(wS/ne) Neunkirchen 12.09.2025 | Petition der Verwaltung und Politik an die Bezirksregierung Arnsberg
Mit einem Brandbrief wenden sich die Bürgermeister der Gemeinden Neunkirchen und Burbach, Marco Schwunk und Christoph Ewers, gemeinsam mit der Schulleitung der Gemeinschaftlichen Sekundarschule Burbach-Neunkirchen (GMS), Schulleiter Jürgen Weber und Stellvertreter Andreas Stelzig, dem Vorsitzenden des Lehrerrates der GMS, Wulf Hassel, dem Vorsitzenden der GMS-Schulpflegschaft, Hennig Osenberg, sowie den Neunkirchener Fraktionsspitzen Manuela Köninger (Grüne), Bernd Wilbert Müller (CDU), Jan Weigel (SPD) und Jan Ebener (FDP) an die Bezirksregierung in Arnsberg. Diese hatte dem Schulträger der Gemeinschaftlichen Sekundarschule, der Gemeinde Burbach, mitgeteilt, dass für das Schuljahr 2025/2026 letztmalig der Antrag zur Einrichtung eines dritten Zuges am Schulstandort Neunkirchen genehmigt wird. Dies hat vor allem Auswirkungen auf die Schülerinnen und Schüler aus Herdorf, die jenseits der Landesgrenze von Rheinland-Pfalz in Nordrhein-Westfalen beschult werden wollen und künftig wohl nicht mehr aufgenommen werden könnten, selbst wenn Geschwisterkinder bereits die GMS oder auch das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Neunkirchen besuchen.
Das sind die Forderungen der Petition an die Bezirksregierung in Arnsberg:
„Die Schulgemeinschaft der GMS Burbach-Neunkirchen, die Verwaltung in Neunkirchen und die politischen Entscheidungsträger in Neunkirchen fordern die Bezirksregierung Arnsberg auf, die Entscheidung der Ablehnung eines dritten Zuges am Standort Neunkirchen ab dem Schuljahr 2026/2027 zurückzunehmen und weiterhin die Möglichkeit zur Bildung einer dritten Klasse bei Vorlage entsprechender Anmeldezahlen zu gewährleisten.
Die Begründung
Schülerzahlen: Aktuell besuchen 442 Schülerinnen und Schüler den Standort Neunkirchen, davon 100 aus Rheinland-Pfalz. Im Schuljahr 2025/2026 werden 84 neue Schülerinnen und Schüler in den Jahrgang 5 in Neunkirchen aufgenommen, davon 25 aus Herdorf. Eine zukünftige Ablehnung von 25-30 % unserer Schülerinnen und Schüler, die aus Rheinland-Pfalz kommen, wäre für die Schule nicht nur ein quantitativer, sondern auch ein qualitativer Verlust und würde den erklärten Elternwillen ignorieren.
Zweizügigkeit: Eine dauerhafte Zweizügigkeit und damit verbunden ein Rückgang der Schülerzahlen könnte den Schulstandort langfristig bedrohen. Dies würde zur Bildung heterogener Klassen mit bis zu 30 Schülerinnen und Schülern führen und die Aufnahme von Schülerinnen und Schülern, die nach Klasse 6 aus dem Gymnasium wechseln, unmöglich machen.
Pädagogische Konzepte: Die Entscheidung gefährdet wichtige pädagogische Konzepte und standortübergreifende Projekte in Bereichen wie Sport und nachhaltige Entwicklung, die für die Qualität der Schule entscheidend sind. Die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Neunkirchen wäre gefährdet.
Zukünftige Entwicklungen: Sinkende Schülerzahlen könnten zu einem Verlust an Lehrkräften und einer Abnahme höherwertiger Schulabschlüsse führen, was den Schulstandort langfristig gefährdet. Ein Qualitätsverlust wäre die Folge.
Attraktivität des Schulstandortes: Der nicht nur von den heimischen Firmen hochgradig anerkannte Schulstandort der GMS in Neunkirchen würde an Attraktivität verlieren.
Auslaufmodell: Der Standort Neunkirchen könnte so das Schicksal vieler Sekundarschulen im Land ereilen, die sich nach einer zunehmenden Zweizügigkeit zu einem Auslaufmodell entwickelt haben. Erste Sekundarschulen sind bereits wieder geschlossen worden. Der Standort in Neunkirchen ist in seiner jetzigen Form sowohl in Neunkirchen als auch in Herdorf mehr als anerkannt. Das beweisen nicht zuletzt die stetig wachsenden Schülerzahlen.“

