(wS/si) Siegen 23.10.2025 | Auch die letzten Abschnitte der rund 1,7 Kilometer langen Stadt- und Schlossmauer der Stadt Siegen sind saniert. Damit ist das jahrelange Mammut-Projekt – angefangen 2018 mit der „Hasengartenbatterie“ am Oberen Schloss – nun offiziell abgeschlossen.
Zu den letzten Teilstücken gehörten einzelne Mauerabschnitte in der Siegener Altstadt: Hier wurden in den letzten Monaten die letzten, noch erhaltenen Abschnitte der mittelalterlichen Mauerreste saniert und damit „für die nachfolgenden Generationen gerettet“, erklärte Projektleiter Jürgen Katz jetzt bei einem Stadtmauer-Rundgang gemeinsam mit Bürgermeister Steffen Mues. „Es hat sich absolut gelohnt, schon von 2010 an die Fördermittel bei den entsprechenden Ministerien mit dem entsprechenden Verhandlungsgeschick zu akquirieren und zu erreichen, dass die Sanierung der historischen Mauer in das Städtebauprojekt ,Rund um den Siegberg‘ mitaufgenommen wurde“, so Steffen Mues im Rückblick. So sei verhindert worden, dass die Stadtmauer dem Verfall preisgegeben wurde.
Die Bau- und Planungskosten der Gesamtsanierung belaufen sich auf rund 10 Mio. Euro, davon wurden rund 70 Prozent gefördert. Die Komplett-Sanierung der Stadt- und Schlossmauer ist zugleich die größte Baumaßnahme im Städtebau-Förderprojekt „Rund um den Siegberg“. Sie war in insgesamt acht Bauabschnitte unterteilt.
Drei Schalentürme und verschiedene Mauerabschnitte in der Siegbergstraße sowie weitere Mauersanierungen in der Flurenwende, der Löhrstraße, der Kohlbettstraße, der Hermannstraße sowie der Mauerstraße/Hainstraße wurden – soweit noch möglich – mit Originalsteinen aus dem Mittelalter wieder hergestellt. Die sog. „Schalentürme“ waren eine in früheren Zeiten übliche Bauweise, bei der im Rahmen des Stadtmauerbaus Türme in die Mauer integriert wurden. „Einer der Schalentürme an der Siegbergstraße war leider so marode, dass rund 80 Prozent der Steine aus Gründen der Stabilität erneuert werden mussten. Trotzdem ist die Restaurierung ganz hervorragend gelungen und erinnert sehr gut an die ursprünglich angelegte Mauer“, erklärte Projektleiter Jürgen Katz. Er dankte auch insbesondere den Anwohnern für ihr Entgegenkommen und die Geduld bei Sanierungsarbeiten, die zum Teil von privaten Grundstücken aus stattfinden mussten.
Damit ist die Stadt- und Schlossmauer nun nach jahrelanger Arbeit in Siegen wiederinstandgesetzt, mehr als 12.000 Quadratmeter Mauerwerksflächen – ungefähr eineinhalb Fußballfelder – wurden von den Bauleuten der Fachfirma denkmalgerecht saniert. Der letzte große, zusammenhängende Abschnitt war die Sanierung der Stadtmauer am Obergraben unterhalb der Martinikirche.
Vor dem Beginn der Sanierung war die Stadtmauer stellenweise so marode, dass sie in Teilen mit Netzen gesichert werden musste, um Passanten vor herabstürzenden Mauersteinen zu schützen.

Projektleiter Jürgen Katz (l.) stellte Bürgermeister Steffen Mues die sanierte Stadtmauer in der Altstadt vor. (Foto: Stadt Siegen)