(wS/Red) Kreuztal 03.08.2025 | Ersatzkeeper glänzt, Jansen trifft – TuS Ferndorf zieht durch
Die harzigen Testspielwochen haben begonnen und der TuS Ferndorf hat sich fünf Spieltage auserkoren, um sich professionell auf die am 31.08.2025 beginnende, schwere Saison vorzubereiten. Nach den nun abgeschlossenen Athletikwochen gilt der volle Fokus dem Handballspiel, allen voran dem Einbinden der vier Neuzugänge. Nico Schnabl, Tom Jansen, Lukas Süsser und Julius Meyer-Siebert wollen künftig für den TuS richtig aufdrehen, jetzt heißt es: testen, testen, testen.
Nicht jeder Motor läuft von Beginn an rund – aber genau dafür sind diese Testspiele da. Ceven Klatt wird ausprobieren, was möglich ist: wer was wie umsetzt, wer sich für welche Rolle empfiehlt. Wer spielt sich in die Start-7? Wer steht zum Anpfiff auf der Platte?
Und so reisten unsere Ferndorfer zum Drittligisten Longericher SC, eine Kölner Vorstadtmannschaft, die auch in der vergangenen Saison in der 3. Liga aktiv war. Der bekannteste Spieler aus TuS-Sicht ist dort Malte Nolting, der in der letzten Spielzeit nach dem Ausfall von Philip Würz noch die Ferndorfer Fahnen hochhielt. „Man sieht sich immer zweimal“, sagte er damals beim Abschied, ob er damit das heutige Spiel meinte??
Ferndorf traf auf spielstarke Kölner, das zeigt schon das Endergebnis von 31:35 (16:20). 31 Gegentore sind eine echte Ansage. Aber, es ist ein Testspiel und da setzt jeder Trainer andere Schwerpunkte. Ein Sieg ist natürlich schön, aber letztlich zweitrangig, gute Testergebnisse und Verletzungsfrei dürfte da priorisiert werden.
Ceven Klatt musste ein wenig improvisieren: Ihm stand kein Torhüter und nur ein gelernter Außenspieler zur Verfügung, Stamm-Rechtsaußen Josip Eres. Einen zweiten Rechtsaußen gibt es im Kader aktuell noch nicht, und auf Linksaußen fehlten Hampus Dahlgren (Zahnschmerzen) sowie Gabriel da Rocha Viana (aus persönlichen Gründen). Torhüter Can Adanir musste krankheitsbedingt passen, er hatte Magenprobleme und Jonas Wilde ist weiterhin nicht einsatzfähig. Wir haben mit ihm gesprochen: Er sagte, er sei auf einem guten Weg und hoffe, Ende September wieder ins Training gehen zu können. Ebenso war auch Fabian Hecker nicht dabei, nach seinem Ellenbruch war er ja in Behandlung und ein Physio in Meinerzhagen behandelt ihn nun. Er war auch am Donnerstag in Ferndorf im Training, hat sich da aber das Knie geprellt. Ob er Dienstag in Nümbrecht dabei sein wird, werden wir sehen!
Wir haben bei Ceven Klatt nachgehakt, ob beim nächsten Testspiel am kommenden Dienstag um 18:30 Uhr in Nümbrecht einer der am Samstag noch fehlenden Spieler wieder mit an Bord sein könnte: Can, Gabriel oder Hampus.
Cevens Antwort: „Ich denke schon!“ 😉
Ferndorf legte in Köln gleich standesgemäß los und ging mit 4:0 in Führung. Trotzdem entwickelte sich ein durchwachsenes Spiel, aber Ceven Klatt sah bereits einige Dinge, die ihm gefielen. Allen voran: unser Ersatz-Torhüter Jannis Michel. Ja, Sie lesen richtig, der künftige Co- und Torwarttrainer stellte sich selbst zwischen die Pfosten. Kein Wunder, schließlich ist er ausgebildeter Torhüter.
Und er machte seine Sache richtig stark: 13 Paraden, davon 10 allein in der ersten Halbzeit – Hut ab!

In der Crunchtime kam dann Alexander Graf aus der zweiten Mannschaft des TuS zum Einsatz und verbuchte ebenfalls drei Paraden, auch das kann sich absolut sehen lassen.
Die Start-7 bestand aus: Jannis Michel, Hendrik Stock, Daniel Hideg, Josip Eres, Marvin Mundus, Valentino Duvancic und Nico Schnabl.
