(wS/drk) Siegen 06.12.2022 | Einen ganz besonderen Tag hatten die Auszubildenden des DRK Kreisverbands Siegen-Wittgenstein im Ausbildungsgang Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter. Sie hatten die Aufgabe, in der Siegener Innenstadt sowie den anliegenden Geschäften und Unternehmen medizinische Notfallmaßnahmen zu erklären und anatomische Kenntnisse zu vermitteln.
Die 21 Nachwuchskräfte aus allen drei Ausbildungsjahren teilten sich in vier Teams auf. Codenamen: Team Alpaka, Team Eichhörnchen, Team Fuchs und Team Hirsch. Jedes Team hatte eine bestimmte Notfallmaßnahme zu vermitteln und die entsprechenden Utensilien im Gepäck.
Praxisanleiter Kai Langenbach erklärt: „Die Auszubildenden wusstennicht, was sie erwartet. Wir haben uns morgens vor der City-Galerie getroffen und dann haben wir ihnen erklärt worum es geht. Wir möchten die Auszubildenden ermutigen, die Komfortzone zu verlassen, auf Menschen zuzugehen und ihre kommunikativen Fähigkeiten zu trainieren.“
Viermal im Jahr gibt es solche AZUBI-Tage, berichtet Kai Langenbach. „Die Szenarien sind immer unterschiedlich. Unabhängig davon ob sie auf einem Truppenübungsplatz, im Hochseilgarten oder wie diesmal in der Siegener Innenstadt stattfinden, geht es um Teambuilding und die Stärkung der persönlichen und fachlichen Kompetenzen“, erklärt er.
Die meisten der Auszubildenden haben bereits ihren Abschluss als Rettungssanitäter. Den haben sie entweder zu Beginn der dreijährigen Ausbildung zum Notfallsanitäter oder zur Notfallsanitäterin absolviert, oder schon mitgebracht aus dem DRK-Ortsverein. Viele haben zuvor bereits in einem DRK-Ortsverein, im Schulsanitätsdienst, im Bundesfreiwilligendienst oder auch bei anderen Hilfsorganisationen erste Erfahrungen in Rettungseinsätzen oder Erster Hilfe gesammelt.
Team Alpaka im Ratssaal der Stadt Siegen Lorenz Schneider beispielsweise ist ehrenamtlicher Rotkreuzleiter beim DRK Ortsverein in Obersdorf und Notfallsanitäter im dritten Ausbildungsjahr. Er wurde zum Gruppenführer des Teams Alpaka bestimmt.
Ob es Überwindung kostet, Leute anzusprechen, an Türen zu klingeln oder an Pforten anzufragen? „Im Einsatz müssen wir ja auch auf die Leute zugehen“, verrät er. Umso mehr freut er sich, als er mit seinem Team Alpaka im Rathaus in der Siegener Oberstadt vorspricht: Sicherheitsingenieur Rainer Nikesch nimmt sich die Zeit für die Gruppe.
Im Ratsaal demonstrieren die „Alpakas“ das Setzen einer Kanüle als medizinische Notfallmaßnahme. Anschließend erklären sie anhand eines Modells die Funktionsweise der Wirbelsäule. Sicherheitsingenieur Rainer Nikesch hat viele Fragen und fühlt den Auszubildenden auf den Zahn. Die zeigen, was sie gelernt haben und erweisen sich als sachkompetent und praxistauglich.
Auch die anderen Teams berichten von angeregten Gesprächen und großem Interesse – auch wenn alle die eine oder andere Abfuhr verkraften mussten. Viel haben sie an dem Tag gelernt. Auch Teamarbeit gehört dazu, denn alle Teams mussten sich spontan selbst organisieren und alle Teammitglieder nutzten die Gelegenheit, sich aktiv einzubringen.