(wS/aok) Kreis Siegen-Wittgenstein 10.05.2024 | Unzureichend therapierter Bluthochdruck: Risikofaktor für Schlaganfall und Herzinfarkt
m Kreis Siegen-Wittgenstein leidet jeder Dritte an zu hohem Blutdruck. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der AOK NordWest hervor. Danach waren im Kreis Siegen-Wittgenstein in 2022 insgesamt 73.600 Menschen ab 20 Jahren an Bluthochdruck, der sogenannten Hypertonie, erkrankt. Das sind 32,9 Prozent der Gesamtbevölkerung. Ein anhaltend und unzureichend therapierter Bluthochdruck zählt zu den Hauptrisikofaktoren für einen Schlaganfall, Herzinfarkt oder die Entstehung einer koronaren Herzkrankheit (KHK). Neben der regelmäßigen Medikamenteneinnahme ist auch eine gesunde Lebensweise entscheidend. „Da Risikofaktoren wie eine ungesunde Lebensweise veränderbar sind, ergibt sich ein hohes Präventionspotenzial. Ein gesunder Lebensstil trägt dazu bei, dass zu hohe Blutdruckwerte gesenkt werden. Im besten Fall benötigen Patienten dann überhaupt keinen Blutdruck-Senker mehr“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider anlässlich des Welt-Hypertonie-Tages am 17. Mai.
Medikamentöse Therapie
Mit den heute verfügbaren Methoden ist Hypertonie gut behandelbar. Viele Betroffene erhalten eine medikamentöse Therapie, um den Blutdruck in den Griff zu bekommen. „Manche kennen aber ihre Blutdruckwerte gar nicht. Das ist problematisch, denn nur diagnostizierte Patientinnen und Patienten haben auch die Chance, eine ärztliche Therapie zur Blutdrucksenkung und damit zur Vermeidung der Hypertoniefolgen zu erhalten“, sagt Schneider. Bei der Einnahme ist wichtig, die Medikamente regelmäßig einzunehmen und auf keinen Fall ohne ärztliche Rücksprache abzusetzen. Die hohe Betroffenheit zeigt sich auch bei der Verordnung von Arzneimitteln: Für alle gesetzlich Krankenversicherten in Westfalen-Lippe verordneten die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in 2023 insgesamt 16,4 Millionen Packungen blutdrucksenkender Mittel. Damit entfielen 21,5 Prozent aller Verordnungen im Fertigarzneimittelmarkt auf Blutdruck-Senker. „Medikamente, die den Blutdruck senken, sind unverändert die am meisten verordneten Arzneimittel in Westfalen-Lippe“, so Schneider. Insgesamt zahlten die gesetzlichen Krankenkassen in Westfalen-Lippe dafür rund 365 Millionen Euro.
Gesunder Lebensstil mit positiven Auswirkungen
Durch einen gesunden und möglichst stressfreien Lebensstil mit einer abwechslungsreichen und salzarmen Ernährung, regelmäßiger Bewegung, wenig Alkohol, einer deutlicher Reduzierung von Übergewicht und dem Verzicht auf Nikotin lässt sich ein zu hoher Blutdruck günstig beeinflussen und manchmal sogar vermeiden.