DGB-Region Südwestfalen: Erinnerung wachhalten – Nie wieder Krieg! Abrüsten statt Aufrüsten!

(wS/red) Siegen/NRW 30.08.2018 |

Am Antikriegstag gedenken die Gewerkschaften des Grauens und des unermesslichen Leids der beiden Weltkriege, die über 80 Millionen Tote gefordert haben.

Ingo Degenhardt, Geschäftsführer der DGB-Region Südwestfalen, erklärt dazu: ‘‘Jährlich erinnern wir am
1. September daran, dass es dieser Tag war, an dem Nazi-Deutschland mit seinem Überfall auf Polen 1939 den zweiten Weltkrieg entfacht hat. Gerade in diesem Jahr haben wir besonderen Anlass, den Antikriegstag als Tag des Mahnens vor den zerstörerischen Folgen von besinnungslosem Nationalismus und Faschismus zu begehen“. In diesem Jahr jährt sich das Ende des Ersten Weltkrieges zum hundertsten Mal. ‘‘Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!“, dazu bekennt sich die Gewerkschaftsbewegung in Deutschland, in Europa und weltweit.

Mit großer Sorge blickt der südwestfälische DGB auf das Risiko von militärischen Auseinandersetzungen. Dieses ist so groß wie seit 1989 nicht mehr. Rund um den Globus toben mehr als 30 Kriege und bewaffnete Konflikte. Auch die nukleare Bedrohung hat eher zugenommen als abgenommen.

Für Degenhardt gibt es noch einen weiteren Grund wachsam zu sein. ‘‘Das globale Erstarken von Nationalismus und Protektionismus, die Ausbreitung autoritärer, autokratischer und rechtspopulistischer Regime fördern die Entstehung einer neuer Weltunordnung. Nie waren so viele Menschen auf der Flucht gewesen. Heute sind es weltweit 68,5 Millionen. Die meisten mussten ihre Heimat verlassen, weil dort Krieg oder Bürgerkrieg herrscht. Diese Themen gehen uns alle etwas an“, so der Gewerkschafter.

Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften treten zudem für Abrüsten statt Aufrüsten ein und lehnen das NATO-Ziel ab, die Rüstungsausgaben der Bündnispartner auf zwei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung zu erhöhen. Zwei Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) für den Rüstungsetat- das wären alleine in Deutschland weitere 30 Milliarden Euro, die im zivilen Bereich fehlen würden. Degenhardt: ‘‘Wir sehen hier weitere finanzielle Defizite für Investitionen in Bildung, Hochschulen, Schulen und Kitas, für den sozialen Wohnungsbau, für kommunale und digitale Infrastruktur, für eine gerechte und ökologische Gestaltung der Verkehrs- und Energiewende, für eine bessere Alterssicherung und mehr soziale Sicherheit auf uns zukommen.“

Vor diesem Hintergrund fordert die DGB-Region Südwestfalen die deutsche Bundesregierung dazu auf, endlich umzudenken und mit ihren EU-Partnern eine gemeinsame europäische Strategie friedenssichernder Konflikt- und Krisenprävention zu erarbeiten. Degenhardt richtet auch einen Appell an die Bundestagsabgeordneten in der Region. Auch sie müssten ihre Verantwortung wahrnehmen und sich gegen die massive Aufstockung der Verteidigungsausgaben aussprechen und sich für eine zivile Strategie der Friedenssicherung einsetzen.

Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften unterstützen zudem die friedenspolitische Initiative ‘‘Abrüsten statt Aufrüsten“ und rufen anlässlich des Antikriegstags öffentlich dazu auf, die Petition dieser Initiative gegen das Zwei-Prozent-Ziel der Bundesregierung zu unterzeichnen.

(https://abruesten.jetzt)


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