(wS/red) Siegen 08.07.2020 | „Oh Boy“ Großes Kino – großes Theater made in Siegerland
Wilnsdorf/Berlin. Was machen Künstler in Zeiten von Corona? Auch wenn diverse kulturelle Institutionen wieder die Erlaubnis haben öffnen zu dürfen, sind die Bedingungen anders, schwierig und meist nicht rentabel. So sitzen viele Künstler Zuhause und überlegen was man jetzt und in naher Zukunft tun kann. So schaute Schauspieler Klaus Krückemeyer die DVD des international preisgekrönten Kinofilms „Oh Boy“ (2012) seines Freundes Jan-Ole Gerster und dachte „diese tolle Geschichte kann und muss man auch auf die Theaterbühne bringen“.
Beide Künstler haben ihre Jugend im Siegerland verbracht und sind seitdem befreundet. Krückemeyer rief bei Gerster in Berlin an und fragte den Filmemacher, was er von der Idee hielte den Film für die Bühne zu bearbeiten. Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet und erhielt 2013 den Deutschen Filmpreis in sechs Kategorien, unter anderem als bester Spielfilm. „Oh Boy“ ist das selbstironische Portrait eines jungen Mannes (im Film: Tom Schilling) und der Stadt, in der er lebt – Berlin. In eindringlicher Ästhetik changiert der Film zwischen Melancholie und Humor und zeigt die Suche des Protagonisten nach seinem Platz in der Welt, in der eigentlich alles möglich ist.
Da Gerster gerade in der Auswertung seines zweiten Kinofilms „Lara“ mit Corinna Harfouch steckt, sagte er zu Krückemeyer „mach doch mal“. So setzte der sich daran und schrieb aus Gersters Originaldrehbuch, der Kinofilmversion, entfallenen, gekürzten und eigenen Szenen eine Theaterversion, die mit nur 6 Darsteller*innen in 32 Rollen auf der Bühne gespielt werden kann. Danach nahm er Kontakt zum renommierten Verlag der Autoren in Frankfurt auf der direkt von der Bühnenfassung ganz angetan war. Jetzt wurden die Verträge unterschrieben und alle Beteiligten freuen sich auf eine baldige Uraufführung mit viel Publikum.
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