(wS/red) Kreuztal 24.10.2021 | Ersatz-Keeper Kai Rottschäfer wehrt letzten Wurf ab und rettet dem TuS das Remis
TVG-Trainer Ralf Bader sagte vor dem Match, er hätte seine Mannschaft auf ein Team eingestellt, das sich durch „Zweikampfhärte“ und Leidenschaft auszeichnet.
Und damit sollte er recht behalten, denn unter dem Strich gesehen, war es sein Eintrittsgeld allemal wert, denn das Spiel lebte vor allem in der zweiten Halbzeit vom Kampf und der Dramatik.
Ferndorf beginnt vor 850 Zuschauern mit einem technischen Fehler von Andreas Bornemann und der BESTE Spieler der Gäste, nämlich Savvas Savvas knallt das Spielgerät aber auch nur gegen den Pfosten. Ferndorf macht es nun besser, denn Tim Rüdiger netzt in der 3. Minute zum 1:0 ein, gefolgt vom Ausgleich von jenem Savvas Savvas, aber dieser Name zieht sich 60 Minuten lang durch das ganze Spiel. Er ist sicherlich ein Ausnahmespieler in der Liga und der TuS bekam ihn einfach nicht wirklich in den Griff, da werden vom TVG Kreuzungen gespielt, die die Abwehr auseinanderziehen und am Ende landet der Ball bei ihm und es kracht im Ferndorfer Gebälk. 21 Versuche gab es davon im Match und gigantische 13 Treffer erzielte er dabei.
Das wusste aber auch Robert Andersson und schickte wie versprochen eine junge Garde auf`s Feld, denn zu Beginn standen u.a. Lukas Siegler, Jörn Persson, Mattis Michel und Rutger ten Velde auf der Platte und sie machten ihre Arbeit gut, in der 2. HZ sogar überragend. Halbzeitübergreifend sah man die „JUNGEN WILDEN“ mit einer fairen Zweikampfhärte und einer Menge Leidenschaft, die alles versuchten um sich gegen den starken Gegner zu beweisen.
Und die Jungs überraschten immer wieder, das 2. Tor erzielte Lukas Siegler, das 3. Jörn Persson, der lt. Trainer Robert Andersson ein sehr gutes Spiel abgeliefert hat. Davor bekam Branimir Koloper noch wegen eines harten Fouls eine Zeitstrafe und Jörn Persson 30 Sekunden nach seinem Treffer ebenfalls. Doch bleiben wir bei den JUNGEN WILDEN, sie wirkten nicht nervös sondern voll konzentriert und Siegler und wiederum Persson erzielten auch die nächsten 2 TuS-Treffer.
Wir befanden uns jetzt in der 14. Spielminute als sich Andreas Bornemann anschickte das 6:3 für den TuS zu erzielen, ebenso das 7:5 in der 17. Minute. Das 7:7 für die Gäste erzielte der Ex-Ferndorfer Thomas Rink, der in diesem Spiel auch mit 5 Toren glänzte.
Jetzt befand sich Ferndorf in einer Flaute, aus einem Anfangssturm ist ein Wind geworden. Aber es fing schon nach Bornemanns 6:3 in der 14. Minute an, denn zwischen dieser 14. und der 27. Minute gab es nur 2 Treffer der Gastgeber und die Ferndorfer Keeper mussten 9 mal hinter sich greifen. Dazwischen, nämlich in der 23. Minute ging der glücklose Tim Hottgenroth, der bis dahin nur 1 Parade hatte, vom Feld und der 37-jährige „Oldie“ Kai Rottschäfer (Torhüter der 2. Mannschaft) übernahm.In Zahlen ausgedrückt heißt es, dass die Anzeigetafel in der 27. Minute ein 8:12 anzeigte. Davon erholte man sich nicht so wirklich, man blieb aber durch Mattis Michel, Niklas Diebel und wiederum Mattis Michel dran und ging somit mit 11:14 in den Pausentee.
In der 2. Halbzeit ließ Robert Andersson die JUNGEN WILDEN wieder los und die trumpften ganz groß auf. Großwallstadt hatte den „Alleinunterhalter“ Savvas Savvas im Gepäck, ihr zweiter Goalgetter Tom Janson ist zusammen mit einem anderen Spieler beim Corona-Test durchgefallen, bei einem der beiden ist die Bestätigung da, beim anderen Spieler steht sie noch aus.
Na ja, das, was Savvas da abspulte war schon sehenswert, aber wie unsere Mannschaft darauf reagierte war schon ein Sahnestückchen. Da wurden Kreuzungen gespielt, das es eine wahre Freude war und wenn man die Abwehr schwindelig gespielt hatte flog das Spielgerät ins gegnerische Tor. Und jede dieser Aktionen kostete Kraft und das würdigte auch das Publikum, die ihre Klatschen und Handflächen ganz schön traktierten. Unterstützt von den Fanclubs war es eine gigantische Kulisse, das war richtig spannender, kämpferischer Handball. Zudem hatten die Ferndorfer Füchse mit ihren Trommeln versuchsweise wieder ihren alten Stammplatz eingenommen, akustisch gesehen ein Vorteil.
Beide Abwehrreihen zeigten eine gute Leistung und beide Teams erzielten die meisten Tore aus dem Rückraum. Wenn es mal eng wurde, stand da immer noch ein Kai Rottschäfer im Kasten, der auf 7 Paraden kam und den letzten Freiwurf des TVG abwehrte, der für Ferndorf das Remis bedeutete.
Robert Andersson hatte ja Leistung von den anderen verlangt und die wurde ihm ja geboten, Tim Rüdiger legte zur 2. HZ direkt einen Doppelpack hin, aber das konnte man ja noch toppen und zwar in Form von Simon Strakeljahn, der aus den Kreuzungen heraus 4 krachende Treffer aus dem Rückraum erzielte. Man wechselte sich im Torewerfen ab, mal war es der TVG und dann wieder der TUS. Aber alles war von Kampf und Schnelligkeit geprägt und Ferndorf erzielte in der 44. Minute durch Simon Strakeljahn das 21:21. Danach wurde das Spiel noch spannender, da sich kein Team absetzen konnte und in der 54. Minute ging der TuS nach dem 7:6 in der 18. Minute erstmals wieder in Führung.
Torschütze war Lukas Siegler, der zwischen der 51. und der 59. Minute alle 4 Ferndorfer Treffer erzielte. In der 60. Minute ging Großwallstadt wieder in Führung, aber Mattis Michel tat mit seinem 29:29 den Deckel drauf. Savvas Savvas bekam noch einen Freiwurf, konnte ihn aber nicht an Kai Rottschäfer vorbei ins Tor werfen.
Ende, Aus, Schluß, das war nochmal Spannung und Dramatik in der Stählerwiese, beide Teams hatten die Möglichkeit zu gewinnen, aber das Remis geht so in Ordnung. Und das Ferndorf dem TVG in der 2. Halbzeit 18 Tore reinwarf ist auch nicht alltäglich, das möchten alle öfter mal sehen.
Die Torwartleistungen waren insgesamt nicht so gut, aber das sieht Ralf Bader bei seinem Team ebenso, es waren bei Tim Hottgenroth 1 Parade und bei Kai Rottschäfer 7 und das sind für Trainer Robert Andersson bei einem Heimspiel zu wenig. Zitat: Man muss mehr als 7 gehaltene Bälle zu Hause haben!
Torschützen:
Lukas Siegler 6
Andreas Bornemann, Tim Rüdiger und Simon Strakeljahn je 5
Mattis Michel 4
Jörn Persson 2
Rutger ten Velde und Niklas Diebel je 1
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