Burbach investiert weiter in Bildung, Sicherheit und Infrastruktur

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(wS/bu) Burbach 04.12.2025 | Die Gemeinde Burbach profitiert in Zukunft weiter von der umsichtigen und verantwortungsvollen Finanzplanung der vergangenen Jahre. In den ertragsreichen Jahren vor 2021 wurde weitsichtig geplant, Rücklagen wurden gebildet. Seit nunmehr vier Jahren sind die globalen Entwicklungen und deren wirtschaftliche Auswirkungen allerdings auch in Burbach deutlich spürbar.
Der kontinuierliche Anstieg der Transferleistungen tut sein Übriges. Der von Kämmerin Kirsten Herr errechnete Haushaltsplanentwurf für 2026 weist daher erneut ein Minus aus. Der Jahresfehlbetrag wird mit rd. 8,4 Mio. Euro beziffert. Geplanten Erträgen i.H.v. 45,6 Mio Euro stehen kalkulierte Aufwendungen von 54 Mio. Euro gegenüber.

Durch den Griff in die weiterhin gut gefüllte Ausgleichsrücklage wird der Etat ausgeglichen. Trotz der herausfordernden Situation stehen 5,8 Mio. Euro für Investitionen zur Verfügung.
„Die Kommunen stehen finanziell unter enormen Druck. Das spüren wir auch hier in Burbach. Der Haushalt weist nun zum wiederholten Male ein strukturelles Defizit auf, das nur durch den Griff in
der Ausgleichsrücklage fiktiv ausgeglichen werden kann“, sagt Jonas Becker bei seiner ersten
Vorstellung des Burbacher Haushaltes als Bürgermeister. Mit Blick auf die jüngere Vergangenheit
hat die Kämmerei den Haushalt 2026 konservativ berechnet, auch wenn das laufende Haushaltsjahr
wohl etwas besser abschließen wird, als zunächst gedacht. „Für 2025 erwarten wir 3 Mio. Euro mehr
an Gewerbesteuern einzunehmen, als im aktuellen Haushaltsplan kalkuliert waren. Der
Jahresfehlbetrag 2025 wird sich voraussichtlich um etwa 3 Mio. Euro auf nunmehr 6,9 Mio. Euro
reduzieren“, rechnet Jonas Becker vor. Statt 18 Mio. Euro werden die Einnahmen aus der
Gewerbesteuer rund 21 Mio. Euro betragen. Dennoch bleibt unter dem Strich ein deutliches Defizit.
„Daraus ergibt sich die Verantwortung, in den nächsten Jahren weiter mit Sorgfalt und Augenmaß
zu wirtschaften. Gleichzeitig wollen wird die Gemeinde aber auch weiterentwickeln und
zukunftssicher gestalten“, beschreibt der Bürgermeister die Herausforderung.
Für 2026 bedeutet dies u.a., dass die Grundsteuer A um 14 Prozentpunkte 172 Prozentpunkte und
die differenzierte Grundsteuer B für Wohngrundstücke um 22 Prozentpunkte auf 470
Prozentpunkte angehoben werden. Es ist die erste aufkommenswirksame Anpassung der
Grundsteuern A und B seit 2019. Die Grundsteuer für Nicht-Wohngrundstücke bleibt unverändert
bei 1.043 Prozentpunkten. Auch die Gewerbesteuer wird nicht verändert und liegt weiterhin bei 430
Prozentpunkten. „Wir wollen unsere Unternehmen im kommenden Jahr nicht zusätzlich belasten“,
erklärt Bürgermeister Jonas Becker.

Bürgermeister Jonas Becker und Kämmerin Kirsten Herr stellen den Haushaltsplanentwurf 2026 vor. Die Gemeinde plant mit einem Defizit von 8,4 Mio. Euro.

Bei den Gebühren haben Verwaltung und Politik versucht, zusätzliche Belastungen auf ein Minimum
zu reduzieren. So werden etwa die Abfallgebühren nicht angepasst, sie bleiben auf dem aktuellen
Niveau des laufenden Jahres. Die Niederschlagwassergebühr bleibt ebenfalls konstant bei 1,04 Euro pro Quadratmeter und Jahr. Die monatliche Grundgebühr für den Kanal wird sogar um 3 Cent auf 4,53 Euro gesenkt.

Dafür steigt die Schmutzwassergebühr pro Kubikmeter um 13 Cent auf 3,19 Euro.
Auch die Wassergrundgebühr (netto) steigt von 8,74 Euro auf 9,39 Euro im Monat; die Wassergebühr pro Kubikmeter beträgt netto künftig 2,70 Euro statt 2,35 Euro.
Trotz angespannter Wirtschaftslage machen die Einnahmen aus der Gewerbesteuer den größten
Teil der gemeindlichen Erträge aus. Hier rechnet Kämmerin Kirsten Herr mit 22 Mio. Euro. Insgesamt erwartet die Kommune 37,8 Mio. aus Steuereinnahmen. Davon verbleiben allerdings weniger als zwei Drittel in Burbach. „Die in Summe um 16 % gestiegene Kreisumlage – das sind für Burbach 3,4 Mio. Euro mehr als im laufenden Jahr – verkleinert unseren Handlungsspielraum in erheblichem Maße. 70 Prozent unseres Steueraufkommens fließen direkt an den Kreis Siegen-Wittgenstein ab.“
14 Mio. muss Burbach als allgemeine Umlage an den Kreis abführen, dazu kommen weitere 9 Mio. in Form der differenzierten Jugendumlage. Macht 23 Mio. Euro – die Gewerbesteuereinnahmen sind somit direkt aufgezerrt.

Dennoch wird Burbach die Gemeindeentwicklung vorantreiben und in vernünftigem Maße investieren. „Im laufenden Jahr haben wir Investition vor allem in den Bereichen Bildung, Infrastruktur und Sicherheit vorgenommen, vor allem bei den Feuerwehren. Diesen Weg werden wir 2026 fortsetzen“, kündigt Bürgermeister Jonas Becker. So sind beispielsweise Investitionen i.H.v. 1,2 Mio. Euro für die Schulen vorgesehen, worin auch Planungskosten für den Erweiterungsbau in Wahlbach und für die Entwicklung des Standortes Burbach enthalten sind. 925.000 Euro werden in die Erweiterungen einiger Feuerwehrgerätehäuser fließen, 560.000 Euro sind für ein neues Feuerwehrfahrzeug verplant. 1,5 Mio. Euro werden für große Straßenbaumaßnahmen in die Hand genommen: Auf der Agenda stehen etwa die Heimhofstraße in Würgendorf sowie Talstraße, Tannenstraße, Waldweg in Lützeln.
„Um zukünftig noch Handlungsspielraum zu haben, gilt es rechtzeitig gegenzusteuern, um die Rücklagen nicht zu stark abschmelzen zu lassen. Gleichzeitig stehen für Burbach in den nächsten Jahren einige wegweisende, große Investitionen an. Dieser Herausforderung werden wir uns gemeinsam mit Politik, Gesellschaft und Verwaltung stellen, um Burbach auch zukünftig stabil weiterentwickeln zu können“, gibt Bürgermeister Jonas Becker die Marschroute vor.

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