Die Gastgeber hielten gut mit, Zwischenstände wie 6:8, 9:11, 12:13, 15:16 und 16:18 sprechen eine deutliche Sprache. Und auch in der zweiten Halbzeit blieb das Spiel eng, sie endete sogar mit einem 15:15-Unentschieden. In der 37. Minute gelang dem LSC der Ausgleich zum 22:22, direkt gefolgt vom 23:22. Kurz darauf folgte sogar die zweite Führung der Kölner mit dem 24:23, es war aber auch ihre letzte Führung.
Die Ferndorfer blieben unbeeindruckt, legten eine Schippe drauf und alles war wieder im Lot. Die starke Phase der Gastgeber hatte bis zur 38. Minute gedauert: sieben Tore für den LSC, nur zwei für den TuS. Danach kontrollierte Ferndorf das Spiel, der Vorsprung pendelte sich meist bei zwei bis vier Toren ein, ohne dass der Eindruck entstand, das Spiel würde kippen.
Von den Neuzugängen zeigte Tom Jansen die auffälligste Leistung: 7 Treffer, darunter 2 Siebenmeter, damit war er bester Torschütze der Partie. Auch Max Löher aus der zweiten Mannschaft konnte sich mit einem Tor auf dem Spielberichtsbogen eintragen, Glückwunsch dazu!
Ceven Klatt hatte alle Spieler eingesetzt und keiner blieb ohne Torerfolg. Zum Schluss drehte Ferndorf nochmal auf, erhöhte auf 30:35, ehe der LSC mit dem Treffer zum 31:35 den Endstand herstellte.
Ein starkes Spiel zeigte übrigens auch ein alter Bekannter: Malte Nolting überzeugte im Trikot des LSC ,Chapeau!

Torschützen:
Tom Jansen 7/2, Josip Eres 5/2, Valentino Duvancic und Julius Fanger je 4, Mattis Michel, Daniel Hideg und Marvin Mundus je 3, Nico Schnabl 2 und Hendrik Stock, Max Löher, Julius Meyer-Siebert und Lukas Süsser je 1.
Stimmen zum Spiel:
CEVEN KLATT: Ich bin erstmal froh, dass sich keiner verletzt hat. Ich denke, es war ein guter Test und ein schnelles Spiel. Wir haben viel gewechselt, wollten aber auch viel Tempo laufen. Das haben wir über weite Strecken gut gemacht und viel mehr war es auch noch nicht nach der ersten Woche. Wir wollte hier gewinnen, das war das erste Ziel und das zweite Ziel war, dass wir übers Tempo zu einfachen Toren kommen wollten und ich denke, das ist uns auch gute gelungen. Mit den fehlenden Torhütern war das heute schon eine schwierige Situation, das haben die beiden aber sehr gut gelöst, Jannis allein mit 10 Paraden in der 1. HZ. Zu den neuen Spielern kann man schon was sagen, man sieht schon das Potential, was einfach da ist und das nach 1 Woche. Wo wir hinwollen, kann man deutlich erkennen und da geht es jetzt dran weiterzuarbeiten. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, aber es war für mich ein guter Eindruck nach der ersten Woche.
TOM JANSEN: Ich habe mich natürlich gefreut, heute das erste Testspiel für den TuS Ferndorf zu machen. Ich meine, man hat gesehen, logischerweise auch am Spielstand, dass jetzt noch nicht alles eingespielt ist. Wir haben versucht, uns auf die einfachen Sachen zu fokussieren wie Tempo oder auch Abwehr, da müssen wir einfach noch dran arbeiten, aber wir sind ja auch erst am Anfang der Vorbereitung.
NICO SCHNABL: Grundsätzlich habe ich mich sehr gefreut, das erste Spiel mit der Mannschaft zu machen. Ich denke mal, der ein oder andere technische Fehler und Fehlwurf waren definitiv zu viel, aber ich glaube, in der Phase der Saison und im Hinblick auf die Balltrainings, die wir bisher hatten, war das alles ganz OK. Ich denke, dass ich ganz zufrieden sein kann mit meinem Einstieg. Grundsätzlich habe ich mich sehr gefreut, das erste Spiel für Ferndorf zu machen und am Dienstag dann mehr.
Bericht: Peter Trojak
Fotos: Andreas Domian
















