(wS/Red) Coburg/Ferndorf 28.05.2025 | Viel Taktik, wenig Truppe, trotzdem nicht chancenlos
Kinners, Kinners, ist das eine Saison, kannste keinem erzählen. Der 32. Spieltag ist mit den gestrigen 2 Spielen Eulen Ludwigshafen gegen TUSEM Essen (29:24) und Nordhorn-Lingen gegen GWD Minden (31:34) beendet worden und die Tabellensituation hat sich für einige verschlechtert.
Nach dem überraschenden Sieg der Eulen Ludwigshafen beträgt der Abstand zwischen dem TuS Ferndorf auf Platz 10 (30:34 Punkte) und dem ersten Abstiegsplatz (Platz 17), auf den nun der VfL Lübeck-Schwartau abgerutscht ist (27:37 Punkte), nur noch drei Zähler.
Ferndorf ist für uns nicht davon betroffen, Theoretiker würden das vermutlich anders sehen.
Hinter dem TuS Ferndorf liegen TUSEM Essen, TV Großwallstadt, TuS Nettelstedt-Lübbecke, TSV Bayer Dormagen, ASV Hamm, Eulen Ludwigshafen und natürlich der VfL Lübeck-Schwartau. Namen, die man vermutlich zu Saisonbeginn allesamt nicht hinter uns erwartet hätte.
Ferndorf muss am Freitag nach Coburg reisen und erwartet am letzten Spieltag in der Stählerwiese GWD Minden.
Und von den Teams hinter uns spielen noch einige gegeneinander:
-TV Großwallstadt gegen ASV Hamm
-TSV Bayer Dormagen gegen Eulen Ludwigshafen
-TUSEM Essen gegen VfL Lübeck-Schwartau
-ASV Hamm gegen TUSEM Essen
Zudem gibt es auch noch Spiele gegen Mannschaften im oberen Tabellenbereich, so z.B. Balingen-Weilstetten gegen TUSEM Essen.
So gesehen werden sich etliche Teams die Punkte gegenseitig wegnehmen und das spielt dann wiederum dem TuS Ferndorf in die Karten, denn die wollen sicherlich nicht ihre letzten 4 Saisonspiele verlieren, leicht wird es aber nicht.
Aber auch an der Tabellenspitze bleibt es extrem spannend, der Bergische HC auf Platz 1 ist durch, aber auf Platz zwei und drei liegen die punktgleichen TV Hüttenberg und GWD Minden und einer dieser beiden wird auch in die Beletage des Handballs aufsteigen. Eine minimale theoretische Chance hat auch noch Balingen-Weilstetten, aber ein Sechser im Lotto ist sicher wahrscheinlicher.
Das Restprogramm vom TV Hüttenberg: Zu Hause gegen Elbflorenz und auswärts gegen die Eulen Ludwigshafen.
Das Restprogramm von GWD Minden: zu Hause gegen den Dessau-Roßlauer HV und auswärts beim TuS Ferndorf.
Wenn man nun sämtliche Eventualitäten berücksichtigt, könnte es sein, dass GWD Minden in Ferndorf am 07.06. um den Aufstieg in die 1. Liga kämpft, und somit sind wir nun wieder bei den Theoretikern gelandet.
Aber kommen wir zum nächsten Gegner für den TuS Ferndorf. Ceven Klatt und seine Jungs müssen dazu nach Coburg reisen. Dort werden sie am Freitag um 20:00 Uhr in der 3530 Zuschauer fassenden HUK-Coburg-Arena zum vorletzten Saisonspiel erwartet. Da es für die Coburger das letzte Heimspiel ist, wird dort richtig die Post abgehen. Schon ab 18 Uhr heißt es Happy Hour & Biergartenatmosphäre, mit der Stadtkapelle Sesslach und einigen Getränkespecials vor der Halle. Es gibt Autogramme & Fotos mit HSC-Profis und ein kostenloser Shuttleservice zum ZOB wird auch angeboten, so kommt man gut in die Innenstadt und zurück.
Wer also dort hinfahren möchte, sollte vielleicht rechtzeitig starten.
Ein paar Zahlen dazu:
HSC Coburg befindet sich mit 34:30 Punkten und einem Torverhältnis von 962:960 (+2) auf Platz 7 der Tabelle.
TuS Ferndorf befindet sich mit 30:34 Punkten und einem Torverhältnis von 896:910 (-14) auf Platz 10 der Tabelle
Es sind also keine Welten, die beide trennen.
Das Hinspiel am 22.12. in der Stählerwiese hat der TuS leider mit 26:33 verloren. Sie hatten aber auch einen sehr schlechten Tag erwischt, Jonas Wilde kam auf Null Paraden und Can Adanir nur auf 6 Paraden. Zu alledem gesellten sich auch noch unglaubliche 24 Fehlwürfe, das dürfte auch Saisonrekord sein.
