Sponsorenabend 2025 – TuS Ferndorf stellt Etat und Zukunftsstrategie vor

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(wS/Red) Kreuztal 23.08.2025 | Bericht zum Sponsorenabend 2025 – Etatsteigerung und Professionalisierung


Gemeinsam stark – TuS Ferndorf präsentiert Perspektiven 2025/26

Am 21. August 2025 fand im Krombacher Brauerei-Forum der traditionelle Sponsorenabend des TuS Ferndorf statt. Neben den sportlichen Themen stand vor allem die finanzielle Situation des Vereins im Mittelpunkt. Geschäftsführer, sportliche Leitung und Sponsoren warfen gemeinsam einen Blick auf den Etat der laufenden Saison 2024/25 sowie die Planung für die kommende Spielzeit 2025/26.

Etat 2024/25 – solide Basis bei 1,35 Mio. Euro

Für die aktuelle Saison hat der TuS Ferndorf einen Etat von 1,35 Millionen Euro aufgestellt. Dieser teilt sich wie folgt auf:

  • Ausgaben: Der größte Posten sind die Personalkosten mit rund 950.000 Euro, gefolgt vom Spielbetrieb mit 250.000 Euro sowie sonstigen Kosten von 150.000 Euro.
  • Einnahmen: Auf der Habenseite dominiert wie in den vergangenen Jahren das Sponsoring mit 880.000 Euro, gefolgt von den Ticketerlösen in Höhe von 240.000 Euro. Hinzu kommen weitere Einnahmequellen wie Catering (50.000 Euro), Merchandising (30.000 Euro), die Sparkassen-Lounge (40.000 Euro) und nicht zuletzt die Fernsehgelder, die inzwischen einen erheblichen Beitrag von 110.000 Euro leisten.

Auffällig ist, dass die Einnahmen breit gestreut sind, Sponsoring jedoch mit Abstand den größten Anteil stellt. Die Verantwortlichen machten mehrfach deutlich, dass ohne die langjährige Treue und das Engagement der Partner ein Etat dieser Größenordnung nicht möglich wäre.

Im Bereich Ticketing konnte man mit einer Auslastung jenseits der 90 Prozent einen großen Erfolg vermelden. Besonders die hohe Nachfrage nach Dauerkarten zeigt, dass Handball in Ferndorf aktuell „in“ ist. Auch das Catering entwickelt sich stabil, und mit 30.000 Euro Merchandising-Umsatz wurde sogar ein Rekord erzielt: Noch nie zuvor wurden so viele Trikots verkauft wie in dieser Saison. Die Sparkassen-Lounge hat sich als fester Bestandteil etabliert und generiert zusätzliche Erlöse.

Besonders hervorgehoben wurden die Fernsehübertragungen, die seit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga eine zentrale Rolle spielen. Dank eigener Produktion mit einem engagierten Team (DYN) gelingt es, Spiele in hoher Qualität zu übertragen. Diese Professionalität schlägt sich nicht nur in steigenden Zuschauerzahlen im Stream nieder, sondern auch in zusätzlichen 110.000 Euro Einnahmen, die das Budget spürbar entlasten.


Etat-Planung 2025/26 – Wachstum auf 1,53 Mio. Euro

Für die kommende Saison peilt der TuS Ferndorf einen Etat von 1,53 Millionen Euro an, was eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr darstellt. Innerhalb von nur zwei Jahren hat der Verein seinen Gesamtetat damit um 66 Prozent gesteigert (von 920.000 Euro auf 1,53 Millionen Euro).

Ausgaben:

  • Der größte Brocken bleibt das Personalbudget, das auf 1,1 Millionen Euro anwachsen soll. Darin enthalten sind auch die Beiträge zur Berufsgenossenschaft, die allein rund 180.000 Euro betragen. Diese Absicherung ist notwendig, da Handball als Kontaktsport mit hohen Verletzungsrisiken verbunden ist.
  • Der Spielbetrieb bleibt mit 250.000 Euro stabil.
  • Neu hinzugekommen ist die Position Hallenboden mit 35.000 Euro. Pro Heimspiel entstehen rund 2.000 Euro an Kosten für die Verlegung des Spielfelds, sodass sich über die Saison eine erhebliche Summe ergibt.
  • Unter Sonstiges werden wie bisher verschiedene kleinere Kostenblöcke zusammengefasst, die für die kommende Spielzeit mit 145.000 Euro kalkuliert sind.

