(wS/red) Siegen-Wittgenstein 25.04.2021 | Generationenwechsel an der Spitze der Kreisvolkshochschule – Sandra Thiemt wird Nachfolgerin von Winfried Hofmann
15 Jahre lang war Winfried Hofmann Leiter der Volkshochschule des Kreises Siegen-Wittgenstein – zum 30. April 2021 geht er in den Ruhestand. Nachfolgerin wird Sandra Thiemt. Die 48-jährige geborene Siegenerin ist verheiratet und lebt in Kreuztal. Landrat Andreas Müller hat sich jetzt mit beiden zur Amtsübergabe getroffen. Er dankte Winfried Hofmann für seine engagierte Arbeit und wünschte Sandra Thiemt viel Erfolg und gute Ideen für die neue Aufgabe.
„Für uns als Kreis ist unsere Volkshochschule ein kleines Juwel. Sie bietet Weiterbildung für alle gesellschaftlichen Gruppen und Menschen jedes Alters wohnortnah im städtischen wie im ländlichen Raum an“, unterstreicht der Landrat: „In einer Zeit, in der lebensbegleitendes Lernen immer selbstverständlicher wird, ist unsere Volkshochschule ein etablierter Anbieter sowohl für berufliche Fortbildungen, als auch von Angeboten für jedermann – von den Sprachkursen für den Urlaub über politische Bildung bis hin zu kreativen Kursen für die Freizeitgestaltung. Winfried Hofmann hatte immer den Daumen am Puls der Zeit und mit neuen Ideen und Angeboten nachhaltige Impulse gesetzt“, so Müller.
Auch Winfried Hofmann unterstreicht die große Breite des Bildungsangebotes und betont den frühzeitigen Blick auf relevante Themen: „Über das Waldsterben, die Klimaveränderung und den Einsatz von Wind- und Solarenergie haben wir schon in den 90er-Jahren des letzten Jahrtausends in allen Städten und Gemeinden ausführlich informiert. Bis heute sind wir immer sehr nah am aktuellen Geschehen“, sagt er: „Ich war selbst immer wieder von der Vielfalt des Programmangebotes begeistert, dass das Team in Zusammenarbeit mit den Dozentinnen und Dozenten zweimal im Jahr erstellt!“
Besonders gerne erinnert sich Hofmann an die Tagesfahrten zu Ausstellungen z.B. in Bonn, Köln oder Frankfurt: „Hier erinnere ich mich z.B. an die Objekte aus der kambodschanischen Tempelanlage Angkor Wat oder die versunkenen Schätze Ägyptens – zwei Ausstellungen, die 2007 in der Ausstellungshalle in Bonn gezeigt wurden“, so Hofmann: „Das Gemeinschaftserleben mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gehört zu den unvergesslichen Momenten meiner Amtszeit. Wäre ich nur in meinem Büro geblieben, wären mir die große Neugierde der Siegerländer und Wittgensteiner auf Unbekanntes, die Lust am Lernen und die Freude, all dies in Gemeinschaft erleben zu wollen, nicht so deutlich geworden.“
Die letzten 14 Monate waren bei der Kreis-VHS wie in der gesamten Gesellschaft von der Corona-Pandemie geprägt. So übernimmt Sandra Thiemt die Leitung der Volkshochschule zu einem Zeitpunkt, in dem vieles nicht stattfinden kann, bzw. als Online-Veranstaltung neu konzipiert und angeboten werden muss – eine Entwicklung, die die neue Leiterin auch für die Zeit nach der Pandemie vorantreiben möchte.
Sandra Thiemt ist Diplom-Pädagogin und -Sozialarbeiterin und hat ihre ersten Erfahrungen in der Sozialpädagogik am Berufskolleg AHS gesammelt und anschließend „Außerschulisches Erziehungs- und Sozialwesen“ an der Universität Siegen studiert. Nach einem Anerkennungsjahr im Amt für Kinder, Jugend und Familie bei der Stadt Bonn, kam sie wieder zurück an die Universität Siegen, um ein Aufbaustudium zur Diplom-Pädagogin zu absolvieren. Parallel dazu war sie freie Mitarbeiterin im Berufsbildungszentrum (bbz) der IHK Siegen e. V., wo sie sich um die Arbeit mit und Qualifizierung von nicht ausbildungsreifen Jugendlichen gekümmert hat – und zudem auch um die Schulsozialarbeit im Kindertreff Siegen.
Beim Kreis Siegen-Wittgenstein ist Thiemt seit Januar 2000 tätig, zunächst in der Sozial- und Jugendhilfeplanung als wissenschaftliche Begleiterin des Modellprojektes „Partizipation als Präventionsansatz“. Anschließend war sie drei Jahre lang in der Personalentwicklung tätig, wo sie am Aufbau eines Personalentwicklungskonzeptes mitgewirkt hat und so auch Erfahrungen in der Erwachsenenbildung sammeln konnte. Danach folgten drei weitere Jahre in der Pressestelle als stellvertretende Pressesprecherin, bevor sich der Kreis schloss und sie wieder in den Bereich der Jugendhilfeplanung wechselte.
Seit Anfang März lernt Sandra Thiemt nun die VHS und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen. „Mir ist besonders wichtig, die bereits gut etablierten Strukturen und Abläufe innerhalb der VHS, die Winfried Hofmann über mehrere Jahre aufgebaut hat, weiterhin zu nutzen und auszubauen“, sagt Thiemt.
Bei seiner Verabschiedung im Ausschuss für Schule, Weiterbildung, Sport und Integration sagte Winfried Hofmann mit einem Augenzwinkern: „Es ist an der Zeit, dass ich mich auch mal wieder mehr meinem Privatleben widme und Dinge tue, die man halt so in seiner Freizeit tut. Ich bin fest davon überzeugt, dass Sandra Thiemt eine geeignete Nachfolgerin ist und ich die Leitung der VHS somit in gute Hände gebe.“
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