Und dass sie es besser können, wissen wir alle, fragt sich jetzt, mit welchem Kader nach dem leicht gefüllten Lazarett Ceven Klatt zur Verfügung steht, chancenlos sehen wir die Jungs grundsätzlich nicht.
Zum Kader sagte Ceven Klatt in der heutigen Pressekonferenz: Ausfallen werden Jonas Wilde und Fabian Hecker, beide haben ihre OP heil überstanden (Jonas am Knie, Fabian gebrochene Elle) weiterhin natürlich Marvin Mundus, sein Kurzeinsatz im letzten Spiel war im Nachhinein gesehen nicht gut, es ist eher schlimmer geworden. Daniel Hideg wird nur für Kurzeinsätze zur Verfügung stehen, Mattis Michel und Marko Vignjevic werden wieder einsatzbereit sein. (Red. Mattis hatte ja die Platzwunde am Kopf und Marko hatte eine Kapselverletzung am Daumen.) Dazu kommen natürlich noch die Langzeitverletzten Philip Würz und Fynn Herzig.
Sollte Fynn mit nach Coburg fahren, wovon wir ausgehen, gibt es ein Wiedersehen mit den alten „Kameraden“, denn Fynn spielte ja in Coburg, bevor er ins Siegerland wechselte.
Aufpassen muss der TuS u.a. auf Valkovskis, der mit 164 Toren (alles Feldtore) ihr bester Torschütze ist, ihm folgt Jesper Schmidt mit 139/83 Toren. Nicht zu vergessen ihr starker Torhüter Petros Boukovinas, der bisher 283 Paraden vorweisen kann, 13 davon hat er beim Hinspiel in Ferndorf präsentiert.
Coburg hat aus seinen letzten 5 Heimspielen nur 7 Punkte geholt, gegen die Eulen Ludwigshafen, Balingen Weilstetten und TV Hüttenberg gewannen sie jeweils nur mit 1 Tor, gegen Nettelstedt-Lübbecke gabs ein Remis und gegen GWD Minden verloren sie. Das soll jetzt nicht heißen, dass es für Ferndorf leicht wird. Aber unmöglich scheint es ja nun auch nicht grad zu sein. Wegen dem Ausfall von Jonas Wilde reist Tim Hottgenroth mit nach Coburg. Sie sehen, es ist wieder nur eine Rumpfmannschaft in der weiterhin die zwei Linkshänder ausfallen. Aber der Rest der Mannschaft wird kämpfen, kämpfen, kämpfen.
Ceven Klatt und seine Jungs fahren am Freitag nach Coburg und treten die Rückfahrt auch nach Spielende an, es wird also keine Übernachtung eingelegt.
CEVEN KLATT: Das Heimspiel in der Saison und das Spiel im DHB-Pokal haben wir beide in der Stählerwiese gegen Coburg verloren. Das ist auch ein Fingerzeig dafür, wie schwer die Aufgabe tatsächlich ist – denn Coburg an sich ist, psychologisch gesehen, schon eine schwere Aufgabe.
Ich finde auch, dass sie über die Saison gesehen die größte Konstanz haben, wenn es um das Abrufen von Qualität geht.
Sie haben physisch und körperlich zwei sehr starke Kreisläufer und mit Schmidt und Billek zwei wirkliche Top-Außenspieler. Und nicht zuletzt Boukovinas im Tor, einen der besten Torhüter der Liga. Individuell also sehr, sehr viel Qualität.
Coburg ist auch gerade zu Hause immer bemüht, Tempo zu spielen und da werfen sie auch oft über 30, 35 Tore und das machen sie sehr gut.
Dann wird es darum gehen, ihre einzelnen Qualitäten zu minimieren, denn gänzlich ausschalten wird nicht gehen. Das müssen wir machen, um eine Chance zu haben.

Archivfoto wirSiegen (Andreas Domian)
Im letzten Spiel hat jeder zu viel auf sich selbst geschaut und zu wenig als Mannschaft verteidigt. Das ist das, was wir im nächsten Spiel auf jeden Fall besser machen müssen, egal in welcher Konstellation.
Das System muss befolgt werden, unabhängig davon, wer in dem System auf welcher Position steht.
Natürlich ist es ein großer Vorteil, eingespielt zu sein, denn dann greifen auch die Automatismen einfacher.
Auch wenn einer weniger spielt, der trainiert dieses System schon ein Jahr lang, jede Woche und da erwarte ich auch, dass diese Rädchen besser ineinandergreifen.
Bericht: Peter Trojak
Collage: Andreas Domian
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