(wS/red) Weitefeld – Elkenroth – Neunkhausen 06.08.2025 | Ein Verbrechen erschüttert den Westerwald
Am frühen Morgen des 6. April 2025 wurde die kleine Gemeinde Weitefeld im Westerwald von einem grausamen Verbrechen heimgesucht. Eine dreiköpfige Familie – ein 47-jähriger Mann, seine 44-jährige Ehefrau und ihr 16-jähriger Sohn – wurde in ihrem Einfamilienhaus getötet. Seit diesem schockierenden Ereignis läuft eine intensive und monatelange Fahndung nach dem mutmaßlichen Täter, dem 61-jährigen Alexander M. aus einem Nachbarort, der seit der Tat flüchtig ist. Die anhaltende Ungewissheit über den Verbleib des Verdächtigen hat die 2.200 Einwohner zählende Ortschaft tief beunruhigt. Fast vier Monate nach dem Verbrechen, am 5. August 2025, hat der Fund einer unbekannten Leiche in der Nähe von Weitefeld neue Spekulationen ausgelöst und die Ermittlungen in eine entscheidende Phase gebracht, da ein möglicher Zusammenhang mit dem ungelösten Dreifachmord geprüft wird.
Der Dreifachmord am 6. April 2025: Die Tat und erste Reaktionen
In den frühen Morgenstunden des 6. April 2025, gegen 3:45 Uhr, alarmierte ein Notruf die Polizei. Die Anruferin, möglicherweise die noch lebende 44-jährige Ehefrau, meldete ein Gewaltdelikt. Bei Eintreffen der Beamten fanden sie die drei Leichen der Familie in einem Zimmer des Einfamilienhauses. Die vorläufigen rechtsmedizinischen Untersuchungen ergaben, dass die Opfer an Schuss- und Stichverletzungen starben.
Als die Polizeibeamten sich dem Tatort näherten, wurde eine mutmaßlich männliche Person beobachtet, die zu Fuß vom Anwesen floh. Die intensiven Ermittlungen führten schnell zu einem dringenden Tatverdacht gegen den 61-jährigen Alexander M. aus einem Nachbarort. Die Staatsanwaltschaft Koblenz erwirkte umgehend einen Haftbefehl wegen dreifachen Mordes. Alexander M. wurde detailliert beschrieben: 1,74 Meter groß, 74 kg schwer, mit braunen Haaren und blau-grauen Augen. Besondere Merkmale sind Narben am rechten Oberarm, an der Augenbraue und am linken Unterarm sowie ein Tattoo mit der russischen Schreibweise „Katja“ auf dem linken Handrücken. Er ist russischer Abstammung und spricht Deutsch und Russisch.
Die Polizei leitete sofort eine großangelegte Fahndung ein, setzte einen Hubschrauber ein und riegelte die Ortschaft Weitefeld weitgehend ab. Die Bevölkerung wurde vorsorglich gebeten, in ihren Häusern zu bleiben und keine Anhalter mitzunehmen, da Alexander M. als bewaffnet und gewaltbereit eingeschätzt wurde. Trotzdem lagen nach polizeilicher Einschätzung keine Hinweise auf eine konkrete Gefährdung Unbeteiligter vor. Die rasche und umfassende Reaktion der Behörden, einschließlich der Abriegelung des Ortes und des Einsatzes eines Hubschraubers, war eine direkte Folge der dynamischen Situation am Tatort, bei der eine flüchtende Person unmittelbar nach dem Notruf beobachtet wurde. Dies zeigte den unmittelbaren Handlungsbedarf zur Ergreifung des mutmaßlichen Täters.
Monatelange Ungewissheit: Die Fahndung nach Alexander Meisner.
Trotz der sofortigen und umfangreichen Fahndungsmaßnahmen, die auch über die Osterfeiertage verstärkt wurden, blieb Alexander Meisner. über Monate hinweg unauffindbar. Bis zum 24. April 2025 gingen über 1550 Hinweise aus der Bevölkerung ein, die alle akribisch geprüft wurden, jedoch ohne Erfolg. Die Staatsanwaltschaft setzte eine Belohnung von 10.000 Euro für sachdienliche Hinweise aus, die zur Ergreifung des Täters führen könnten.
