Sieger des Siegener Heimat-Preises geehrt

(wS/red) Siegen 10.09.2020 | Buchprojekt, Nachbarschaftshilfe, „Wege-Bahnung“ – Sieger des Siegener Heimat-Preises 2020 geehrt

Am Dienstag, 8. September 2020, wurde zum zweiten Mal der Siegener Heimat-Preis verliehen; corona-bedingt hatte die Stadt Siegen diesmal in kleinerer Runde in das Restaurant der Siegerlandhalle geladen. Bekannt aus dem Vorjahr waren dagegen die 1. Preisträger:

Peter Schulte und Dieter Solms setzten sich mit dem Projekt „Vom Qualitätsweg mit Kulturerlebnis zur Traumtour – Geflüchtete bauen Naturpfad im Numbachtal“ an die Spitze.

Bei dem neuen, erneut siegreichen Projekt konzipierten und errichteten drei aus Syrien bzw. dem Irak geflüchtete Männer – ein Architekt, ein Straßen-Ingenieur und ein Lehrer –gemeinsam mit Stadtförster Jan Marc Heitze einen beeindruckenden Naturpfad im Numbachtal, der sich am Verlauf des Baches orientiert. Sie wollten ihrer neuen Heimat hiermit etwas zurückgeben, erklärten die drei ihr Engagement. Hierfür erhielt die Initiative ein Preisgeld von 3.000 Euro.

Bereits 2019 gewannen die engagierten Ehrenamtler Solms und Schulte mit ihrer AG „Kultur, Natur und Heimatgeschichte erforschen und erleben – Schüler auf historischer Spurensuche“ für Schülerinnen und Schüler der Hauptschule Achenbach den ersten Preis. „Corona hat uns in diesem Projekt ausgebremst, sodass wir uns etwas Neuem zuwenden mussten“, erklärte Peter Schulte stellvertretend für die Initiative Regionalgeschichte die Motivation.

Bild: Die Preisträgerinnen und Preisträger des zweiten Siegener Heimat-Preises zusammen mit Bürgermeister Steffen Mues (hinten, 3. von links) und Stadtrat Arne Fries (hinten, 2. von links). Foto: Stadt Siegen.

„Engagierte Menschen, die nicht ruhen, bis ihre Idee auch umgesetzt ist, das ist, ganz besonders in dieser Zeit, unabdingbar, damit wir in ‚Nach-Corona-Zeiten‘ wieder ein aktives Vereinsleben, eben das Fundament unserer Stadtgesellschaft, haben werden“, betonte Bürgermeister Steffen Mues. Er überreichte gemeinsam mit dem Beigeordneten für Kultur, Stadtrat Arne Fries, die Preise. Hierbei gab es eine Besonderheit: zwei zweite Preise. Mit je 1.500 Euro Preisgeld wurde die zu Beginn der Corona-Pandemie gestartete, aber auf Langfristigkeit ausgelegte Nachbarschaftshilfe „SoLiNa Siegen“ (Solidarität und Nachbarschaft) ebenso bedacht wie der Weidenauer Rüdiger Fries für sein Heimatbuch „Mein Schulweg – Bilder und Anekdoten“. Das Buch erinnert an Boschgotthardshütten, die alte Hüttensiedlung und später eigenständige Gemeinde, die dem Bau der Hüttentalstraße zum Opfer fiel.

Sieben Bewerbungen waren für den zweiten Siegener Heimat-Preis eingegangen, die von einer elfköpfigen Jury bewertet wurden. Sie setzte sich zusammen aus Vertretern der Ratsfraktionen, dem Stadtbaurat und dem Beigeordneten für Kultur sowie der Leiterin der Kulturabteilung. Zuvor hatte der Rat der Stadt Siegen im Februar dieses Jahres die erneute Auslobung des Siegener Heimat-Preises sowie die dazugehörigen Preiskriterien beschlossen: Prämiert werden sollten Projekte, Maßnahmen und Initiativen, in denen Menschen sich in besonderer Weise ehrenamtlich in und für Siegen – ihre Heimat – engagieren.

Mit dem Förderprogramm „Heimat.Zukunft.Nordrhein-Westfalen“ hat das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW ein umfangreiches Förderprogramm aufgelegt, um lokale und regionale Identität zu stärken. Ziel ist, das Engagement von Vereinen, Organisationen, Initiativen und Kommunen zur Gestaltung der vielfältigen Heimat in Nordrhein-Westfalen zu fördern. Dafür hat die Landesregierung bisher rund 150 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

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