Johannländer Blasmusik-Power weckte viele Emotionen

(wS/hgm) Wilnsdorf 01.06.2025 | War das ein tolles Konzert vom  Samstagabend 24.05.2025!

Zum Frühjahrskonzert der Musikkapelle Salchendorf (Dirigat: Rüdiger Bröhl) im „Haus Heimat“ in Rudersdorf waren zahlreiche Zuhörer erschienen. Auch wenn es noch Eintrittskarten an der Abendkasse gab, mussten letztlich noch etliche Stühle herangeschleppt werden – so groß war der Andrang! Die Konzerte der Salchendorfer Musikkapelle finden schon einige Jahre in Rudersdorf statt, weil die Johannlandhalle in Netphen-Salchendorf renoviert werden musste. Ab nächstem Jahr jedoch sollen die Konzerte (endlich) wieder in dieser Halle stattfinden.

Die Musikapelle Salchendorf ist ein sehr beliebter Klangkörper: Präzise und agil; so war auch das diesmalige Konzertprogramm wieder allererste Güteklasse – und so gut wie vollständig modern ausgelegt. Die erste Vorsitzende, Kerstin Weber, begrüßte das Publikum, die Gäste der Politik und Theo Sting vom Volksmusikerbund Siegen-Wittgenstein. Gekommen waren auch etliche Mitglieder befreundeter Musikvereine, und es ist schon lange so, dass etliche Musizierende auch in den Nachbar-Kapellen mitwirken und man sich auf diese Weise ohne Konkurrenzgedanken gegenseitig unterstützt. – Johannländer Gemeinsinn!

Durch das Programm führten die Musikerinnen Nela Stähler und Franziska Schneider, die beide hofften, dass das Publikum das Repertoire „mitreißend und bewegend“ empfinden würde. Und so war es in Tat, hatte doch die Musikapelle als ersten Titel das „Ceremonic Festival“ präsentiert, ein Werk, das Tradition mit Innovation verband und Leidenschaft sowie Präzision hervorkehrte.

Mit dem nächsten Titel „Dream“ wurden die Zuhörer in der Welt der Träume entführt – dazu hatte die österreichische Komponistin eigens den Moderatorinnen auf Instagram geschrieben. Das Stück solle ein Denkanstoß sein, sich bewusst Zeit zu nehmen … Regelrecht märchenhaft wurde es danach im „Aladdin Medley“. Wer hätte nicht gern einen Flaschengeist, der einem drei Wünsche erfüllt. Eine Geschichte, die auf dem Märchen aus Tausend und einer Nacht basiert, und hervorragend musikalisch umgesetzt wurde. Dabei erwies sich Rüdiger Bröhl als sehr agiler Dirigent, der nicht nur fordert, sondern auch seine eigene Emotionen hervorkehrt, um seine Truppe zu solchen Höchstleistungen zu motivieren.

Der nächste Titel entführte mit der „Forest Gump Suite“ in die gleichnamige Filmwelt. Eine gutmütige Person, dessen Wirken in einer wunderschönen orchestralen Fassung zum Tragen kommt. Und wunderschon wurde das Werk auch von den einzelnen Registern vorgetragen. Mit dem drauf folgenden Titel. Pearl Harbor“, blieb man Amerika, eine Filmmelodie, in der die Geschichte zweier junger Männer erzählt wird – inmitten der Tragödie das japanischen Angriffes auf Pearl Harbor im Jahr 1941. Dazu muss gesagt werden, dass das nicht immer harmonisch klingen muss. Viele der scheinbaren Disharmonien sind vom Komponisten so gewollt – eben um Emotionen in Tönen und oft auch rauen Rhythmen wiederzugeben.

Nach dieser emotionellen Tiefe widmete man sich nun zu einem Film anderer Art: Nämlich „Robin Hood“ – König der Diebe. Ein Soundtrack, der zu einem fulminanten Medley gemacht wurde und in dem Blechbläser den markanten Schwerpunkt bilden. Danach ging es in eine längere Pause, in der man diese nicht gerade musikalisch leichte Kost erst einmal verdauen musste. Das war nun keineswegs typische Bierzelt-Musik!

Nach dieser Pause, in der man übrigens Fußball-Zwischenstände checken konnte, brachten die Salchendorfer mit „Live and Yet“ noch einmal so richtig Schwung in die Bude. Der zweite Teil stand dann auch ganz im Zeichen kraftvoller Rhythmen und einem Funken Rock ‘n Roll.

Eine Melodie typisch zur James Bond-Haltung: Energisch dramatisch und explosiv.
Noch rockiger – und ziemlich legendär – folgte „Hard Rock Dynamite“. Ein Medley, begonnen mit „Walk This Way“, über Come As You Are” bis hin zum Ohrwurm aus den 2000ernden „Seven Nation Army“

Mal ehrlich: Wer hätte gedacht, was Blasmusik so alles kann? Stillsetzen war da schwer!
Auf diese moderne Kostprobe folgte aus dem Genre des Rocks „Deep Purple“ – eine 1968 gegründete britische Rockband, erster Vertreter des Hard Rocks und des aufkeimenden Heavy Metal. Ein Medley, dass den Rocksound der 70er mit u. a. donnernden Bässen direkt ins Blasorchester brachte.

Alles hat ein Ende – nur die Wurst hat zwei. Doch das letzte Stück des Abends dauerte 15 Minuten: Nämlich mit „Udo Jürgens – Das Beste“. Ein echter, mehrfacher Wumms, der mit
dem Titel „Ehrenwertes Haus“, begann. Dann weiter mit „Aber bitte mit Sahne“, „Merci Chérie“ – und natürlich fehlte auch „Mit 66 Jahren“ nicht. Ovationen. Trampeldonner und Applaus“, die Stimmung im Saal kochte hoch, Blumensträuße für den Dirigenten und die Moderatorinnen. Und so seien hier die Musiker/innen genannt, die bei diesem sagenhaften Stück solistisch mitwirkten:
Alt-Flöte:  Susanne Spies; Alt-Saxophon:  Andreas Büdenbender; Tenor-Saxophon:  Lorena Käuser; Trompete: Yannic Zimmermann; Flügelhorn: Dirk Vitt; Horn:  Pia Zimmermann. Tenorhorn:  Peter Büdenbender; Posaune: Rainer Lewejohann:
Band:
Gitarre: Konrad Waldrich; E-Bass:  Simon Heitze; Keyboard: Karl-Friedrich Wahler.

Als letzte Zugabe gabs noch den Marsch „Zum Städele hinaus“, was aber nicht bedeutete, nach Hause gehen zu müssen. Die Musikkapelle Salchendorf spielte in kleiner Besetzung nunmehr zum Tanze auf. Johannländer Stimmung pur, die bis in die frühen Morgenstunden dauerte!


Text und Fotos: Hans-Gerhard Maiwald

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