikabteilung, wo weiterhin 16 Männer und 21 Frauen
aktiv waren (insgesamt 37).
Lob für diese Mitgliederzahlen gab es auch von Thomas Tremmel, der erstmals in seiner Funktion
als Kreisbrandmeister die Burbacher Jahresdienstbesprechung besuchte. Er freute sich besonders
über den Veranstaltungsort, denn die Einheit Würgendorf sei „immer ein Aushängeschild“. Nicht
nur wegen der Einstätze auf der Autobahn, sondern auch wegen des sehr guten Personalstands und
der Innovationen, die dort eingeführt würden. „Würgendorf hat immer eine Vorreiterrolle.“
Der Kreisbrandmeister ging in der Folge der Frage nach, warum so viele Männer und Frauen, Jungen
und Mädchen in den Wehren aktiv sind. „Weil wir Menschen helfen wollen? Weil wir technikverliebt
sind? Wegen der Kameradschaft? Oder wegen der Action?“ Es sei vor allem das besondere
Feuerwehrgefühl, das die Floriansjünger antreibe. „Das Gefühl nach jedem Einsatz, etwas richtig
Gutes getan zu haben!“ Dieses Gefühl wolle er erhalten und stärken, indem er das Ehrenamt
wertschätze und fördere. Denn: „Wir leben, was wir lieben!“
Diese Liebe lebten die Burbacher Feuerwehrleute auch 2024 wieder intensiv und mit Leidenschaft,
wie der Leiter der Wehr, Thorsten Schneider, in seinem Jahresbericht an vielen Beispielen
festmachte. Im Besonderen erinnerte er an das mit viel Herzblut in Burbach organisierte Zeltlager
der Kreiskinderfeuerwehr mit über 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, davon 411 Kinder und
Jugendliche. Rund eine Woche herrschte in der nahe des Schulzentrums errichteten kleinen
Zeltstadt reges Treiben mit vielen Aktionen und feuerwehrtechnischen Übungen. Dank der sehr
guten Infrastruktur mit Großturnhalle und Mensa „nebenan“ wurde auch das schwere Gewitter in
der letzten Nacht des Zeltlagers problemlos und wohlbehalten überstanden.
Nach dem Jahresrückblick folgten die Ehrungen, Entlassungen, Ernennungen und Beförderungen.
Das Feuerwehrehrenzeichen in Gold durfte Bürgermeister Christoph Ewers sowohl
Gemeindebrandinspektor Thorsten Schneider als auch Hauptbrandmeister Henrik Michel ans
Revers stecken.
Brandoberinspektor Jens Wildfeuer, der leider krankheitsbedingt nicht anwesend sein konnte,
wurde als Gemeindekinderfeuerwehrwart verabschiedet. Abgelöst wird er von seiner ehemaligen
Stellvertreterin Hauptfeuerwehrfrau Anke Schwarze. Zu stellvertretenden
Gemeindekinderfeuerwehrwartinnen wurden Feuerwehrfrau Sarah Cesek und
Unterbrandmeisterin Tatjana Diehl ernannt. Nachträglich offiziell aus ihrem Amt als stellv.
Jugendfeuerwehrwartin verabschiedet wurde Unterbrandmeisterin Gina Steinecke. Sie ist als
Feuerwehrärzten voll ausgelastet und hat das Amt im November 2024 abgegeben.
Brandoberinspektor Stefan Löhl, Einheitsführer in Niederdresselndorf, und sein Stellvertreter
Brandinspektor Ronny Mayerle, wurden für weitere sechs Jahre in dieser Funktion bestätigt.
Insgesamt neun Beförderung konnte Thorsten Schneider aussprechen. Den Rang eines
Unterbrandmeisters bekleiden nun Christian Hensel (Holzhausen) und Julian Seichter
(Niederdresselndorf). Mit Sascha Pascal Gabriel (Burbach), Michael Klein (Holzhausen), Michael
Pfeiffer (Lippe) und Joshua Leon Schönwälder (Burbach) gibt es vier neue Brandmeister. Der
Holzhäuser Sven Decker wurde zum Hauptbrandmeister befördert; und Sebastian Damm
(Holzhausen) und Manuell Scholl (Würgendorf) wurden in den Rang eines Brandinspektors erhoben.
Musikalisch begleitet wurde die Jahresdienstbesprechung vom Spielmannszug der Freiwilligen
Feuerwehr der Einheit Wahlbach. Nach dem offiziellen Teil ließen die Kameradinnen und
Kameraden den Abend bei Wurst, Getränken und guten Gesprächen gemütlich ausklingen.
110 Kameradinnen und Kameraden nahmen an der Jahresdienstbesprechung teil.
Neun Beförderungen wurden vom Leiter der Feuerwehr Thorsten Schneider (l.) und Bürgermeister Christoph Ewers (r.) ausgesprochen.
Bürgermeister Christoph Ewers heftete Henrik Michel (r.) und Thorsten Schneider (M.) das Feuerwehrehrenzeichen in Gold ans Revers.
Fotos: Gemeinde Burbach
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