Bereits zweieinhalb Wochen nach der Tat wurde angenommen, dass der Tatverdächtige möglicherweise verletzt sei. Zwei Monate nach der Tat, am 3. Juni 2025, teilten die Behörden mit, dass es keine Anzeichen dafür gebe, dass Meisner das Land verlassen habe. Gleichzeitig wurde aufgrund des Fehlens jeglicher Lebenszeichen und der Tatsache, dass er mit einer blutenden Verletzung geflohen war, die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass der 61-Jährige eventuell nicht mehr am Leben sei. Seine Spuren verloren sich im weitläufigen Gelände um Weitefeld und Elkenroth. Dieser Wandel in der polizeilichen Einschätzung, von der aktiven Verfolgung eines bewaffneten Flüchtigen hin zur Erwägung seines möglichen Todes, stellte eine bedeutende strategische Neuausrichtung der Ermittlungen dar. Es deutete darauf hin, dass die Fahndung möglicherweise nicht mit einer Festnahme, sondern mit der Entdeckung seiner sterblichen Überreste enden könnte, was die Komplexität der Suche nach einer möglicherweise handlungsunfähigen oder verstorbenen Person verdeutlicht.
Im Juli 2025, knapp vier Monate nach der Tat, prüfte die Polizei auch digitale Spuren, darunter Aktivitäten auf einer russischen Social-Media-Seite. Es konnte jedoch nicht zweifelsfrei geklärt werden, ob diese einem Lebenszeichen des Verdächtigen zuzuordnen waren. Das Haus des mutmaßlichen Dreifachmörders wurde erst Mitte Juli, nach über drei Monaten polizeilicher Ermittlungen, wieder freigegeben. Die Gründe für die grausame Tat blieben über die Monate hinweg weiterhin unklar und konnten von den Ermittlungsbehörden nicht veröffentlicht werden. Das Fehlen eines klaren Motivs erschwert die Ermittlungen und trägt zur anhaltenden Verunsicherung in der Bevölkerung bei.
Der Leichenfund am 5. August 2025: Eine neue Entwicklung?
Am Dienstagnachmittag, dem 5. August 2025, wurde in der Nähe von Weitefeld im Westerwald eine unbekannte Leiche entdeckt. Die Polizei Koblenz informierte später über den Fund einer Leiche außerhalb der Ortslage. Die Polizei teilte umgehend mit, dass mit Hochdruck an der Identifizierung der Person gearbeitet werde, da ein möglicher Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Dreifachmord vom April überprüft wird.
Zum Geschlecht der Person oder zu den weiteren Umständen des Fundes konnten von den Ermittlungsbehörden zunächst keine weiteren Angaben gemacht werden, um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden. Die sofortige und hochpriorisierte Reaktion der Polizei auf den Leichenfund deutet stark darauf hin, dass diese Entdeckung als die bedeutendste Spur im Dreifachmordfall seit den ersten Tagen behandelt wird. Dies ist eine direkte Folge der monatelangen, ergebnislosen Fahndung und der zunehmenden, öffentlich anerkannten Annahme, dass der Verdächtige möglicherweise verstorben ist. Der Täter des Dreifachmordes ist weiterhin nicht gefasst, was die Dringlichkeit der Identifizierung der gefundenen Leiche unterstreicht und die Hoffnung auf einen Durchbruch in diesem Fall nährt.
Ausblick: Ermittlungen laufen weiter
Staatsanwaltschaft und Polizei haben zugesichert, die Öffentlichkeit umgehend zu informieren, sobald neue, gesicherte Erkenntnisse zur Identifizierung der Leiche oder zum Dreifachmord vorliegen. Die Ermittlungen in diesem aufsehenerregenden und weiterhin ungelösten Fall dauern an, und die Gemeinde Weitefeld wartet weiterhin auf Klarheit und Abschluss.

Leichenfund bei Weitefeld: Handelt es sich um den gesuchten mutmaßlichen Dreifachmörder Meisner? Foto: Andreas Trojak