Einnahmen:

  • Das Sponsoring soll erneut die tragende Säule bilden und erstmals die Marke von 1 Million Euro erreichen.
  • Im Ticketing wird eine weitere Steigerung auf 300.000 Euro erwartet. Hintergrund sind leicht erhöhte Eintrittspreise und eine optimierte Kategorisierung, die bei gleichzeitig hoher Nachfrage für zusätzliche Einnahmen sorgt. Da die Kapazität der Stählerwiese auf 1.450 Zuschauer begrenzt ist, liegt der Schwerpunkt hier weniger auf Wachstum der Zuschauerzahlen, sondern auf einer vorsichtigen Preisanpassung.
  • Catering-Einnahmen sollen auf 55.000 Euro steigen, die Sparkassen-Lounge auf 45.000 Euro.
  • Auch die Fernsehgelder mit DYN werden mit 130.000 Euro leicht höher ausfallen, da zusätzliche Kameraeinstellungen und verbesserte Produktionen mehr Attraktivität versprechen.

Einordnung im Ligavergleich

Trotz der deutlichen Steigerungen gehört der TuS Ferndorf mit seinem Etat weiterhin zum unteren Drittel der 2. Bundesliga. Die Verantwortlichen machten aber deutlich, dass man mit strategischen Partnerschaften, einer hohen Identifikation in der Region und einer engen Bindung zu Sponsoren und Fans vieles ausgleichen könne, was rein finanziell nicht möglich sei.

Die Entwicklung zeigt: Während andere Vereine mit weitaus größeren Etats arbeiten, schafft es Ferndorf, durch konsequente Arbeit und kluge Investitionen sportlich mitzuhalten. Der Etat von 1,53 Mio. € stellt daher sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance dar.


Professionalisierung im Umfeld

Neben den reinen Zahlen wurde beim Sponsorenabend auch ein Blick auf die strukturelle Entwicklung geworfen.

  • Neue Homepage: Bereits zur neuen Saison wird eine moderne, eigenständige Internetpräsenz unter der Domain ferndorf-handball.de an den Start gehen. Diese erlaubt eine schnellere Pflege von Inhalten, bessere Präsentation der Sponsoren und bietet neue Vermarktungsmöglichkeiten.
  • Social Media: Mit der Verpflichtung von Chris Kramer als Head of Social Media will der Verein seine Reichweite weiter ausbauen. Kramers Erfahrung beim DHB und der HBL soll helfen, den TuS Ferndorf digital stärker zu positionieren.
  • Dauerkarten: Mit einer Steigerung von 10 Prozent konnte ein neuer Rekord an verkauften Dauerkarten erzielt werden.

Fazit

Der Sponsorenabend machte deutlich: Der TuS Ferndorf hat in den letzten Jahren einen enormen Entwicklungsschub erlebt – sportlich, organisatorisch und finanziell. Mit einem Etat von über 1,5 Millionen Euro für die kommende Saison bewegt man sich zwar immer noch im unteren Drittel der Liga, doch die professionelle Aufstellung, die Treue der Sponsoren und die Begeisterung der Fans geben dem Verein eine stabile Basis.

Das Sponsoring bleibt dabei das Herzstück der Finanzierung, während Ticketing, Catering, Merchandising und Fernsehgelder wichtige ergänzende Bausteine darstellen. Die größte Herausforderung bleibt, die stetig steigenden Personalkosten und Infrastrukturaufwendungen in Einklang mit den Einnahmen zu bringen.

Trotz dieser Hürden blickt der TuS Ferndorf optimistisch nach vorn, getragen von einem starken Netzwerk an Partnern, einer leidenschaftlichen Fangemeinde und einer klaren Vision, sich dauerhaft in der 2. Handball-Bundesliga zu etablieren.

Bericht: KI/Peter Trojak

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