(wS/kb) Siegen 30.10.2023 | Erfreut zeigte sich die Kreisgruppe des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), in diesem Jahr wieder ihre Umweltkurkunde in größerer Runde vergeben zu können. Die Wahl war zuvor auf die Fischereigenossenschaft Siegen gefallen. BUND-Vorsitzende Bärbel Gelling würdigte diese Anstalt d. öffentlichen Rechts für ihr Engagemant zur Verbesserung unserer örtlichen Fließgewässer.
Der neue Vorsitzende der Vereinigung, Markus Wegener stellte den erschienenen Vertretern aus Polik, Verwaltung und Gesellschaft die in zwei Themengebiete gegliederte Aufgabe dar: „Einerseits umfassen Verpachtungen, Hege und Pflege und die Unterstützung der natürliche Reproduktion der Fischarten die Arbeit der Genossenschaft. Daneben gilt das Augenmerk rechtlichen Dingen wie eventuellen Verunreinigungen oder Verbauungen, die einen Schadensersatz des Pächters zur Folge haben können.“
Stellungnahmen zur Erhaltung der Gewässerqualität und zum Hochwasserschutz hätten in den letzten Jahren eine große Bedeutung erhalten. Für die Durchlässigkeit von Gewässern gelte es, Wehre zu entfernen und für die umgebende Artenvielfalt die Auenlandschaften zu erhalten.
Innerhalb der Versammlung im Schulgebäude der Hüttenstraße nahm das Thema „Offenlegung des Sohlbachs“ breiten Raum ein. In der Vergangenheit habe man allein aus zweckdienlichen Gründen Bäche kanalisiert, befand auch Henrik Gebert, sowohl 2. Vorsitzender der Genossenschaft als auch neuer Leiter des Siegener Umweltamts. Diese Sünden der Vergangenheit rückgängig zu machen wo es sich anbiete, sei heute Stand der Wasserwirtschaft.
„Den Sohlbach hat lange keiner mehr gesehen“ stimmt hier sein Kollege Wegener zu. Dabei könne dieser Siegzufluß mit eine Besonderheit aufwarten: In weiterem Umkreis sei er ein Standort des deutscher Edekrebses, der andererorts längst durch den amerkanischen verdrängt worden sei. Ein Grund mehr, die Lebensbedingungen gefährdeter heimischer Arten zu verbessern.
Hier zeige sich die Überschneidung der Interessen der Fischereigenossenschaft mit denen des BUND. Man sei sich einig, beim geplanten Neubau der Kreispolizeibehörde auf den sensiblen früheren Geisweider Industriestandorten, die Entscheider und den Investor für die Naturbelange zu sensibilisieren.
Vorsitzender Markus Wegener umrahmt von den BUND-Damen Ines Schulte-Wilde (links) und Bärbel Gelling.
Foto Gerhard Kötter