(wS/si) Siegen 09.12.2025 | Zum siebten Mal hat die Stadt Siegen den „Heimat-Preis“ verliehen. Die Heimatgruppe Niederschelden (1. Platz), der Arbeitskreis Dorferneuerung und Dorfgeschichte Langenholdinghausen (2. Platz) sowie der Heimat- und Bürgerverein Feuersbach (3. Platz) wurden von Bürgermeister Tristan Vitt in der Gaststätte „Zur Hammerhütte“ für ihre Projekte am Donnerstag, 27. November, ausgezeichnet.
Die Heimatgruppe Niederschelden überzeugte die Jury mit ihrer Ausstellung „Unser Werk – Wirtschaftswunder Charlottenhütte – Fotoausstellung und mehr aus den 1950er und 1960er Jahren“. Im Vorfeld wurden für die Ausstellung in einer ehemaligen Gießhalle der Charlottenhütte um die 6.000 Foto-Negative gesichtet und zu einem großen Teil digitalisiert. Die Ausstellung selbst stieß auch auf reges Interesse der Bürgerinnen und Bürger. In seiner Laudatio hob Tristan Vitt den Verdienst der Ausstellung hervor, „das geschichtliche Erbe der Hütte zu bewahren und vor allem jüngeren Generation den Stellenwert der Hütte als ein Kapitel Siegener Industriegeschichte zu vermitteln.“ Der Verein erhielt für dieses Engagement ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro.
Geschichtsprojekte in Langenholdinghausen und Feuersbach erhalten Preisgeld
Den 2. Platz und ein Preisgeld von 1.500 Euro für ihr Projekt „Sich der Schrecken des Krieges bewusst sein und den Frieden zu schätzen wissen“ erhielt der Arbeitskreis Dorferneuerung und Dorfgeschichte Langenholdinghausen. Der Verein beschäftigte sich mit den Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf die Einwohnerinnen und Einwohner von Langenholdinghausen. Nach umfassenden Recherchen präsentierten die Vereinsmitglieder ihre Ergebnisse in zwei Bildvorträgen. Aufgearbeitet wurden darin vor allem die Geschichten der 35 gefallenen Soldaten und Opfern von Bombenangriffen. Der zweite Vortrag setzte sich mit dem Schicksal der Ostvertriebenen und deren Ankommen in einem fremden Umfeld auseinander. Der Verein erinnerte damit an die Schrecken von Krieg und Vertreibung.
Mit dem 3. Platz und einem Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro wurde abschließend noch der Heimat- und Bürgerverein Feuersbach für das Projekt „40 Jahre Herz von Feuersbach – Geschichte bewahren, Gemeinschaft feiern, Zukunft gestalten“ ausgezeichnet. Neben einem Bürgerfest zum 40-jährigen Vereinsbestehen ist der Verein derzeit damit beschäftigt, historische Fotografien, Dokumente und Zeitzeugenberichte zu sammeln und zu digitalisieren. Dadurch soll ein „historisches Gedächtnis“ entstehen, um nachfolgenden Generationen Zugang zu diesen Informationen bereitstellen zu können.
Anlässlich der Gebietsreform vor fünfzig Jahren, durch die Siegen zur Großstadt wurde, standen in diesem Jahr die Siegener Stadtteile im Rampenlicht. Nach einem Rückgang der Bewerbungen in den letzten beiden Jahren, reichten 2025 erstmals wieder mehr Vereine ihre Projekte für den „Heimat-Preis“ ein.
Dieter Tröps verabschiedet sich als Kreisheimatpfleger
Eine besondere Note erhielt die Veranstaltung durch einen spontanen Redebeitrag von Dieter Tröps, scheidender Kreisheimatpfleger Siegen-Wittgenstein. In seiner kurzen Ansprache bedankte sich Tröps stellvertretend bei den Vereinsvorsitzenden für die gute Zusammenarbeit über die letzten 25 Jahre. Tröps, gebürtiger Bürbacher, wurde einen Tag nach der Verleihung selbst ausgezeichnet – und zwar mit dem Bundesverdienstorden, der höchsten Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland.

Bürgermeister Tristan Vitt (3.v.r.) mit den Vorsitzenden der ausgezeichneten Vereine. Foto: Stadt Siegen








