„Neunkirchen schockt“

Infoabende angelaufen – Spenden machen weitere Defis möglich

(wS/red) Neunkirchen 24.07.2018 | Der plötzliche Herztod kann jeden treffen. Mehr als 400 Menschen sterben allein in Deutschland Tag für Tag an den unbehandelten Folgen des Herzkammerflimmerns. Dabei kann Hilfe so einfach sein. Sie setzt lediglich wenige Handgriffe und im besten Fall einen Defibrillator voraus. Durch dessen Einsatz und die Herz-Lungen-Wiederbelebung durch einen Ersthelfer können die Überlebenschancen verdoppelt bis verdreifacht werden.

Um für den Notfall gewappnet zu sein und die Zeit bis zum Eintreffen eines Rettungswagens zu überbrücken, engagiert sich das „Ersthelferkonzept Neunkirchen“ für eine flächendeckende Versorgung öffentlich zugänglicher „Defis“. Zugleich bietet der Arbeitskreis aus Mitgliedern der Gemeinde, des DRK und der Feuerwehr in allen Neunkirchener Ortsteilen kostenlos Informationsabende dazu an.

Ardina John vom DRK-Frauenverein Zeppenfeld-Wiederstein, Frank Podehl, Vorstand der Sparkasse Burbach-Neunkirchen, der UWG-Vorsitzende Gerhard Lichtenthäler, Renate Wingenroth als Vertreterin der Schäfer-Stiftung, Kai-Steffen Jung, Geschäftsführer der OPS-Ingersoll GmbH, Almuth Bickard (UWG-Fraktion), Bernd Wilbert Müller, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins, Stephanie Schmidt (Createx), Christian Weth, Leiter der örtlichen Feuerwehr, Eva-Mario Klein (Vorständin der BKK Achenbach-Buschhütten), die DRK-Ausbilderin für Erste Hilfe und Frühdefibrillation Christine Jung und Torsten Jentsch, Leiter der Audi BKK im Siegerland wollen mit ihrem Engagement und ihren Spenden im Rahmen der Aktion „Neunkirchen schockt“ die Bürgerinnen und Bürger der Hellergemeinde noch besser vor dem plötzlichen Herztod schützen. (Foto: Gemeinde Neunkirchen)

„In fast allen anderen europäischen Ländern werden weitaus mehr Leben durch Ersthelfer gerettet als in Deutschland“, weiß der Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Bernd-Wilbert Müller. Dabei ist die Anwendung des Schockgebers ebenso wie die Herz-Lungen-Wiederbelebung, einfach zu erlernen. „Ob betroffen oder beteiligt – jederzeit und überall kann es jeden von uns treffen“ bringt Christian Weth, Leiter der örtlichen Feuerwehr, die Sachlage auf den Punkt. Wie dann adäquat zu handeln ist, wird vom „Ersthelferkonzept Neunkirchen“ an insgesamt sechs Abenden in den sechs Ortsteilen gezeigt.

Nach der Auftaktveranstaltung im Otto-Reiffenrath-Haus versammelten sich die Spender und warben für die gute Sache: „Der plötzliche Herztod ist sicher kein Thema, mit dem man sich gern auseinandersetzt“, weiß Eva-Maria Müller, Vorständin von der BKK Achenbach-Buschütten, „und genau darum ist es wichtig, die Menschen abzuholen und aufzuklären.“

Auch die Audi BKK ist sich der Notwendigkeit eines dichten Defibrillatoren-Netzes bewusst: „Als regionaler Versorger sehen wir uns in der Verantwortung für die Menschen vor Ort. Da ist es selbstverständlich, dass wir uns mit einer Spende engagieren, die Leben retten kann.“

Ardina John vom DRK-Frauenverein Zeppenfeld-Wiederstein organisiert mit ihren Mitstreiterinnen regelmäßig ein Dorfcafé. „Das Dorfcafé ist eine Veranstaltung für die Gemeinschaft. Die Defis sind eine Anschaffung für die Gemeinschaft. Deshalb haben wir uns entschieden, den Erlös zu spenden, um den Besuchern unseres Dorfcafés Sicherheit zurückzugeben.“

Ähnlich wie der UWG-Vorsitzende Gerhard Lichtenthäler, der unterstreicht, „die Defis sind eine unterstützenswerte Sache, von der die Allgemeinheit profitiert.“

Kai-Steffen Jung, dessen Unternehmen OPS-Ingersoll GmbH bereits fünf Geräte gespendet hatte und damit den Anstoß zum Ersthelferkonzept Neunkirchen gab, sagte noch vor Ort ein weiteres Gerät zu, griff zum Mobiltelefon und erledigte die entsprechenden Formalitäten.

Neben der Schäfer Stiftung, in deren „Satzungswerk die Volksgesundheit verankert ist, „wie deren Vertreterin Renate Wingenroth betonte, unterstützten auch die OPN Otto Petri Chemie, die Fritz Schäfer GmbH und nicht zuletzt die Sparkasse Burbach-Neunkirchen das Projekt mit Sach- bzw. Geldspenden.

Die Werbeaktion „Neunkirchen schockt“ wurde von der Firma Createx maßgeblich mitgestaltet und finanziert, T.P.S., der Tunnelplakatservice Altenseelbach stellt kostenlose Werbebanner zur Verfügung.

Nach wie vor wird Unterstützung benötigt, um das Defi-Netz auszubauen. „Ein Teil der Spenden ist natürlich auch in die Anschaffung von Infomaterial und Übungspuppen geflossen“, erklärt die Sprecherin des Ersthelferkonzeptes, Christine Jung. Neun Defibrillatoren seien inzwischen in Neunkirchen installiert, weitere sollen folgen. „Es sind noch einige weitere Anschaffungen notwendig, um die Menschen vor Ort gezielt informieren und schulen zu können. Des weiteren wären Defis an weiteren Punkten wünschenswert, damit die lebensrettenden Maßnahmen im Falle einer Herz-Lungen-Wiederbelebung innerhalb kürzester Zeit erfolgen können“, so Jung.

Die Besucher des ersten Informationsabends zeigten sich durchweg begeistert und erlangten den Mut, zukünftig Leben zu retten. Die nächsten Veranstaltungen finden am 21. August um 19.00 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Wiederstein und am 5. September zur gleichen Zeit im Dorfgemeinschaftshaus Zeppenfeld statt. Infoabende in den übrigen Ortsteilen folgen. Die Organisatoren hoffen auf eine rege Teilnahme.

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